NANTES: eine Stadt im Wandel – und als Städtetrip ein kleiner Geheimtipp
Was man im französischen Nantes tun kann: durch die Altstadt bummeln, dem Schloss einen Besuch abstatten – und weitere schöne Orte am Beginn der Loire-Mündung entdecken.
Nantes? Wofür ist die Stadt an der Loire-Mündung, die einst durch den Transatlantik-Handel reich wurde, bekannt? Und welche Sehenswürdigkeiten hat Nantes zu bieten?
Nun, neben den vielen schönen Plätzen in der Altstadt wären da so einige spannende Orte: eine aufgelassene Keksfabrik, in der heute die Kekse im Café serviert werden; eine Werftanlage, auf der ein gigantischer mechanischer Elefant seine Runden dreht. Und ein altes Flussbett, in dem man heute nur mehr seine Zehen benetzt.
Dazu kommen schöne Sehenswürdigkeiten wie eine dreistöckige Einkaufspassage, die nicht nur für das Auge, sondern auch für den Gaumen einiges zu bieten hat.
Wenn sich eine alte Industrie- und Hafenstadt neu erfindet, kann das nur eines bedeuten: nichts wie hin. Nantes überrascht an jeder Ecke!
2. Dieses Viertel hat einfach Stil: viel Sehenswertes rund um die Place Graslin
3. Die Passage Pommeraye: eindeutig das Sehenswürdigkeiten-Highlight in Nantes
4. Der mittelalterliche Altstadtkern in Nantes: ein Spaziergang durchs Quartier Bouffay
5. Schloss Nantes: zu Gast im Château des Ducs de Bretagne
6. Sehenswürdigkeiten rund um das Schloss: und was ein Butterkeks damit zu tun
7. Ganz besonders kultige Sehenswürdigkeiten: die „Maschinen“ auf der Île de Nantes
8. An der Loire und ihren Inseln: schöne Orte in Nantes zum Flanieren
9. Dafür ist Nante heute bekannt: (skurille) Kunst im öffentlichen Raum
10. Die Umgebung von Nantes entdecken: schöne Orte im Loiretal
11 Ab an die Küste: und die Bretagne bei einem Küstenspaziergang entdecken
Mein Übernachtungs-Tipp für Nantes
Nantes hautnah: die lebendige Stadt an der Loire
Nantes, die ehemalige Hauptstadt der Bretagne, liegt heute als Hauptstadt der Region Pays de la Loire am Beginn der Loire-Mündung in den Atlantik.
Vom wichtigen Hafen des 17. Jahrhunderts entwickelte sie sich im 19. und 20. Jahrhundert zu einem florierenden Industriezentrum, das vom transatlantischen Handel mit Afrika und Amerika profitierte. Mit der Atlantikwerft beherbergte sie einst sogar den größten Hafen Frankreichs.


Heute präsentiert sich Nantes als moderne Großstadt voller Leben. Bars, Cafés und kreative Viertel prägen das Stadtbild und machen Lust auf Entdeckungen. Schon alleine die vielen Kunstwerke, die sich quer durch die Stadt ziehen, sind ein guter Grund für einen Städtetrip. Wer auf dem Loire-Radweg Richtung Atlantik unterwegs ist, kann die Stadt sogar ganz entspannt mit dem Fahrrad erleben.
Wie zeigt sich Nantes bei einem Sehenswürdigkeiten-Rundgang?
Die Altstadt von Nantes: ein Zusammenspiel mehrerer „Quartiers“
- Das Stadtzentrum von Nantes lässt sich grob in zwei Bereiche gliedern – östlich und westlich des Boulevards Cours des 50 Otages. Früher waren die einzelnen Viertel noch durch Seitenarme der Loire voneinander getrennt, die nach und nach aufgeschüttet wurden. So ist zum Beispiel die Île Feydeau im Süden der Altstadt keine Insel mehr, sondern ein „normaler“ Stadtteil.
- Östlich des breiten Boulevards liegt der mittelalterliche Kern der Stadt, das Quartier Bouffay. Es zieht sich bis zum Schloss und zur Kathedrale und besticht durch enge Gassen, Fachwerkhäuser sowie zahlreiche Restaurants und Bars.

