Etappe 2 am Loire Radweg: 38 Kilometer von CHINON nach SAUMUR
38 Kilometer zwischen Chinon und Saumur: Reisebericht zur zweiten Etappe am Loire Radweg mit Routeninfos, Fotos und meinen persönlichen Tipps.
Etappe 2: die Route
- Start der zweiten Etappe am Loire Radweg ist Chinon, von wo es an der Vienne, einem Nebenfluss der Loire, bis nach Candes-Saint-Martin durch naturnahe Auwälder geht.
- Dort lädt eines der schönsten Dörfer Frankreichs mit rosengeschmückten Häusern zu einer Pause ein.
- Zweites Highlight dieser Etappe sind die Höhlenwohnungen bei Turquant und Souzay-Champigny. Die Etappe endet in Saumur.
- Bei der mit 38 km recht kurzen Etappe sorgen die schönen Orte am Weg immer wieder für Abwechslung. Schotterpassagen gehören auf dieser Etappe dazu. Die einzige Steigung ist in Parnay zu überwinden, wenn es hinauf in die Weingärten geht.
Die Facts
Die Strecke von Chinon bis Saumur war die zweite Etappe meiner Tour am Loire Radweg mit Eurobike Radreisen.
Die GPX-Datei dieser 38 km langen Etappe mit 168 hm Anstieg gibt es hier zum Download. (Hinweis zur Länge: Gefahren mit dem Tourenrad, sehr viele Fotostopps am Weg eingelegt.)
Meine Tipps für die Planung des Loire Radwegs inkl. meiner Erfahrung mit Eurobike Radreisen gibt es hier zum Nachlesen.

Mit einem sagenhaften Blick über die Loire beginnt die zweite Etappe
Hinaus aus der Altstadt Chinons geradelt, geht es auf die andere Seite der Vienne. Hier hat man tatsächlich den schönsten Blick auf die Burg von Chinon, die auf ganzen 430 m Länge hoch oben über der Stadt thront.

Der Loire Radweg führt am ersten Stück dieser Etappe zuerst einmal durch Auwald, der im Mai vom „Schneefall“ der Pappeln weiß angestrichen ist. Danach folgt ein Stück durch das Hintaus: kleine Dörfer und weite Felder, von rotem Mohn gesäumt.
In Savigny-en-Véron radle ich an landwirtschaftlichen Oldtimern vorbei, die in dem kleinen Ort aufgestellt wurden. Danach folgt wieder ein Stück im Auwald entlang der Vienne, bis ich bei Candes-Saint-Martin auf die andere Seite des Flusses wechsle.
Eines der schönsten Dörfer Frankreichs: es wirkt tatsächlich so
Urige Boote am alten Fischerhafen, weiße Tuffsteinhäuser, die von Kletterrosen überzogen sind – und mittendrin die Collégiale Saint-Martin de Candes, Sterbeort des Heiligen Martin von Tours und heute Wallfahrtsort mitten im Herzen des Loiretals: das ist Candes-Saint-Martin.

Alles in allem wahrlich ein tolles Ensemble, und ja, das mit der Zuschreibung als einer der schönsten Dörfer Frankreichs stimmt in dieser Petite Cité de Caractère, wo die Vienne in die Loire fließt und der Radweg daher wieder am Hauptfluss verläuft wohl wirklich zu.




Ähnlich pittoresk ist es auch in Montsoreau, wo auch wieder alte Boote am Hafen liegen und wo man – nach der Wallfahrtskirche in Candes-Saint-Martin, hier ein altes Renaissance-Schloss antrifft, das sogar einst im Flussbett erbaut wurde!




Für mich eine gute Gelegenheit, in einem der beiden Cafés direkt am Radweg eine Pause einzulegen. Nach Montsoreau breitet sich die Loire wieder in ihrem Flussbett aus.







Ich radle, von Vogelgezwitscher und Fröschequaken begleitet, wieder durch ein Stück Au, bevor es nun in ganz andere Gefilde gehen wird.
Höhlen-Parcours und querfeldein zwischen Weingärten
Turquant ist der nächste Stopp am Weg, auf der zweiten Etappe des Loire Radwegs darf ich nun auch an einigen Weingütern vorbeiradeln. Die überdimensionale Weinflasche am Ortseingang weist den Weg zu den vielen Domaines, die hier am Loire-Ufer ihre Trauben reifen lassen.

Aber es gibt noch etwas ganz anderes zu sehen in Turquant, und damit ist gar nicht die – ebenso sehenswerte – Kirche des Orts gemeint. Einen ganzen Straßenzug lang radle ich hier an Höhlen vorbei, die hier in den weißen Tuffstein gegraben wurden und heute Weingütern, Museen, Bistros – oder auch der Pilzzucht – als Behausung dienen.



Jetzt könnte man eigentlich unten an der Straße bleiben, um sich ein paar Höhenmeter zu sparen, die von der offiziellen Route des Loire Radwegs vorgeschlagen werden. Man sollte dieser allerdings folgen, auch wenn kurzes Hinaufstrampeln angesagt ist, denn sonst würde man wunderschöne An- und Ausblicke verpassen!

