11 Tipps für PILSEN: so viel mehr Sehenswürdigkeiten als das berühmte Bier!

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Was bei einem Biertrip nach Pilsen nicht zur Nebensache verkommen sollte: 11 Sehenswürdigkeiten-Tipps, die Pilsen von ganz unterschiedlichen Seiten zeigen.


Klar: Bei einem Städtetrip nach Pilsen bekommt man das berühmte helle untergärige Lager auf Schritt und Tritt serviert, ob als kunstvoll schaumgekrönter Speisenbegleiter in Restaurants, als ungefiltertes Kostbier bei einer Brauereiführung – oder sogar als hautschmeichelnder Badezusatz bei einem echten Bierbad.

Doch das ist natürlich nicht der einzige Grund, warum man der berühmten westböhmischen Stadt einen Besuch abstatten sollte. Da gibt es einige Anlässe mehr, angefangen von der charmanten Pilsner Altstadt bis hin zu anderen Sehenswürdigkeiten, die ganz viele unterschiedliche Facetten des westböhmischen Zentrums zeigen.

Natürlich wird das Biertrinken nicht zu kurz kommen in Pilsen. Wie gut also, dass sich die hier vorgestellten Sehenswürdigkeiten ganz einfach zwischen einem Schluck Pilsner einschieben lassen. Viel Spaß also mit den folgenden 11 Tipps – und auf zu einem gelungenen Städtetrip nach Pilsen!

Ausgeflogen nach Pilsen: ein Sehenswürdigkeiten-Spaziergang, der viele Facetten zeigt
1. Die Pilsner Altstadt von oben: Sehenswürdigkeiten ohne Ende am Platz der Republik
2. Die Pilsner Altstadt von unten: Reise in die Geschichte im Pilsner Untergrund
3. Rund um das Pilsner Altstadt-Zentrum: hübsche Sgraffito-Fassaden bis hin zum Gartenring
4. Böhmische Traditionen, die es bunt treiben: Besuch im UNESCO Welterbe der Puppenspieler
5. Kulinarische Tradition, die üppig daherkommen: die besten Orte in Pilsen für Knödel & Bier
6. Dem Pilsner ganz nah – und zwar innen: Brauereiführung in der Pilsner Urquell Brauerei
7. Dem Pilsner ganz nah – in diesem Fall von außen: Bierbaden im Purkmistr Spa
8. Jüdische Geschichte in Pilsen: ehrfurchtsvolles Staunen in der drittgrößten Synagoge Europas
9. Architekturgeschichte(n) als besondere Pilsner Sehenswürdigkeit: die Adolf Loos Interieure
10. Weltkriegs-Geschichte, die ebenso Teil Pilsens ist: Befreiungsmythos im Patton Memorial
11. Tipps für einen stimmungsvollen Besuch: (Lichter-)Feste vom Advent bis zum BLIK BLIK-Festival

Meine Tipps für Pilsen: Anreise, wo übernachten

Pilsen: die Stadt hat mehr als „nur“ Brau-Geschichte(n) zu erzählen!

Zugegeben: Pilsen verbindet man natürlich mit seiner Brauerei – und somit den Städtetrip nach Pilsen mit einer Brauereiführung. Und auch die traditionsreichen Lokale in der Pilsner Altstadt ziehen all jene an, die dem Lagerbier, das von hier seinen Siegeszug in die Welt angetreten hat, ihren Respekt bekunden wollen.

Pilsen Altstadt Sehenswürdigkeiten

Doch auch die Sehenswürdigkeiten in Pilsen haben es in sich und erzählen von anderen spannenden Begebenheiten, die sich in Westböhmen zugetragen haben: da bekommt man Einblicke zum Leben im Mittelalter, zu böhmischen Traditionen, zur Architektur der Jahrhundertwende oder jüdischer oder Weltkriegsgeschichte.

Dass es in Pilsen ganz stimmungsvoll zugehen kann, darf man nicht nur im Advent erleben, wenn der zentrale Marktplatz ganz tief in Weihnachtsatmosphäre getaucht ist. Das geht nämlich auch zu anderen Zeitpunkten gut.

Doch wo liegt Pilsen, und warum hat es die viergrößte Stadt Tschechiens hauptsächlich mit ihrem Bier ins kollektive Gedächtnis geschafft – zumindest im Ausland? Nun, weil hier, etwa 80 Kilometer südwestlich von Prag, keine großen Schlachten stattfanden. Schlicht und einfach deswegen, weil Pilsen den Belagerungen im Mittelalter standhielt. Maximal der Stadtbrand hat Pilsen zu schaffen gemacht.

Die Stadt wuchs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts allerdings enorm (von 10.000 Einwohnern im Jahr 1840 bis zu 100.000 Einwohnern im Jahr 1910), was Pilsen zur zehntgrößten Stadt der Monarchie machte – und dank der Škoda-Werke zur echten Industriestadt, die noch heute diesen Mantel nicht abgelegt hat.

Pilsen Große Synagoge

Wer durch die Pilsner Altstadt spaziert, wähnt sich hier allerdings eher in einer Kleinstadt. Zwar soll das Zentrum in den 1980er Jahren kein schöner Anblick gewesen sein. Seitdem wurden die Fassaden aber wieder auf hübsch getrimmt, und weil Pilsen 2015 Europäische Kulturhauptstadt war, wurde viel Geld in die Hand genommen. Die Kathedrale wurde erst 2021, die Synagoge 2022 wiedereröffnet.