- Das Viertel westlich des Boulevards entstand erst im 19. Jahrhundert. Reiche Reeder bauten sich hier ihre Stadtpaläste. Heute finden sich im Graslin-Viertel prachtvolle Herrenhäuser und großzügige Plätze wie die Place Royale, Place du Commerce und Place Graslin, die von klassizistischen Gebäuden umrahmt werden. Hier befinden sich auch die schicken Geschäfte und Gourmetrestaurants von Nantes.
- Neben der ehemaligen Île Feydeau gibt es eine künstlich errichtete Insel in der Erdre, einem Nebenfluss der Loire, der in Nantes in diese mündet. Und natürlich darf die Île de Nantes nicht fehlen, die auch heute noch mitten im Fluss liegt – ein absolutes Sehenswürdigkeiten-Muss in Nantes. Wo sonst kann man schon einem mechanischen Elefanten begegnen?
Wie man das Stadtzentrum von Nantes am besten erkundet
Kann man „alle Sehenswürdigkeiten“ in Nantes an einem Tag sehen? Schwer, aber möglich – wenn man der grünen Linie folgt. Die Linie auf dem Boden markiert die „Voyage à Nantes“ und führt zu den Kunstwerken der Stadt im öffentlichen Raum (siehe dazu Tipp Nr. 9). An den wichtigsten Sehenswürdigkeiten kommt man dabei automatisch vorbei.


Tipp: Die Stadt lässt sich auch hervorragend mit dem Fahrrad erkunden. Mit dem Abstecher auf die Inseln kommen dabei einige Kilometer zusammen. Ich hatte mein Rad bei meiner Tour auf dem Loire Radweg sowieso dabei. Das passte gut, denn Nantes ist besonders gut auf Radfahrer eingestellt. Die Radwege sind breit, gut sichtbar und wurden auf den großen Straßenzügen sogar inmitten der beiden Fahrbahnen angelegt.
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1. Die Place Royale und ihre Umgebung: das pulsierende Zentrum der Stadt
Man kommt immer wieder dran vorbei beim Spaziergang durch die Altstadt: Die Place Royale ist das beste Beispiel dafür, wie sich Pracht ganz eindrucksvoll entfaltet: großzügig angelegt, von imposanten Häusern begrenzt und Kreuzungspunkt von neun Straßen.

Im Zentrum des Platzes zieht der Brunnen von Henri-Théodore Driollet alle Blicke auf sich: Drei Becken zeigen allegorisch die Stadt, die Loire und ihre Nebenflüsse, umgeben von Statuen, die Nantes verewigen.


Ein Bummel in einer der einmündenden Gassen – zum Beispiel der Rue de la Fosse mit ihren farbenfrohen Wimpeln – vermittelt ein schönes stimmungsvolles Bild. Ebenso in der Rue de l’Arche-Sèche, wo die Viennoiserie Paul ebenfalls ein reizvolles Motiv bietet.
Rund um die Place Royale
Unweit der Place Royale erhebt sich die Basilika Saint-Nicolas: ein neogotischer Hingucker aus dem Jahr 1854, der mit den farbenfrohen Glasfenstern und der strengen Symmetrie im Inneren im Inneren sofort ins Auge fällt und Besucher in seinen Bann zieht.





Vor der Basilika liegt die Place Félix Fournier, ein lebendiger Treffpunkt mit Cafés und Bars. Auch daneben zeigt sic die Place Fernand Soil voller Leben.
Auch die Place du Commerce darf nicht fehlen: Zahlreiche Cafés säumen den Platz, und architektonische Hingucker wie das Hôtel Saint-Patrick runden das Bild ab.
2. Dieses Viertel hat einfach Stil: viel Sehenswertes rund um die Place Graslin
Das Théâtre Graslin mit seinen acht korinthischen Säulen aus dem Jahr 1788 prägt den Platz, der mit seinen Straßencafés und Straßenlaternen wie eine Filmszene wirkt. Schon früher ein wichtiger Treffpunkt für Künstler, strahlt er noch immer dieselbe elegante Atmosphäre aus.

