Die andere Seite der Sonneninsel: GRADO Sehenswürdigkeiten für Entdecker

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Grado kann´s, nicht nur als Urlaubsort für Sonnenanbeter, sondern auch als interessantes Reiseziel für Geschichtsliebhaber und Naturfreunde: eine Tour zu den Sehenswürdigkeiten Grados.


Grado geht einfach immer, aus gutem Grund: Auf der Insel mit dem sprechenden Beinamen „Isola del Sole“ sorgt eine rund zehn Kilometer lange Abfolge feiner Strände dafür, dass der Zustrom zum beliebten Urlaubsziel der k. und k. Monarchie nie versiegt.

Schon die Anreise ist ein kleines Erlebnis für sich: Entweder nähert man sich der Sonneninsel über einen vier Kilometer langen Damm übers Meer, oder man erreicht Grado von Osten her durch die Lagune. Spätestens, wenn man den Isonzo überquert hat, bemerkt man, welchen besonderen Flecken Erde man hier vor Augen hat – ein Naturparadies par excellence.

Doch Grado bietet weit mehr als nur Strand und Lagunenwelt. Die Altstadt zeigt sich überraschend spannend, nicht nur zum gemütlichen Herumflanieren. Zwischen engen Gassen und alten Mauern verbergen sich kleine Entdeckungen, die man der Insel auf den ersten Blick gar nicht zutraut.

Es gibt also mehr als genug Gründe, immer wieder nach Grado zu fahren.

Ausgeflogen nach Grado: was es auf der Sonneninsel alles zu sehen gibt
1. Einstimmung auf die Lagunenstadt: rund um den Schiusa-Kanal und das Hafenbecken
2. Das historische Zentrum Grados: Sehenswürdigkeiten-Tour durch das „Castrum“
3. Die frühchristlichen Basiliken: unerwartete Schätze in der Altstadt Grados
4. Flanieren an der „Diga“: ein Klassiker, der zu jedem Grado-Urlaub gehört
5. Die Villen Grados: eine kleine Zeitreise in die Monarchie
6. Die Strände Grados: 10 Kilometer pures Badeglück für jeden Geschmack
7. Unterwegs in der Lagune: am Dammweg bis zur Isonzomündung
8. Einfach mal die Seele baumeln lassen: ab auf die Insel (und wieder retour)
9. Geschichte zum Anfassen: ein Ausflug ins nahegelegene Aquileia
10. Rund um Grado: Ausflüge nach Triest, Venedig & Co

Meine Tipps für Grado: wo übernachten und parken in Grado

Grado: nicht nur in der k. u. k. Monarchie ein Sehnsuchtsort für alle Jahreszeiten

Seit über 130 Jahren zählt Grado zu den beliebtesten Badeorten an der oberen Adria. Das Urlauberparadies liegt auf der Hauptinsel einer Gemeinde, die sich über zahlreiche kleine Inseln in der gleichnamigen Lagune im oberen Adriaraum erstreckt.

Von Porto Buso im Westen, das bereits an die nächsten Laguneninseln grenzt, bis hinüber nach Fossalon an der Isonzo-Mündung spannt sich ein Gebiet, das bis heute seinen eigenen Rhythmus bewahrt hat.

Grado Sehenswürdigkeiten

Die Lagune steht für eine lange Fischertradition – und aus einem Fischerdorf ist Grado auch entstanden und gewachsen. Enge, verwinkelte Gassern, ein kleiner Hafen mitten im Altstadtkern und das Leben rund ums Wasser erzählen noch immer davon.

Gleichzeitig erinnern elegante Jugendstilvillen an jene Zeit, in der das Dorf von altösterreichischen Urlaubern entdeckt (und 1892 von Kaiser Franz Joseph zur „Kur- und Badeanstalt“ erhoben) wurde. Dazu kommen eine weitläufige Promenade zum gemütlichen Flanieren und Strände, die seit Generationen Sommerstimmung garantieren.

Wer gern ein Stück weiter in die Vergangenheit eintaucht, findet in Grado auch Spuren der frühchristlichen Geschichte – von Kirchen bzw. ihren Überresten. Und wer noch tiefer graben möchte, der legt einfach einen Ausflug nach Aquileia ein, wo die römische Welt ein beeindruckendes Kapitel geschrieben hat.