Es tut sich also einiges in Pilsen, und bei 10.000 Studenten ist auch immer genug los – ob untertags oder abends.

Zu sehen gibt es in Pilsen ohnehin genug, auch wenn der Städtetrip nach Pilsen überschaubar bleibt: alle hier vorgestellten Sehenswürdigkeiten sind gut fußläufig erreichbar.


Sehenswürdigkeiten-Tour in Pilsen: nicht viel mehr als ein Altstadt Spaziergang

Wie bereits erwähnt sind die Sehenswürdigkeiten in Pilsen in oder rund um die Altstadt zu finden, meist in direkter Umgebung zum zentralen Platz der Stadt. Auch die Pilsner Urquell Brauerei ist in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen.

Pilsen Karte Altstadt

Bei meinem Besuch habe ich auch eines der Looshäuser in Pilsen sowie die Kulturfabrik DEPOT angesteuert – ebenso zu Fuß. Nur für das Bierbad im Purkmistr (Brauerei/Restaurant) muss man in die Straßenbahn steigen.

1. Die Pilsner Altstadt von oben: Sehenswürdigkeiten ohne Ende am Platz der Republik

Das erste, was in Pilsen auffällt, ist man im Zentrum angekommen, sind die enormen Ausmaße des Stadtplatz. Der Platz der Republik (Náměstí Republiky) zählt mit seiner Abmessung von 139×193 m zu einem der größten in Tschechien. Da kann man sich nur wundern, dass die Stadt bereits zu Ende des 13. Jahrhunderts am Reißbrett entworfen worden sein soll.

Pilsen Altstadt Sehenswürdigkeiten

Vom Reichtum Pilsens zeugen heute noch die vielen Bürgerhäuser am Platz, die mit ihren wunderschönen Fassaden aus Barock und Renaissance und ihren teils spitzen Giebeln noch heute ein eindrucksvolles Bild abgeben.

Für den Sehenswürdigkeiten-Rundgang im Zentrum der Pilsner Altstadt braucht man denn auch einige Zeit, bis man alle Ecken am knapp 30.000 m² großen Platz abgeklappert hat. Der erste Blick wird zuerst einmal auf den beeindruckend hohen Turm der St. Bartholomäus-Kathedrale (den höchsten im ganzen Land!) fallen, bevor man sich fragt, welches Fest wohl gerade am Stadtplatz gefeiert wird oder ob dort „nur“ regulärer Markt abgehalten wird. Zumindest dann, wenn man, wie in meinem Fall, im Advent oder zu Ostern nach Pilsen kommt.

Und ja, zwischen den Zeilen der vielen Markthütten tut sich einiges! Unbedingt also am Samstagvormittag eine Runde drehen und sich einen Trdelnik, den bekannten tschechischen „Baumkuchen“ (der eigentlich aus der Slowakei stammt), holen!

  • Pilsen Altstadt Sehenswürdigkeiten
  • Pilsen Altstadt Sehenswürdigkeiten
  • Pilsen Altstadt Sehenswürdigkeiten
  • Pilsen Altstadt Sehenswürdigkeiten

Eingefasst werden die bunten Reihen der Marktstände von drei modernen Brunnen, die die drei Symbole aus dem Pilsner Stadtwappen verkörpern: Ja, man muss schon zweimal hinsehen, um bei den schwarzen Granitbrunnen mit ihren goldenen Speiern den Pilsner Engel, die Windhündin und das Kamel zu erkennen.

Klassischer kommt da eher die Pestsäule daher, die den Opfern während des Dreißigjährigen Kriegs gedenkt, als die Einwohnerzahl der Stadt nach drei Epidemiewellen von 5.000 auf 2.300 Personen zurückging. Wie gut, dass der Blick aber eigentlich von den imposanten Hausfassaden angezogen wird – allen voran dem Rathaus Pilsens.


Rathaus und Kaiserhaus: ein kurzer Abstecher in die Geschichte der Monarchie

Ein Haus schöner als das andere im Pilsner Altstadtzentrum – aber keines so schön wie das Rathaus, dessen Fassade besonders ins Auge sticht. Das Sgraffito des Renaissancebaus aus dem 16. Jahrhunderts stammt allerdings unerwarteterweise aus der Zeit seiner Restaurierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Wer hätte das gedacht?

Links neben dem Rathaus erinnert das Kaiserhaus an die Zeit, als Pilsen – auch aufgrund der wütenden Pest – zum Ausweichquartier für Rudolf II. wurde. 1599 verlegte er die Residenz des Heiligen Römischen Reichs in die Stadt, die ihm während des Dreißigjährigen Kriegs die Treue hielt – trotz Belagerung durch die protestantischen Stände.

Aber auch andere Habsburger waren (natürlich) in Pilsen. Das Hotel Slovan am Gartenring (siehe Punkt 3) verdankt seinen alten Namen „U Císaře Rakouského“ („Beim Kaiser von Österreich“) dem prominentesten Gast. Und in der Pilsner Brauerei (siehe Punkt 6) ist heute ein Autogramm ausgestellt, bei dem aus einem schnell hingeschriebenen „Franz“ ein korrigiertes „František“ wurde. Ja genau, Kaiser Franz Joseph ist gemeint. Natürlich trug auch das zweite Bier der Brauerei, heute als Gambrinus bekannt, bis 1919 noch den Namen „Pilsner Kaiserquell“.

