Etappe 5 am Loire Radweg: 42 Kilometer von ANCENIS nach NANTES (+15 weitere extra)

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42 Kilometer zwischen Ancenis und Nantes (und weitere 15 in Nantes): Reisebericht zur fünften Etappe am Loire Radweg mit Routeninfos, Fotos und meinen persönlichen Tipps.


Etappe 5: die Route

  • Die fünfte Etappe startet in Ancenis, was eine recht kurze Strecke ergibt und somit viel Zeit, um das lebendige Nantes zu erkunden. Das geht auch mit dem Rad gut, vor allem wenn man die Maschinen der Île de Nantes im Visier hat.
  • Auf diesem Abschnitt passiert man zuerst Gemüsefelder, die von der Fruchtbarkeit des Flusses zeugen. Danach radelt man kilometerlang am Promenadenweg bis nach Nantes.

Die Facts

Die Strecke von Ancenis nach Nantes war die fünfte Etappe meiner Tour am Loire Radweg mit Eurobike Radreisen.
Die GPX-Datei dieser 42 km langen Etappe mit 90 hm Anstieg gibt es hier zum Download. (Hinweis zur Länge: Gefahren mit dem Tourenrad, sehr viele Fotostopps am Weg eingelegt.)
Meine Tipps für die Planung des Loire Radwegs inkl. meiner Erfahrung mit Eurobike Radreisen gibt es hier zum Nachlesen.

Etappe 5 Loire Radweg Ancenis Nantes

Die sechstägige Route am Loire Radweg von Tours bis nach Saint-Nazaire (insgesamt 8 Tage inkl. An- und Abreise) kann bei Eurobike Radreisen unter diesem Link gebucht werden.

Ab durch`s Gemüse!

Man kennt es schon: Ab Ancenis führt der Radweg durch Auwälder und -wiesen, danach ein schmaler Pfad direkt an der Loire und einer ihrer Inseln, bis bei Oudon die Loire überquert wird. Hier findet man wieder die seltene Gelegenheit, sich in einem Supermarkt direkt an der Radroute einzudecken.

Südlich des Flusses schlenkert der Radweg hin und her, mal radelt man auf Asphalt, mal auf Schotter, mal kommt man an kleinen Weilern vorbei, dann folgen wieder Auwald und Auwiesen.

Einen seltenen Anblick bieten auf einmal mehrere Gemüsefelder am Weg, auf denen gerade Landwirte ihre Vorkehrungen zum Anpflanzen treffen. Ich komme an Lauch- und Spargelfeldern vorbei. Kurz darauf führt der Weg wieder auf die Nordseite der Loire.

Am Nordufer geht es weiter bis nach Nantes

Bei Mauves-sur-Loire ergibt sich auf der Brücke wieder ein toller Anblick auf die Loire mit ihren kleinen Sandbänken und Inselchen im breiten Fluss. Ein kleiner Radlerstopp direkt nach der Brücke hat noch nicht geöffnet, daher geht es weiter in Richtung Thoureau.

Nun beginnt ein Promenadenweg, den ich durchgehend bis Nantes befahren werden, anfangs auf Schotter, danach auf Asphalt – eine Freude, das Rad kurz vor dem Ziel laufen lassen zu können. Flanierende Fußgänger lassen erkennen, dass es bis Nantes nicht mehr weit ist, eine Pause wäre also gar nicht mehr nötig so kurz vor dem Ziel.

Doch die Guinguette, also der Radler-Stopp „La Sablière“, zwingt mich zum Abbremsen: Die erste Galette will verkostet werden, schließlich werde ich in Kürze in der alten Hauptstadt der Bretagne einradeln. Eine schönere Einstimmung auf diese besondere Region gibt es wohl kaum…

Angekommen in Nantes: und gleich noch einmal 15 Kilometer drangehängt

Nantes: die Hauptstadt des Pays de la Loire, alte Hauptstadt der Bretagne – und eine Stadt im Wandel. Die Hafenstadt, die sich im 19. Jahrhundert zu einer Industriestadt mauserte, steht heute für Kunst und Kultur – und die kann man vorzugsweise mit dem Rad abklappern. Wie das? Nun, man muss sich nur auf die Insel der Stadt, die Île de Nantes, begeben.

In die Stadt radle ich zuerst einmal beim Hafen der Erdre, einem Seitenarm der Loire, ein. Dann geht es schon ab auf die Insel, allerdings verzettele ich mich bei meiner Besichtigungsfahrt und lande zuerst statt der Île de Nantes an der Île de Versailles.

Allerdings: Nantes ist eine tolle Stadt, um sich zu verirren, der Weg an der Erdre hinauf nach Norden zeigt schon gut, was mich in Nantes erwartet: viele junge Leute, viel Leben, viel Kultur – und viele schöne Plätze wie rund um die Hausboote und Cafés in diesem Naherholungsgebiet mitten in der Stadt. Jeden einzelnen Fleck an der Erdre hat sich hier jemand für seine Pause im Grünen gesichert.

Beim zweiten Anlauf schaffe ich es also auf die richtige Insel, die mit ihren Ausmaßen dem Zentrum von Nantes ziemlich nahekommt. Die Île de Nantes hat mit ihren kultigen Sehenswürdigkeiten einiges zu bieten, daher macht es durchaus Sinn, vor der Radabgabe diesen kleinen Schlenkerer einzulegen.