Es gibt einfach wesentlich mehr zu sehen und zu tun in Grado als gedacht!

1. Einstimmung auf die Lagunenstadt: rund um den Schiusa-Kanal und das Hafenbecken

Parken in der Altstadt von Grado? Fehlanzeige. Fangen wir unsere kleine Sehenswürdigkeiten-Tour durch Grado genau dort an, wo alle landen, die mit dem Auto anreisen (und keinen Hotelparkplatz gebucht haben): auf der Insel Schiusa. Hier befinden sich genügend Parkflächen, denn die Altstadt von Grado ist verkehrsfreie Zone. In den schmalen Gassen wäre ein Parkplatz ohnehin ein Glücksfall.

Die Insel Schiusa selbst gibt es erst seit 1957, als ein Teil der Lagune aufgeschüttet wurde. Heute wird sie in Richtung Altstadt vom Schiusa-Kanal begrenzt, einem ersten Vorgeschmack auf den Hafen der Altstadt. Man spaziert von der Insel Schiusa entweder über die weiße Fußgängerbrücke im Osten ins Zentrum – oder über die Autobrücke Ponte Scaramuzza, dort, wo auch das Fährschiff zur Insel Barbana ablegt (siehe Punkt 7).

Grado Kanal Schiusa

Folgt man anschließend der Via Alessandro Manzoni, tauchen schon die nächsten Fischerboote, Sportboote und Yachten im Porto Mandracchio auf. Dieses Y-förmige Hafenbecken wurde im 19. Jahrhundert zum Schutz der Boote angelegt und ist heute Ausgangspunkt für Touren in die Lagune oder hinüber nach Aquileia (siehe Tipp Nr. 8).

Grado Sehenswürdigkeiten  Mandracchio

Früher dienten die Häuser rund um den Mandracchio noch dem Fischfang der Region, entlang des Kanals reihte sich Sardinenfabrik an Sardinenfabrik. Heute hat sich das Bild gewandelt: Aus dem einfachen Fischerdorf ist ein beliebter Urlaubsort geworden.

Grado Sehenswürdigkeiten Mandracchio

Das zeigt sich in den Bars und Cafés rund um die Ausflugsboote – aber auch im Herzen der Altstadt. Und dorthin setzen wir unseren Sehenswürdigkeiten-Rundgang durch Grado nun fort.

2. Das historische Zentrum Grados: Sehenswürdigkeiten-Tour durch das „Castrum“

Zwar zeigt sich die Altstadt von Grado klein und überschaubar, doch ein Spaziergang durch die engen Gassen – die „calli“ – der venezianisch geprägten Stadt fühlt sich wie ein kleines Abenteuer an. Immer wieder öffnet sich unvermutet ein „campiello“, ein kleiner Platz. So wie der Campo Porta Nuova, auf dem an jeder möglichen Ecke ein paar Kaffeehaustische stehen und damit sofort Atmosphäre schaffen.

Campo Porta Nuova Altstadt Grado

Natürlich gibt es auch die größeren Plätze. Da wäre einmal die Piazza Biagio Marin, an der sich unübersehbar das Rathaus befindet. Gleich daneben öffnet sich die Viale Regina Elena mit ihrem Springbrunnen hin zum Meer.

Im Westen der Altstadt bildet die Via Gradenigo eine der wichtigsten Achsen. Sie führt zur Piazza Duca d’Aosta, wo sich mit dem Mercato Coperto di Grado eine gute Gelegenheit für einen kleinen Einkauf bietet.

  • Via Gradenigo Altstadt Grado
  • Via Gradenigo Altstadt Grado
  • Via Gradenigo Altstadt Grado
  • Via Gradenigo Altstadt Grado

Doch alles bleibt, wie gesagt, klein und überschaubar, sodass man nur ein paar Schritte weiter schon am nächsten Platz landet: dem Campo dei Patriarchi, wo man wirklich imposante Sehenswürdigkeiten vorfindet: Nein keine barocken Prunkbauten, sondern frühchristliche Basiliken (mehr im nächsten Abschnitt).