Kaiser Franz Joseph Pilsen

Bevor wir nun das Altstadt-Zentrum verlassen und uns die Sehenswürdigkeiten rundherum ansehen, wollen wir noch einmal einen Blick auf den Platz der Republik werfen – und zwar von weit oben.


Ausblick auf die Altstadt Pilsens von der St. Bartholomäus-Kathedrale

Mit über 102 Metern ist er der höchste Kirchturm Tschechiens: Gar nicht so einfach also, das markante Wahrzeichen der St. Bartholomäus-Kathedrale auf dem zentralen Platz der Altstadt Pilsens auf ein Foto zu bekommen.

Das dreischiffige gotische Gotteshaus, das bereits zur Stadtgründung erbaut wurde, hat im Lauf der Geschichte Brand und Umbauten durchgemacht, doch die berühmte Statue der „Pilsner Madonna“ hat bis heute überlebt. Bei meinem Besuch war der Hauptaltar und damit die Madonna im Zuge der Osterfeierlichkeiten verhängt.

Bei einem vorigen Besuch im Advent nahm ich auch den Aufstieg auf die Aussichtsplattform im Turm der Kathedrale in Angriff. Weit über die Grenzen des riesigen Platzes blickt man dabei über die Ausläufer der Industriestadt mit den alten Fabrikschloten hinweg, die von der Geschichte Pilsens als Industriemetropole erzählen.

  • Synagoge Pilsen
  • Pilsen Ausblick
  • Pilsen Hauptplatz
  • Pilsen Ausblick
  • Pilsen Ausblick

Ein anderes Zeitalter Pilsens lässt sich wiederum von unten entdecken – und zwar tatsächlich im Untergrund der Stadt.

Zu den Öffnungszeiten und Preisen für den Aufstieg siehe hier. Tipp: Wer nicht den Kirchturm besteigen, aber dennoch den schönen Ausblick über die Altstadt einfangen möchte, begibt sich am besten zum Hotel Central an der Westseite des Platzes: in den Lift einsteigen und bis zur Terrasse des dortigen Cafés hinauffahren. Siehe dazu auch Tipp Nr. 5.

2. Die Pilsner Altstadt von unten: Reise in die Geschichte im Pilsner Untergrund

Kleiner Geheimtipp in Pilsen: Die Stadt nicht nur von oben, sondern auch von unten betrachten! Und das geht so: Dort, wo heute das Brauereimuseum Pilsens untergebracht ist, kann man zwei Geschosse weiter nach unten schlüpfen, um einen Teil der 13 km langen Gänge des Pilsner Untergrunds zu erforschen.

Ganze 800 m wurden für Besucher freigegeben und mit Fundstücken aus dem Mittelalter bestückt, die einen guten Einblick in das Leben in früheren Zeiten geben.

Angefangen am alten Eiskeller, in dem einst das für die Kühlung des Biers benötigte Eis gelagert wurde, schlägt man sich also auf dem knappen Kilometer bis zum Pilsner Wasserturm durch, der einst die Brunnen am zentralen Platz der Stadt speiste. Bilder der darüber befindlichen Häuser zeigen den aktuellen Standort im Straßennetz.

Pilsner Untergrund

Die Schächte im Untergrund mussten teilweise rekonstruiert werden, viele Eingänge waren (und sind noch immer) zugemauert. Sie dienen wie einst im Mittelalter zur Entwässerung, nur dass damals auch noch Müll in den Gängen abgelegt wurde.

Knapp zehn Meter unter Straßenniveau windet man sich durch die engen Gänge zwischen Brunnenschächten und Kellerräumen, die vereinzelt sogar noch eine Etage tiefer gehen und als Lager und Fluchträume dienten. Einer der Gänge wurde im Stil der Gotik rekonstruiert.

Man sieht Katapultgeschosse aus der Zeit der (nicht erfolgreichen) Hussitenbelagerung, Funde von in Pilsen gefertigten Keramiken und Zinngefäßen, eine Truhe, die den Schatz einer Gilde beherbergte und vieles mehr, was vom Leben im Mittelalter erzählt. Schlussendlich landet man im Keller des Wasserturms mit funktionierendem Wasserrad, einst Teil des Verteidigungssystems der Stadt.

Wer keine Platzangst hat und keine engen und niedrigen Gänge scheut, kann im Pilsner Untergrund im wahrsten Sinn des Wortes in die Geschichte „abtauchen“.

Die Führung im Pilsner Untergrund dauert etwa eine Stunde, mehr Infos dazu hier. Im gleichen Gebäude ist das Brauereimuseum untergebracht. Mehr Infos zur Welt des Bieres inkl. Biergutschein gibt es hier.

3. Rund um das Pilsner Altstadt-Zentrum: hübsche Sgraffito-Fassaden bis hin zum Gartenring

Von oben haben wir nun auf die Pilsner Altstadt geblickt, auch von unten – und nun? Da gibt es auch rund um das Altstadt-Zentrum einige schöne Plätze zu bewundern.