Nicht weit davon befindet sich die Brasserie La Cigale, eröffnet im Jahr 1895: Jugendstil-Elemente und bemalte Holz- und Keramikfassaden machen sowohl das Äußere als auch das Interieur zu einem echten Blickfang.



Nicht unbedingt ein Geheimtipp in Nantes, sondern berechtigterweise eine der bekannteren Sehenswürdigkeiten.

Direkt daneben führt ein schmiedeeisernes Tor zum Cours Cambronne – perfekt, um auf einer Parkbank Platz zu nehmen und das Treiben zu beobachten. Gesäumt wird der Boulevard von klassizistischen Wohnhäusern aus dem späten 18. Jahrhundert.
3. Die Passage Pommeraye: eindeutig das Sehenswürdigkeiten-Highlight Nantes
Auf dem Weg zurück in die Altstadt lohnt sich ein Stopp in der Passage Pommeraye, ein absolutes Muss unter den Sehenswürdigkeiten in Nantes. Sie entstand 1843 für 66 Boutiquen und wird von einem Glasdach überspannt.

Die Galerie meistert den rund 10 Meter hohen Niveauunterschied elegant über drei Ebenen: Die Galerie de la Fosse öffnet sich zur Rue de la Fosse, die mittlere Ebene, Galerie Régnier, führt zur Rue du Puits Argent, und die Galerie Santeuil erschließt die Rue de Santeuil. Alle drei laufen schließlich in der Galerie de l’Horloge zusammen.


Fotografen können hier wunderbar mit den Blickwinkeln spielen: Mal von oben, mal von unten – die dreistöckige Passage bietet zahlreiche Möglichkeiten, Architektur und Perspektiven aufs Bild zu bringen. Das dunkle Gusseisengeländer kontrastiert dabei reizvoll mit den hellen Säulen und wird durch die roten Blumendekorationen zusätzlich akzentuiert.





Auch kulinarisch hat die Passage einiges zu bieten: Wer kann schon den mit Cointreau gefüllten Kouignettes des bretonischen Pâtisserie-Hauses Maison Larnicol widerstehen?


Die Auslagen sind einfach zu verlockend, um nicht hineinzuschauen – und später hinein zu beißen. Besonders beliebt ist auch der Gâteau Nantais, ein kleiner, runder Kuchen, der typisch für die Stadt ist.
Geöffnet ist die Passage täglich von 8 bis 20 Uhr, am Samstag und Sonntag erst ab 9 Uhr.
4. Der mittelalterliche Altstadtkern in Nantes: ein Spaziergang durchs Quartier Bouffay
Aber nun zurück in Richtung Schloss, in jenes Viertel, von dem aus sich die Stadt ursprünglich ausbreitete. Auf der Place du Bouffay fällt sofort eine die auffällige Skulptur eines Mannes ins Auge, der mit nur einem Bein auf einem Podest steht: „Éloge du Pas de Côté“, eine Allegorie des „Sidestepping“ symbolisiert, wie sich Nantes immer wieder neu erfindet.


Der Weg in Richtung Schloss führt nun an einer besonders sehenswerten Kirche vorbei. Die Église Sainte-Croix zeigt sich mit barocker Front, neogotischem Chor und einem 1860 ergänzten Glockenturm, dessen Laterne von trompetenspielenden Engeln geschmückt wird.


Vor der Kirche erstreckt sich die Place Sainte-Croix, auf dem bei meinem Besuch gerade ein Markt stattfand.



Besonders stimmungsvoll ist es, sich durch die mittelalterlichen Gassen treiben zu lassen: Zwischen kleinen, lokalen Läden entdeckt man immer wieder alte Fachwerkhäuser, die das historische Flair des Viertels spürbar machen.
5. Schloss Nantes: zu Gast im Château des Ducs de Bretagne
Nantes ist natürlich nicht nur für seine Geschichte als Hafen- und Handelsstadt bekannt. Mitten in der Stadt erhebt sich auch das letzte große Schloss entlang der Loire, bevor der Fluss den Atlantik erreicht.
Einst Teil des alten Stadtkerns, liegt das Château des Ducs de Bretagne heute allerdings am Rand der Altstadt. Es erzählt rund 800 Jahre bretonischer Geschichte.