Apropos Geschichte: Unter der heutigen Stadt liegt noch eine weitere – das alte „Castrum“ aus dem 5./6. Jahrhundert, eine befestigte Siedlung mit Stadtmauer, deren Reste bei Ausgrabungen freigelegt wurden. Die Reste des Baptisteriums der Basilica della Corte kann man sogar aus nächster Nähe bewundern, denn sie liegen direkt hinter dem Rathaus und sind frei zugänglich.

Über die alten Gemäuer führt ein kleiner Steg, von dem aus sich die Mauern und sogar einzelne Mosaikfragmente des frühchristlichen Kirchenbaus aus dem 4. Jahrhundert erkennen lassen.

Und noch ein Tipp zum Schluss: Der Wochenmarkt von Grado findet nicht in der Altstadt statt, sondern östlich des Stadtzentrums in der Viale Italia, und zwar jeden Samstag von 8 bis 13 Uhr. Wer sich im Italienurlaub das eine oder andere Ledertäschchen sucht, wird hier sicher fündig werden.

3. Die frühchristlichen Basiliken: unerwartete Schätze in der Altstadt Grados

Doch zurück zum Campo dei Patriarchi, wo unser Sehenswürdigkeiten-Rundgang durch die Altstadt Grados im vorigen Abschnitt geendet hat. Dort wartet ein besonderes Gustostück für alle, deren Herz für spätantike Geschichte schlägt.

Mit der Basilika Sant’Eufemia und der Basilica di Santa Maria delle Grazie beeindrucken hier nämlich gleich zwei faszinierende Kirchenbauten aus dem 5. Jahrhundert – samt ihrer begleitenden Anlagen.


Die Basilica di Sant´Eufemia

Die ehemalige Kathedralkirche des Patriarchen von Grado gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Genau genommen ist es ihr Campanile, der mit dem Erzengel Michael (die Gradeser nennen ihn „Anzolo“) geschmückt ist und bis heute die Windrichtung anzeigt – eine ganz besondere Sehenswürdigkeit der Stadt. Der Glockenturm stammt allerdings aus dem 15. Jahrhundert. Am schönsten wirkt er, wenn man ihn von oben, über dem Dächermeer, betrachtet (meinen Tipp dazu gibt es ganz unten).

Die Basilika minor selbst geht ins 5. Jahrhundert zurück. Ihr heutiges Erscheinungsbild verdankt sie einer umfassenden Restaurierung Mitte des 20. Jahrhunderts, bei der die barocken Überformungen entfernt wurden.

Beeindruckend ist der Moment, in dem man den Kirchenraum betritt: Ist außen schon der ungewöhnliche Sandstein aufgefallen, erwarten einen im Inneren des dreischiffigen Baus viele Fresken. Besonders die Kuppel, in der eine Christusdarstellung dominiert, ist auffällig. Ein weiterer Blickfang ist die romanische Kanzel mit ihrer maurischen Kuppel.

Auch die Bodenmosaike stechen sofort ins Auge. Unterhalb der Kirche, rund einen Meter unter dem heutigen Bodenniveau, liegen weitere Mosaike, die durch Öffnungen im Boden sichtbar gemacht wurden. Und auch beim Hauptaltar lohnt sich ein genauer Blick nach unten: Ein Mosaik zeigt dort das antike „Castrum“ von Grado.

An die Basilika grenzt das dazugehörigen Baptisterium San Giovanni Battista aus der gleichen Zeit an. Auch das Bodenmosaik im Inneren des achteckigen Gebäudes, in dem noch ein Taufbecken vorhanden ist, stammt aus dem 6. Jahrhundert.

  • Baptisterium San Giovanni Battista
  • Baptisterium San Giovanni Battista
  • Lapidarium
  • Lapidarium

Der Weg führt unweigerlich weiter zur Rückseite der Basilika, wo archäologische Funde aus mehreren frühchristlichen Kirchen und Baptisterien Grados ausgestellt sind. Im Lapidarium begegnet man byzantinischen, altrömischen und frühmittelalterlichen Fragmenten der Kirchenausstattung sowie christlichen und römischen Grabinschriften.


Die Basilica di Santa Maria delle Grazie

Die zweite frühchristliche Kirche am Campo dei Patriarchi stammt ebenfalls aus dem 5. Jahrhundert. Auch sie wurde im 20. Jahrhundert in ihren ursprünglichen Zustand zurückgeführt.