Da wären einmal die sehenswerten Seitengassen rund um den zentralen Marktplatz. Bei meinem Besuch ist mir besonders die Solní-Straße mit ihren außergewöhnlichen Jugendstil-Fassaden ins Auge gestochen.

  • Pilsen Sehenswürdigkeiten Spaziergang
  • Pilsen Sehenswürdigkeiten Spaziergang
  • Pilsen Sehenswürdigkeiten Spaziergang

Aber auch das Haus bei der Muttergottes (U matky boží) in der Veleslavínova-Straße ist mit seiner kunstvollen Verzierung ein echter Hingucker (unzweifelhaft das schönste Haus in Pilsen).

Der Sehenswürdigkeiten-Spaziergang durch Pilsen führt nun aber in Richtung Süden, und zwar zum Gartenring, der die Altstadt im Süden und Osten umgibt. Wo einst die Stadtmauer das Zentrum umschloss, ziehen sich heute im Süden wunderschöne Häuser der Jahrhundertwende an den Gartenanlagen entlang. Die kurze Flaniermeile entlang von Blumenbeete zwischen prächtigen Häuserfronten ist eindeutig der schönste Ort in Pilsen.

Gartenring Parkanlagen

Wer also direkt vom Platz der Republik nach Süden spaziert, kommt dabei etwa in Höhe des bereits erwähnten Slovan-Hotels am Gartenring heraus.

Fast unmittelbar neben dem prächtigen Jugendstilbau fällt eine weitere schöne Fassade im Stil der Neo-Renaissance auf: das städtische Gemeindehaus (Měšťanská Beseda), das wie zur Zeit der Jahrhundertwende auch heute als Veranstaltungszentrum dient.

In Richtung Westen wird die Gartenanlage von zwei unübersehbaren Gebäuden begrenzt: dem im Stil der Neo-Renaissance errichteten J. K. Tyl-Theater und dem auf der gegenüberliegenden Straßenseite alles überragendem Bau der Pilsner Synagoge (siehe dazu Tipp 8).

Einen schönen Teil der Gartenanlagen gibt es auch dort zu sehen, wo im Nordosten der Wasserturm die Grenzen der Altstadt berührt. Seit 2010 ist der alte Mühlgraben an dieser Stelle wieder mit Wasser befüllt und gleichzeitig zu einem Teich umgestaltet.

Dort sind auch die alten Fleischbänke zu finden, in denen heute die Westböhmische Galerie untergebracht ist.

4. Böhmische Traditionen, die es bunt treiben: Besuch im UNESCO Welterbe der Puppenspieler

Doch nun wieder zurück ins Altstadt-Zentrum und zu einer Sehenswürdigkeit, die einfach dazugehört zu Pilsen, besser gesagt zu Böhmen. Direkt am zentralen Marktplatz sollte man unbedingt einen Blick ins PIlsner Marionettenmuseum, das sich den berühmten böhmischen Puppenspielerfamilien widmet, werfen.

Pilsen Marionettenmuseum

Die Geschichte beginnt mit den Wanderbühnen zu Beginn – bis hin zu den fixen Bühnen zu Ende – des 19. Jahrhunderts und spannt den Bogen bis zum Theater Alfa, das heute in Pilsen die Puppen tanzen lässt. Die im Museum ausgestellten Puppen zeigen unterschiedliche Strömungen der Puppenspielerkunst. Darunter finden sich tatsächlich einige putzige Kandidaten!

  • Pilsen Marionettenmuseum
  • Pilsen Marionettenmuseum
  • Pilsen Marionettenmuseum
  • Pilsen Marionettenmuseum
  • Pilsen Marionettenmuseum
  • Pilsen Marionettenmuseum

Von Spejbl und Hurvinek, den bekanntesten Marionetten des tschechischen Puppenspielers Josek Skupa hat man auch als Österreicher vielleicht gehört, und nicht nur deswegen, weil er mit seiner Figur des Kasper am Ende des Ersten Weltkriegs den Adler der Doppelmonarchie zu Grabe tragen ließ.

Fazit: Interessanter als ursprünglich vermutet!

Mehr Infos zum Pilsner Marionettenmuseum hier.

5. Kulinarische Tradition, die üppig daherkommen: die besten Orte in Pilsen für Knödel & Bier

„Interessant“ geht es auch bei der nächsten böhmischen Tradition zu, und zwar kulinarisch! Bier, Bier und nochmals Bier lautet die Devise bei einem Städtetrip nach Pilsen. Und auch ich habe bei meinem Besuch ein Vielfaches von dem getrunken, das sonst zu Hause auf dem Tisch steht. Aber wer will sich auch NICHT durchkosten in Pilsen…

Pilsen Brauereien und Lokaltipps

Generell steht das Land ja nicht umsonst für gelebte Brautradition, was auch der Blick auf die tschechische Brauerei-Landkarte zeigt. Und dann wird das Bier hier in ganz anderen Varianten getrunken als zu Hause, denn: die Kunst liegt in der Schank.

Brauereien Tschechien

Die Liebe zum goldfarbenen Durstlöscher zeigt sich auch im Bierkonsum: Mit 136 l pro Kopf und Nase sind die Tschechen klare Spitzenreiter (vergleiche dazu Österreich: 102 l, beides lt. Stand 2022). Versteht sich von selbst, dass man da mit einem Seiterl nicht weit kommt – das bestellt sich hier aber auch niemand.