Ursprünglich im 13. Jahrhundert als Festung gegen die französische Krone errichtet, wurde es Ende des 15. Jahrhunderts unter Herzog Franz II. – dem letzten Herzog der Bretagne – zu einem repräsentativen Residenzschloss umgebaut. Seine Tochter Anne de Bretagne, zweimal Königin von Frankreich, residierte hier ebenfalls.
Nicht zufällig wurde 1532 genau an diesem Ort der Anschluss der Bretagne an Frankreich besiegelt, und die französischen Könige hielten hier Hof, wenn sie sich in der Region aufhielten.



Schon der Zugang ist beeindruckend: Über eine mächtige Steinbrücke führt der Weg über den breiten Wassergraben, flankiert von wuchtigen Bollwerktürmen. Besonders charmant sind die Schafe, die heute im Schlossgraben weiden.
Innerhalb der Mauern öffnet sich ein weitläufiger Komplex: der elegante Palast der Herzöge mit seiner weißen Tuffsteinfassade im Stil der Gotik und frühen Renaissance, der das Historische Museum von Nantes beherbergt. Dazu gehören die freistehende Conciergerie sowie das „Harnachement“, ein Waffenarsenal aus dem späten 18. Jahrhundert.




Ein Spaziergang über den Wehrgang – rund 500 Meter lang – lohnt sich unbedingt. Von hier schweift der Blick über die Dächer der Stadt bis zur Kathedrale.
Auch die eleganten Herrenhäuser jener Sklavenhändler reihen sich am Rand des Wehrgrabens auf, die Nantes im 17. und 18. Jahrhundert so reich gemacht haben. Durch die Häuserschluchten blitzt sogar die Kirche Sainte-Croix mit ihrem markanten Uhrturm hervor.
Mehr Infos zum Besuch des Schlosses gibt es hier.
6. Sehenswürdigkeiten rund um das Schloss: und was ein Butterkeks damit zu tun hat
Beim Blick vom Schloss zeigt sich auch einer der beiden Westtürme der Kathedrale Saint-Pierre-et-Saint-Paul. Bei meinem Besuch war das Gotteshaus leider aufgrund von Bauarbeiten geschlossen. Dabei hätte sich ein Blick in dieses Projekt der Superlative gelohnt: Mehr als 450 Jahre lang wurde daran gebaut – von 1434 bis 1891. Das Langhaus ragt auf beeindruckende 37,5 Meter und übertrifft damit sogar jenes von Notre-Dame in Paris.


Wie bereits erwähnt, ist vom Wehrgang des Schlosses auch der „Tour Lu“ zu sehen, der Turm der Keksfabrik, die man auch hierzulande kennt. Der Art-Déco-Bau von 1909 ist ganze 38 Meter hoch und als einer von zwei Türmen übriggeblieben (der zweite wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört). Die Keksfabrik selbst schloss ihre Pforten im Jahr 1986, heute ist im „Le Lieu Unique“ die Kultur eingezogen – ein Veranstaltungszentrum, in dem sich auch ein Café befindet. Und dort lassen sich wohl auch die berühmten Butterkekse erstehen.

Auch witzig: Dort, wo früher ein Seitenarm der Loire verlief, spiegelt sich heute der Le Miroir d’Eau – ein nur zwei Zentimeter tiefes Reflexionsbecken, in dem man sich gerade einmal die Zehen nass machen kann. Witzig!
Die Kathedrale soll im Herbst 2025 wieder öffnen.
7. Ganz besonders kultige Sehenswürdigkeiten: die „Maschinen“ auf der Île de Nantes
Eine Insel – aber eigentlich ein ganzer Stadtteil für sich: Die Île de Nantes misst von Spitze zu Spitze rund fünf Kilometer und wirkt wie eine eigene kleine Stadt inmitten der Loire.