Wo einst Werften und Schiffskräne für regen Handel und somit den Reichtum der Stadt sorgten, haben sich heute Ateliers, Designstudios und Bildungseinrichtungen niedergelassen. Und die „Machines de l’île“, wozu neben einem Museum der mechanischen Konstruktionen oder dem „Carrousel des Mondes Marins“ der berühmte Grand Éléphant gehört.

Ein guter Grund also für einen Abstecher, denn man sollte den mechanischen Elefanten gesehen haben, der sich Schritt für Schritt vorwärtsgesteuert wird und aus dessen Rüssel sogar unvermutet Wasser auf die umstehenden Schaulustigen spritzt! Wer möchte, kann auch eine Rundtour über die Insel auf seinem Rücken buchen.

Le Grand Elephant Nantes

Auf der Île de Nantes komme ich auch an der ersten Installation des Kunstparcours L’Estuaire vorbei, der sich auf 60 Kilometern von Nantes bis an die Atlantikküste ziehen wird.

Les Anneaux Nantes

Einige der 33 Installationen werde ich am nächsten Tag, der sechsten Etappe am Loire Radweg, passieren. Hier sind es die 18 Ringe von Les Anneaux, durch deren Rahmen man die Welt rundherum betrachten kann. In der Nacht ist das Werk Daniel Burens in verschiedenen Farben beleuchtet.

Altstadt-Spaziergang durch Nantes

Zurück in die Altstadt gefahren, das Rad abgestellt – und erst jetzt folgt der eigentliche Sehenswürdigkeiten-Spaziergang durch die Stadt. Den Auftakt macht das Château des ducs de Bretagne, das letzte der großen Loire-Schlösser vor dem großen Ozean.

Schloss Nantes

Ende des 15. Jahrhunderts gebaut war es Residenz der Herzöge der Bretagne, als Nantes die Hauptstadt der Region im Nordwesten Frankreichs bildete. Der Renaissancepalast mit seiner reichen Fassadenverzierung war ebenfalls Sitz von Anne de Bretagne, aufgrund ihrer Eheschließungen gleich zweimalige Königin des Landes.

Wie schon in Angers kann man auch hier auf dem Wehrgang das Schloss umrunden. Dabei genießt man besten Blick auf das andere Wahrzeichen der Stadt: Im LU Turm finden heute Veranstaltungen statt, wo früher die berühmten Kekse produziert wurden.

Das Schloss selbst lag einst noch direkt an einem Seitenarm der Loire, der später zugeschüttet wurde. Wasserspiele finden aber im Reflexionsbecken davor statt, spielende Kinder haben bei der gerade einmal 2 cm hohen Wasserfläche ihren Spaß. Auch ein netter Anblick. Auf der anderen Seite ist der Turm der Kathedrale zu erkennen, rund um das Schloss reihen sich opulente Stadthäuser auf, die ihren Reichtum dem transatlantischen Sklavenhandel der Stadt im 17. Jahrhundert zu verdanken haben. 

Zurück im Zentrum flaniere ich rund um den Place Royale und das Graslin Viertel herum, der Hingucker hier ist eindeutig die Passage Pommeraye.

Auf einer der drei Ebenen genießt man das Spiel der Perspektiven – und wenn auch nur, um sich eine mit Cointreau gefüllte Kouignette des bretonischen Patisserie-Edelherstellers Maison Larnicol zu gönnen. Très bien!


Mehr zu Nantes

Eine Stadt erfindet sich neu: Sehenswürdigkeiten-Tour durch Nantes

Übernachtungstipp auf dieser Etappe des Loire Radwegs: gediegen residieren mitten im Stadtzentrum

In Nantes war ich mitten in der Altstadt im Mercure Nantes Centre – Grand Hôtel* untergebracht. Wie der Name bereits andeutet, übernachtet man hier in einem Haus mit allen Annehmlichkeiten, das sich noch dazu mitten zwischen Bahnhof und Place Royale in bester Lage befindet. Einfach top!

Nantes Hotel

Meine Tipps für diese Etappe am Loire Radweg

  • Vorteil der kurzen Etappe: Nach dem Radeln wartet Nantes, und dort gibt es einiges zu sehen!
  • Nantes selbst ist ein Traum für Radler, denn Radwege gibt es überall, ob auf den Mittelstreifen der großen Straßenzüge oder in den kleinsten Gassen. Gerade die Insel zahlt sich aus, mit dem Rad erkundet zu werden, was mir – samt meinem unfreiwilligen Abstecher zur Île de Versailles – weitere 15 Kilometer auf dem Rad einbrachte.
  • Der Grand Éléphant dreht nur zu gewissen Zeiten seine Runde. Entweder wartet man ab oder informiert sich schon vorher darüber, um ihn in Action zu sehen. Wer mitfahren möchte: Tickets dafür (wie auch für die Machines de l’île allgemein) können hier gebucht werden.
  • Für den Rundgang auf dem Schloss braucht man keinen Eintritt zu bezahlen, daher umso empfehlenswerter! Die Aussicht ist top.

Mehr zum Loire Radweg

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Weitere Mehrtages-Radtouren


https://www.ausgeflogen.at/

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