Und wo, wenn nicht in Pilsen, dem Ursprung des weltbekannten Pilsners, wäre die beste Gelegenheit, um vom Bierbrauen zu lernen (Tipp 6), im Bier zu baden (Tipp 7) oder eben ganz viele Biersorten und Bierlokale zu testen?

Natürlich wird das Bier hier auch anders gezapft als man es von Zuhause kennt – und zwar etwas unverfälschter. Einerseits geht es darum, das Bier so natürlich wie möglich aus dem Tank zu lassen (mit natürlicherem CO²-Gehalt wie sonst üblich). Andererseits mittels persönlicher Handschrift, was den Zapfvorgang samt Schaukrone betrifft.

Hier wird auch gerne ein „Šnyt“ bestellt, also ein Glas, das zu etwa zwei Dritteln aus Bierschaum besteht (siehe die Fotos dazu etwas weiter unten). Wer sich da noch wundert, dass es auch im Tschechischen den „Štamgast“ gibt – keine weitere Erklärung nötig…

Kein Bier ohne passende Begleitung, was in Böhmen unter anderem Svíčková bedeutet, also Lungenbraten in Rahmsauce. Alternativ werden böhmische Erdäpfelknödel, Bramborové knedlíky, mit Fleisch, Zwiebel und gekochtem Kraut gereicht.


Welche Bierlokale man in Pilsen getrost ausprobieren kann (und sollte!)

Und zwar laut Pilsen-Insidern in absteigender Reihenfolge, was das dort servierte Bier betrifft:


Na Spilce

Direkt bei der Brauerei wurde ein alter Gärkeller zum größten Bierkeller Tschechiens umgestaltet: 550 Personen dürfen sich in den alten Hallen an tschechischer Hausmannskost und dem original „Plzeňský Prazdroj“ (natürlich unpasteurisiert) sowie weiteren fünf Biersorten vom Fass erfreuen.


Lokál Pod Divadlem

Wer sein Pilsner Urquell dort trinken möchte, wo die echten Pilsner ihren Abend verbringen, fällt direkt beim J. K. Tyl-Theater am Rand der Altstadt ins „Lokál“. Cooler Retrostil und das zweitbeste Bier Pilsens tun ihr Übriges – man sollte einmal dort gewesen sein.


U Salzmannů

Unpasteurisiertes Pilsner gibt es auch im U Salzmannů im Zentrum – dem ältesten Bierlokal Pilsens samt holzgetäfeltem Interieur und Thonet-Stühlen. Seit 1637 wird hier schon Pilsen getrunken. Gegründet wurde das Lokal von einem Bierkutscher, der davor das kühle Gold von Pilsen nach Prag transportiert hatte.

  • Pilsen Bierlokale Tipps für das beste Bier U Salzmannú
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Lékárna 

In der alten Apotheke, die den Zusatz „šenk“ im Namen trägt, steht auch österreichische Küche auf der Speisekarte. Neben Gröstl und Spätzle gibt es natürlich auch die böhmischen Klassiker – und auch hier einen guten „šnyt“ besten Pilsner Urquells.


Na Parkánu

Ebenfalls eine šenk, die man gleich nach dem Besuch des Braurereimuseums bzw. des Pilsner Untergrunds (siehe Tipp Nr. 2) ansteuern kann. Auch hier gibt es unfiltriertes Pilsner Urquell und die typischen Schmankerln der Region.


Purkmistr

Eine Bierkur der ganz anderen Art darf man etwas außerhalb von Pilsen genießen: In der Kleinbrauerei Purkmistr wird das gesunde Malzgetränk gleich von außen angewendet. Nach absolviertem Bierbad (siehe Tipp 7) gehört die Behandlung natürlich mit einer heilsamen Innenanwendung abgeschlossen.

Purkmistr Brauerei Pilsen

Weitere Infos zu den Pilsner Bierlokalen hier: Na Spilce, Lokál Pod Divadlem, U Salzmannů, Lékárna, Na Parkánu und Purkmistr


Weitere Lokaltipps in Pilsen

Bier auf Dauer? Schaffen manche, aber nicht jeder. Wie bei all meinen anderen Städtetrips war ich also auch in Pilsen der Suche nach einem Platz, an dem man einem anderen goldbraunen Getränk frönt. Daher hier die Antwort zur Frage, ob man in Pilsen auch einen guten Kaffee bekommt?

Gut, die einladenden Kaffeehäuser sind wahrlich dünn gesät in Pilsen, so ehrlich muss man sein. Ich habe aber dennoch ein paar nette Platzerl gefunden, in denen sich eine gemütliche Pause während der Sehenswürdigkeiten-Tour durch Pilsen einlegen lässt.

Da wären einerseits die zwei Le Frenchie-Cafés in der Altstadt: entweder am Gartenring direkt neben dem J. K. Tyl-Theater oder direkt am zentralen Marktplatz an der Ecke zur Pražská-Straße.

Aber auch die Terraza Coffee Bar, die man über den Eingang des Hotel Central gleich westlich der Kathedrale erreicht, wirkt sehr einladend. Wenngleich ich nur für einen kurzen Blick von der Terrasse auf das Ensemble aus Kathedrale und Marktplatz vor Ort war.