Während der Osten rund um die Ponts de la Vendée noch beinahe naturbelassen wirkt, zeigt sich die Mitte der Insel völlig anders. Einst dominierten hier Fabriken und Werftanlagen – heute präsentiert sich das Gelände als urbaner Raum zum Wohnen, Arbeiten und für Kultur.

Ateliers, Bildungseinrichtungen und moderne Architektur überziehen die große Insel und verleihen ihr ein lebendiges, kreatives Flair. Und natürlich befindet sich hier eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt: die Machines de l’Île.
Zum Gelände gehören ein Museum mechanischer Konstruktionen, das fantastische „Carrousel des Mondes Marins“ – ein Karussell aus den Tiefen der Meere – und der weltbekannte Grand Éléphant.

Genau deswegen kommt man nämlich her, denn der Elefant ist tatsächlich eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Nantes. Schritt für Schritt wird das mechanische Ungetüm vorwärtsgesteuert.


Wer nicht aufpasst, bekommt einen überraschenden Sprühstoß Wasser ab, den der Elefant von Zeit zu Zeit in Richtung der Schaulustigen verspritzt. Wer möchte, kann sogar eine Runde auf seinem Rücken drehen.

Auch die Galerie der Machines de l’Île schlägt eine Brücke zwischen Meereswelt, Savanne und Baumkronenlandschaften: Jules Verne und Leonardo da Vinci lassen grüßen!

Ein Spaziergang über das Gelände lohnt sich nicht nur wegen der Konstruktionen selbst. Einerseits bietet sich ein schöner Blick auf das Loire-Ufer gegenüber, wo hinter einer eleganten Häuserzeile die Kuppel der Notre-Dame de Bon-Port auftaucht. Andererseits warten hier einige ganz besondere Kunstinstallationen – mehr dazu später bei Punkt 9.
Die Tickets für eine Fahrt mit dem Grand Éléphant können hier gebucht werden.
8. An der Loire und ihren Inseln: schöne Orte in Nantes zum Flanieren
Leben am Fluss gelingt nicht nur auf der Île de Nantes. Schöne Plätze am Wasser finden sich auch an vielen anderen Stellen der Stadt – und es muss nicht immer die Loire sein. Schließlich mündet hier auch die Erdre, einer der Nebenflüsse des längsten französischen Stroms, in die Loire.

Zwar verschwindet die Erdre in Nantes für ein Stück im Untergrund, doch dort, wo sie sichtbar wird, zeigen sich besonders reizvolle Ecken. Etwa am Canal Saint-Félix, dem letzten Abschnitt vor der Mündung in den Bras de la Madeleine, den rechten Loire-Arm rund um die Île de Nantes. Hier fällt auch die elegante Stadterweiterung aus dem 18. Jahrhundert mit ihren harmonischen Fassaden ins Auge.
Ein kurzes Stück flussaufwärts wird die Szenerie noch schöner – und deutlich lebendiger. Am Ufer der Erdre reiht sich ein Hausboot ans nächste, ein Anblick, an dem man sich kaum sattsehen kann. Ein beliebter Platz für eine Pause am Wasser: Viele junge Leute sitzen hier am Ufer, und über allem liegt eine wunderbar entspannte Stimmung.




Weiter flussaufwärts liegt die künstlich angelegte Île de Versailles, auf der heute ein japanischer Garten für eine meditative Atmosphäre sorgt.
Auch entlang der Loire bieten sich zahlreiche schöne Momente am Wasser. Wer mit dem Rad unterwegs ist, findet in einem der Terrassencafés am Ufer sicher einen gemütlichen Platz.



Besonders charmant ist die Guinguette La Sablière, etwas außerhalb von Nantes bei Sainte-Luce-sur-Loire gelegen: Ein kleiner Geheimtipp, der köstliche Galettes serviert und einen herrlichen Blick auf die Fischer auf der Loire bietet. Très bien!
9. Dafür ist Nantes heute bekannt: (skurrile) Kunst im öffentlichen Raum
Jeden Sommer überrascht „Le Voyage à Nantes“ mit neuen Kunstinstallationen, was die Stadt zu einem immer beliebteren Ziel für Städtereisen macht. Viele der Werke der dauerhaften Kunstinitiative finden sich auf der Île de Nantes: Schon am Weg zu den Machines de l’Île beeindruckt L’Absence, eine blaue Skulptur, die wie eine amorphe, sich bewegende Masse wirkt – und sogar ein Innenleben mit Bar besitzt.