Zuerst wären da einmal die Weingüter an der Route des Vins wie z.B. die Domaine de Rocfontaine, an der ich am Radweg vorbeikomme.

Und in Parnay geht es ganz hinauf bis zum Ende des Orts, wo ich dann zusehen darf, wie im Weingarten der Domaine de Rocheville gearbeitet wird.




Toll, wie der Radweg hier an den Weingärten geführt wird. Und genauso toll, wie er – für ein kurzes Stück – danach direkt über dem Ufer der Loire verläuft, so dass man von oben, bei der alten Église Saint-Pierre de Parnay, einen wunderschönen Blick auf den Fluss genießen darf. Danach geht es wieder zurück, zuerst auf die Route des Vins, dann wieder zurück zum Ufer, wo die nächste Sehenswürdigkeit dieser Etappe am Loire Radweg wartet.


Schon einmal vom Parcours der Troglodyten gehört? Ich nicht, und umso mehr war ich erstaunt, wohin mich der Radweg als nächstes führte. Auf einmal ging es nämlich direkt durch eine Abfolge von alten Höhlenwohnungen, bei denen ich anfangs gar nicht sicher war, ob ich die Passage überhaupt mit dem Rad betreten dürfe.






Sehr faszinierend, das Rad von Höhlenbau zu Höhlenbau weiterzuschieben. Aber selbst nach dem Parcours kommt man aus dem Staunen nicht heraus: Auch das Château de la Vignole wurde in den Tuffstein hineingegraben. Eine Architektur, die man in dieser Form selten wo findet.
Etappenende in Saumur
Die kurze zweite Etappe am Loire Radweg endet in Saumur. Beim Einradeln genießt man den Blick auf das kleine Schloss des Weinguts Domaine du Hureau Sca und radelt direkt neben der Loire in die Stadt ein.





Noch ist die Kuppel der Chapelle des Ardilliers der Hingucker in Saumur, aber kurz darauf folgt schon das Schloss von Saumur: wieder einmal hoch auf einem Felsen über der Stadt thronend. Das Château de Saumur wurde als Burg im 10. Jahrhundert errichte und diente bereits als Palast, Zitadelle, Gefängnis und Garnison. Und steht heute mit seinem darin untergebrachten „Musée des arts décoratifs et du cheval“ für das, womit Saumur in ganz Frankreich bekannt ist: die hohe Kunst des Reitens.


Saumur ist die Stadt der Cadre Noir, der berühmtesten französischen Elite-Reitschule. Natürlich hat auch der Wein hier das Sagen, die zahlreichen Weingüter auf den letzten Radkilometern sprechen natürlich für sich.




Beim Altstadt-Spaziergang darf man auch in Saumur altes Fachwerk vom Feinsten bewundern, so zum Beispiel rund um die Église Saint-Pierre im Zentrum. Und dann sollte man über die Loire-Brücke auf die riesige Loire-Insel hinüberspazieren, um einen wunderbaren Panoramablick auf die Altstadt Saumurs einzufangen.
Was man zu sehen bekommt? Theater und Rathaus der Stadt an der Uferpromenade. Das Schloss in seiner ganzen Breite. Und natürlich wieder die Loire, die sich auch an dieser Stelle wie schon so oft ihren Platz in einem extrem breiten Flussbett suchen darf. Alles in allem ein traumhafter Anblick
Übernachtungstipp auf dieser Etappe des Loire Radwegs: gute Lage am Rand der Altstadt
Auf der zweiten Etappe des Loire Radwegs war ich im Kyriad Saumur Centre* untergebracht: perfekte Lage für eine Altstadt-Spaziergang, da direkt am Rand des Zentrums zu finden.

Meine Tipps für diese Etappe am Loire Radweg
- Unbedingt einen Stopp in Candes-Saint-Martin und Montsoreau einplanen: in Ersterem, um die Kirche des Heiligen Martins zu besuchen, in Zweiterem, um eine Kaffeepause einzulegen.
- In Parnay sollte man nicht abkürzen, sondern sich die paar Höhenmeter nach oben quälen. Es warten wunderschöne Plätze mit tollen Ausblicken!
- Das Gleiche gilt für den Parcours der Troglodyten: auch hier nicht den direkten Weg über die Straße wählen, sondern das Rad durch die Höhlenanlage schieben.
- In Saumur habe ich zum Altstadt-Bummel noch einen Spaziergang zur Loire-Insel eingelegt – der Blick über die Loire hinweg auf die Stadt ist unbezahlbar.
Mehr zum Loire Radweg
- Gleich weiterradeln: hier geht’s zu Etappe 3
- Tipps für die Planung: mein Reisebericht zum Loire Radweg
- Welche Vorteile hat eine organisierte Radtour: meine Erfahrungen mit Eurobike
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