Eine hippe Alternative samt Foodmarket & Co gibt es im DEPOT2015 – mehr dazu unter Punkt 11.

Mehr Infos zu den Bier-Alternativen in der Lokalszene Pilsens hier: Le Frenchie, Terraza und DEPOT2015

6. Dem Pilsner ganz nah – und zwar innen: Brauereiführung in der Pilsner Urquell Brauerei

Der Brauereibesuch in Pilsen fängt schon sehr gut an: Nein, dafür ist keine umständliche Anreise in einen Pilsner Vorort nötig – man muss sich nur ein paar Schritte aus der Altstadt hinausbewegen, um direkt am Brauereigelände des berühmten Pilsner Urquells aufzuschlagen.

Altstadt Spaziergang zur Brauerei

Wie fein, dass der Weg dafür auch über den Mühlgraben führt, der im Oktober, wenn das Pilsner Herbstfest gefeiert wird, von Biertrinkern aller Herren Länder bevölkert wird. Vorbei am hübschen Gebäude des Sokol Gymnastic Clubs und über einen der Pilsner Flüsse spaziert (die Radbuza wird sich ein Stück dahinter mit ihren drei Kollegen vereinen), ist man auch schon beim markanten Eingangstor der Pilsner Brauerei angelangt, das man von den Etiketten des Pilsner Urquells kennt.

Pilsner Urquell Brauerei

Die Inschrift 1842-1892 sticht auf dem Jubiläumstor hervor: also das Jahr, in dem das untergärige Lagerbier das erste Mal gebraut wurde, sowie das 50-jährige Jubiläum der Plzeňský Prazdroj, heute größte Brauerei in ganz Tschechien und Wahrzeichen von Pilsen, auf das allerdings alle Tschechen so richtig stolz sind.

Die Brauberechtigung hat die Stadt bereits im Jahr 1295 erhalten. Vom echten Pilsner spricht man allerdings erst seit 1842, als der bayrische Braumeister Josef Gross von den Pilsner Bürgern geholt wurde: die Qualität des hiesigen Biers war einfach zu schlecht. Das Pilsner trat von da an seinen Siegeszug um die ganze Welt an, schon 30 Jahre später wurde es in die USA exportiert. Heute wird es in über 50 Ländern weltweit verkauft, zwei Drittel aller Biere weltweit werden als „Pilsner“ gebraut.

Bis heute hat sich am Brauvorgang des Pilsner Urquells nichts geändert: 5 Wochen dauert es, bis das goldfarbene Lager mit seiner weißen Schaumkrone abfüllbereit ist. Bei der Brauereiführung bekommt man es direkt aus den Lagerfässern zu trinken: ungefiltert und unpasteurisiert.


Was man bei der Pilsner Brauereiführung zu sehen bekommt

Den Beginn macht eine generelle Einführung in die Geschichte der Brauerei, bei der auch die bereits erwähnte Unterschrift Kaiser Franz Josephs sowie sein persönliches Kristallglas gezeigt wird.

Pilsner Urquell Brauerei Führung

Am eindrucksvollsten bei der Führung durch die Pilsner Brauerei ist wohl die enorme Abfüllanlage, die sich im hinteren Bereich des Braugeländes mit seinen historischen Schloten verbirgt: 60.000 Flaschen und 120.000 Dosen werden hier pro Stunde in vier Linien abgefüllt. Insgesamt 2,5 Mio Biereinheiten am Tag.

Dann dürfen die für das Pilsner Urquell verwendeten Zutaten Gerste, Malz und Hopfen verkostet werden. Deren genaue Zusammenstellung ist ein Geheimnis, das von nur 10 Personen gehütet wird. Auch der Hefestamm ist zu sehen, der in Hefebanken in Pilsen, Prag und London aufbewahrt wird.

  • Pilsner Urquell Brauerei Führung
  • Pilsner Brauerei Besichtigung
  • Pilsner Urquell Brauerei Führung
  • Pilsner Brauerei Besichtigung
  • Pilsner Brauerei Führung
  • Pilsner Brauerei Führung
  • Pilsner Brauerei Führung
  • Brauereiführung Pilsen

Über die historischen Gärbottiche im alten Sudhaus und die modernen Gärkessel geht es weiter zu den historischen Bierkellern, in denen im modrig-feuchten Ambiente das frische und aus Eichenfässern gezapfte Pilsner unfiltriert und unpasteurisiert verkostet werden darf.

Na Spilce bestes Bier Pilsen

Wer Lust auf „mehr“ als das Kost-Seiterl hat, fällt am besten gleich am Gelände in den nächsten Bierkeller ein, und zwar den alten Gärkeller, in dem man heute im Na Spilce neben dem unfiltrierten und unpasteurisierten Pilsner auch tschechische Schmankerln serviert bekommt.

Die Brauereiführung in Pilsen ist sehr professionell aufgezogen und dauert etwa 90 Minuten. Führungen werden auch auf Deutsch angeboten – am besten hier vorab anmelden.