In der Nähe des Carrousel des Mondes Marins folgt das Werk Les Anneaux: 18 Ringe, durch die sich die Umgebung aus immer neuen Perspektiven betrachten lässt. Nachts erstrahlt Daniel Burens Installation in wechselnden Farben und sorgt so für eine ganz eigene Atmosphäre.

Auch über die Stadtgrenzen hinaus erstreckt sich der Kunstparcours L’Estuaire: 33 Freiluftinstallationen auf rund 60 Kilometern bis nach Saint-Nazaire.


In Couëron etwa vermittelt LaMaison dans la Loire von Jean-Luc Courcoult den Eindruck, ein Haus würde langsam in den Fluten versinken. Österreich ist ebenfalls vertreten: Erwin Wurm steuerte am Canal de la Martinière sein Werk Misconceivable bei, ein Boot, das scheinbar über die Schleusenmauer hängt – typisch für seine leicht absurden Formen.


Ganz anders wirkt Le Pied, le Pull-over et le Système digestif von Daniel Dewar und Grégory Gicquel: Eine Installation am Strand von Saint-Nazaire, bei der man sich beim Betrachten der Kunst und des Sandes fragt, welche Geschichte dahintersteckt.
10. Die Umgebung von Nantes entdecken: schöne Orte im Loiretal
Welche Sehenswürdigkeiten lassen sich rund um Nantes noch entdecken? Am einfachsten ist es, dem Fluss zu folgen. Östlich von Nantes erstreckt sich das Loiretal, eine der schönsten Regionen Frankreichs, das sich perfekt für Erkundungen eignet.

Entlang des längsten französischen Flusses reihen sich charmante Städte, pittoreske Dörfer und über 300 beeindruckende Schlösser auf – jedes mit seinem eigenen, unverwechselbaren Charakter.
Besonders bekannt sind das Château de Villandry mit seinen terrassierten Gärten über drei Ebenen, der farbenfrohen Gemüse- und Blumengarten und der Wassergarten als Spiegel der Anlage.





Ebenfalls spektakulär ist das Château d’Angers, das mit seinen 17 Türmen beeindruckt und den weltberühmten Wandteppich der Apokalypse beherbergt – ein 14. Jahrhundert-Meisterwerk von rund 100 Metern Länge. Weitere Klassiker sind die Schlösser Chambord und Chenonceau.




Entlang der Loire gibt es zahlreiche hübsche Orte mit Fachwerkhäusern und Tuffsteinbauten wie Tours, Chinon, Saumur und Angers. Kleinere Dörfer, oft als „Plus Beaux Villages“ ausgezeichnet, laden zum Bummeln ein und vermitteln das typische Flair der Region.





Tipp: Das Loiretal lässt sich besonders gut auf dem Loire Radweg erkunden – kilometerlange, gut ausgebaute Wege führen vorbei an Schlössern, Dörfern und Flussufern bis hin zur Atlantikküste.
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11. Ab an die Küste: und die Bretagne bei einem Küstenspaziergang entdecken
Nur eine kurze Strecke von Nantes entfernt beginnt im Westen die Atlantikküste mit ihren beeindruckenden Landschaften. Besonders die Halbinsel Guérande bietet mit der Côte Sauvage eine raue, unberührte Küstenlandschaft: Granitfelsen, gegen die die Brandung kracht, wechseln sich ab mit weitläufigen Stränden, die zu den längsten Europas zählen.







Hier lassen sich auch die traditionellen Salzgärten besichtigen, in denen das berühmte Meersalz der Region noch nach alter Methode gewonnen wird.



Die Region ist geprägt von historischer bretonischer Architektur und kleinen, charmanten Orten, die den authentischen Charakter der Küste bewahren.
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