7. Dem Pilsner ganz nah – in diesem Fall von außen: Bierbaden im Purkmistr Spa

Immer noch nicht genug vom Pilsner Bier bekommen? Dann wird es Zeit für eine Rundum-Anwendung. Und zwar etwas außerhalb der Stadt in der Brauerei Purkmistr, in der man das Bier nicht nur trinken – sondern wo man auch im Bier baden darf.

Ja, richtig gelesen, ein Bierbad war wohl die ungewöhnlichste Sehenswürdigkeit, die in Pilsen auf dem Programm stand. Ein echter Geheimtipp für alle, die einmal etwas Besonderes erlebt haben möchten. Und davon kann man beim Baden im Bier tatsächlich sprechen.

Man muss also nur einige Stationen mit der Straßenbahn hinauszuckeln und im hauseigenen Spa des Purkmist einchecken – und schon darf hier „feucht-fröhlich“ gewellnest werden. Die Wanne ist bereits mit goldgelbem, mit Bier versetztem Wasser, befüllt. Das Tüpfelchen auf dem I stellt das daneben abgestellte und natürlich frisch gezapfte Bier dar. Wer möchte, darf hier nach Lust und Laune nachtanken. Wo gibt es denn sowas?

Ein echtes Erlebnis, das man ruhig auf die To-Do-List beim Städtetrip nach Pilsen setzen kann. Wer möchte, kann sich im Purkmistr Spa nach der heilenden und vor allem hautpflegenden Badeanwendung gleich anderweitig behandeln lassen, um sich nach einer guten Massage im dazugehörigen Restaurant auch kulinarisch, begleitet vom hauseigenen Bier, verwöhnen zu lassen.

Das Bierbad kann hier vorab gebucht werden. Von Pilsen aus Tram Nr. 13 von der Station Propokova südlich des Gartenrings nehmen und bis fast direkt zum Purkmistr Spa & Restaurant zuckeln (etwa 20 Minuten Fahrzeit).

8. Jüdische Geschichte in Pilsen: ehrfurchtsvolles Staunen in der drittgrößten Synagoge Europas

Ein echter Hingucker – und eine der faszinierendsten Sehenswürdigkeiten Pilsens: Bei der Neuen Synagoge handelt es sich (je nach Quelle) um die zweit- oder drittgrößte ganz Europas bzw. fünftgrößte der Welt. Nicht nur außen, auch innen ist das vom Architekten Emanuel Klotz im maurisch-romanischen Stil errichtete Gotteshaus mit seiner floralen Dekoration sehr beeindruckend.

Pilsen Große Synagoge

Lange wurde die Synagoge, die nach nur zwei Jahren Bauzeit im Jahr 1893 eingeweiht wurde, allerdings nicht für ihren gedachten Zweck genutzt. Bereits 50 Jahre später waren die meisten Juden Pilsens ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert worden. Nach der Vertreibung im Mittelalter war deren Zahl gerade erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder (von 249 im Jahr 1854 auf 1.207 im Jahr 1870) gewachsen.

Den Zweiten Weltkrieg überlebte die Synagoge nur deswegen, weil eine Zerstörung auch andere Häuser in Mitleidenschaft gezogen hätte. Nur 204 Juden kehrten nach dem Krieg nach Pilsen zurück. Die Synagoge wurde erst vor Kurzem wieder restauriert und dient heute als Konzerthaus. 

Skulpturen von Füßen auf der Außentreppe bringen als Mahnmale an längst vergangene Zeiten die tragische Geschichte der Juden viel näher als nackte Zahlen und Fakten.

Aber auch Plaketten, die vor den Bürgerhäusern an die ehemaligen jüdischen Bewohner erinnern, kann man in Pilsen vereinzelt finden.

Mehr zur Geschichte der Großen Synagoge und zu den Öffnungszeiten hier. In Pilsen kann auch die Alte Synagoge besichtigt werden.

9. Architekturgeschichte(n) als besondere Pilsner Sehenswürdigkeit: die Adolf Loos Interieure

Noch einmal jüdische Geschichte – aber vor allem ein Stück Architekturgeschichte aus der Zeit der Moderne – lässt sich in den Wohnräumen erleben, die der berühmte Architekt Adolf Loos in Pilsen gestaltete.

Looshäuser Pilsen

Insgesamt acht Luxusinterieure samt Mobiliar sind heute noch erhalten, die ein Zeugnis vom Design- und Raumverständnis von Loos abgeben, der unter anderem einige Vorläufer praktischer Designlösungen erfand, die wir heute für selbstverständlich halten.

Vier der von ihm gestalteten Apartments können heute noch in Pilsen besichtigt werden, u.a. das Zweigenerationenhaus der jüdischen Familie Brummel. Bei meinem Besuch durfte ich im Rahmen einer Führung viele Einzelheiten zur Einrichtung erfahren, angefangen bei Vor- und Schlafraum über Wohn- und Esszimmer bis hin zum Damensalon mit Schlafzimmer.

Tickets zu den Loos Interieuren unbedingt vorab online reservieren.


Mehr zu den Looshäusern

Architektonische Zeitreise durch Pilsen: eine Tour durch das Brummel Haus, eines der Looshäuer in Pilsen

10. Weltkriegs-Geschichte, die ebenso Teil Pilsens ist: Befreiungsmythos im Patton Memorial

Etwas andere Geschichte, die mit dem Mythos aufräumt, Pilsen sei von der Roten Armee erlöst worden, bekommt man im Patton Memorial serviert. Tatsache ist, dass Pilsen Demarkationslinie war und am 6. Mai 1945 von den Amerikanern von der nationalsozialistischen Herrschaft befreit wurde. Lange wurde dieser Wendepunkt der Geschichte verleugnet.

Ebensowenig ist bekannt, dass der erste antikommunistische Aufstand der Nachkriegszeit noch vor dem Ungarnaufstand stattfand, und zwar als Arbeiteraufstand 1950/51 in Pilsen – wiewohl auch hier nicht erfolgreich.

In der Ausstellung erfährt man Details zur Befreiung Pilsens und Westböhmens durch die Amerikaner, aber auch zur Bombardierung der Škoda-Werke (die während des Kriegs als Waffenfabrik dienten). Auch der Siegeszug der Alliierten in der Normandie wird beleuchtet, ebenso wie die Ardennen-Offensive im Zweiten Weltkrieg.

Die Befreiung der Stadt durch die Amerikaner ist heute immer noch Thema in Pilsen: Brücken tragen die Namen von Präsident Roosevelt und General Patton, an anderer Stelle bedankt sich das „Diky Ameriko“-Denkmal an der, natürlich, Americká-Straße, wortwörtlich bei den Amerikanern.

Diky Ameriko

Und noch immer findet jedes Jahr am ersten Maiwochenende eine große Befreiungsfeier statt, zu der US-amerikanische und belgische Veteranen eingeladen werden – samt Paraden und Autokolonnen mit Militärfahrzeugen aus der damaligen Zeit.

Welche weiteren Feierlichkeiten neben dem Liberation Festival gibt es noch in Pilsen? Gut, da wären einmal die Klassiker zu den üblichen Feiertagen im Jahreskreis. Der nächste Abschnitt weiß mehr dazu.

Mehr Infos zum Patton Memorial hier, zum Pilsen Liberation Festival hier.

11. Tipps für einen stimmungsvollen Besuch: (Lichter-)Feste vom Advent bis zum BLIK BLIK-Festival

Wer seinen Besuch auf ein Wochenende legt, wird Samstagsvormittags am zentralen Altstadtplatz ein buntes Treiben zwischen den Marktständen vorfinden.

Besonders stimmungsvoll geht es allerdings im Advent zu. Dann, wenn der Weihnachtsmarkt vor allem von den allerkleinsten Besuchern frequentiert wird, die dann an der „Wunschglocke“ läuten.

  • Pilsen Weihnachtsmarkt
  • Pilsen Weihnachtsmarkt
  • Pilsen Adventsmarkt

Wer ganz andere Lichtstimmungen erleben möchte, die ebenso stimmungsvoll sein können, aber auch ganz andere Effekte erzielen, der sollte zum jährlichen BLIK BLIK Festival anreisen – ein Event, das man im Deutschen am ehesten mit „Blink Blink“ übersetzt.


Ein wahres Fest des Glitzers: das Pilsner BLIK BLIK Festival

Glanz & Glitzer, und das über die ganze Stadt verteilt: Beim BLIK BLIK Festival kommt man ob des dargebotenen Programms schnell mal ins Staunen. Besonders spannend zeigte sich bei meinem Besuch die Eröffnung des Events am Gartenring, als verschiedene Lichtinstallationen auf das dortige ehemalige Klostergebäude projiziert wurden. Auch die bunten Lichtpunkte entlang der Radbuza zogen magisch die Blicke der Besucher an.

Weiterer Programmpunkt waren die Lichtinstallationen des japanischen Künstlers Yasuhiro Chida, der das alte Franziskanerkloster der Stadt, das heute das Museum für Kirchenkunst beherbergt, mit Lichttropfen und Strahlenkränzen bespielte.

  • BLIK BLIK Festival Pilsen
  • BLIK BLIK Festival Pilsen
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  • BLIK BLIK Festival Pilsen
  • BLIK BLIK Festival Pilsen
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Ein Fixpunkt ist alljährlich die Lichtershow im DEPO2015, dem Kulturzentrum in der alten Pilsner Remise, das das ganze Jahr über mit Konzerten und Ausstellungen – und einem Hauch von Industrial Charme – lockt. Die Installationen waren von den Werken tschechischer Komponisten wie Friedrich Smetana beeinflusst.

Alles in allem ein Event der ungewöhnlichen Art!

Mehr Infos samt Programm zum nächsten BLIK BLIK gibt es auf der Website des Festivals nachzulesen.

Gut zu wissen: meine Tipps für einen Städtetrip nach Pilsen

  • Anreise nach Pilsen
    Von Wien ist Pilsen aus mit dem Zug über Prag oder Budweis erreichbar, von München oder Regensburg gibt es Direktverbindungen.
  • Übernachten in Pilsen: Hoteltipp für die Altstadt
    Ich war bei meiner Reise nach Pilsen im Courtyard by Marriott * untergebracht. Ein empfehlenswert gemütliches und ruhiges Haus, dazu ein gutes Frühstücksangebot – und noch dazu schön am Rand der Altstadt am Mühlgraben gelegen.

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Vielen herzlichen Dank für die Einladung in die Region an Visit Pilsen (Pressereise). Meine Eindrücke bleiben davon jedoch unberührt.

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