Auffällig sind auch in dieser Kirche die Säulenreihen, die dem dreischiffigen Raum eine beinahe private, fast intime Atmosphäre verleihen.

Bei der Besichtigung der Basiliken sollte man auf die Gottesdienstzeiten achten. Während der Messen bleiben die Türen ausschließlich für religiöse Zwecke geöffnet.

4. Flanieren an der „Diga“: ein Klassiker, der zu jedem Grado-Urlaub gehört

Aber jetzt endlich zu jenem Moment, der Grado für viele erst zum Sehnsuchtsort macht: ein Spaziergang entlang der Küste, am besten gleich nach dem ersten Cappuccino frühmorgens. Oder abends, wenn die Sonne langsam ins Meer sinkt.

Grado was tun Diga spazieren

Am schönsten geht das wohl in der Nebensaison, in meinem Fall im Oktober, wenn sich die Reihen der Liegebetten am Strand bereits lichten und nur noch ein paar einzelne Sonnenanbeter tapfer dem kühleren Wetter trotzen. Für alle anderen heißt es: flanieren und genießen.

Und zwar am Lungomare Nazario Sauro, einem Damm, der im 18. Jahrhundert zum Schutz vor dem Meer errichtet und in Habsburger Zeiten verstärkt wurde (er wird von den Gradesern schlicht „Diga“ genannt), erstreckt sich vom Spiaggia dell’Imperatore im Osten bis hin zur Costa Azzurra im Westen.

Grado was tun Diga spazieren

Was man auf der Promenade tut? Auf einer der Bänke Platz nehmen, dem Treiben am Strand zusehen, aber auch den Flaneuren selbst, die aus der Altstadt wie selbstverständlich Richtung Meer strömen.

  • Grado was tun Diga spazieren
  • Grado was tun Diga spazieren
  • Grado was tun Diga spazieren

Vorbei geht es an Villen und Pensionen aus der k.u.k.-Zeit, an Restaurants, die man von alten Schwarz-Weiß-Fotografien kennt, an kleinen Plätzen und piniengesäumten Grünflächen.

Auf der anderen Seite führen Stege ins Meer, und auf jedem davon steht irgendwann jemand mit dem gleichen sehnsuchtsvollen Blick aufs Wasser. Dahinter zeichnen sich sanft die Bergketten gegen den Horizont ab.

Oft wird Grado als Sehnsuchtsort bezeichnet – und wer könnte das bei dieser Szenerie nicht verstehen?

5. Die Villen Grados: eine kleine Zeitreise in die Monarchie

Ein alter Sehnsuchtsort trägt immer auch die Sehnsucht nach besseren Zeiten in sich – nach einer Welt, die längst vergangen, aber nie ganz verschwunden ist. In Grado spürt man dieses Flair auf Schritt und Tritt. Beim Flanieren fühlt man sich unweigerlich an die glanzvollen Tage der k.u.k.-Monarchie erinnert. Tatsächlich findet man in der Stadt noch einige jener Jugendstilvillen, die einst rund um die Jahrhundertwende erbaut wurden.

Grado Sehenswürdigkeiten Villen Monarchie

Ein besonders schöner Villenspaziergang führt ein Stück abseits der Diga in die Nähe der Gradeser Fußgängerzone. Einfach einmal in die Via Carducci, die Viale Dante oder die Viale Regina Elena abbiegen – und schon eröffnet sich ein kleines Freilichtmuseum der Belle Époque.

In der Viale Dante etwa steht die Villa Reale, 1912 als elegantes Sommerdomizil erbaut. Später wurde sie in ein Hotel umgewandelt und überrascht bis heute mit etwas, das in Grado beinahe schon eine kleine Besonderheit darstellt: einem Garten mit eigener Liegewiese. Bekannt ist außerdem die Villa Liberty, ein weiteres charmantes Beispiel für den eleganten Jugendstil Grados.

In Richtung Meer trifft man auf die Ville Bianchi, eine Gruppe von fünf Villen – Marina, Spiaggia, Onda, Stella Maris und Adria –, die um 1900 entstanden. Bis 1987 blieb die Anlage im Besitz der Familie Bianchi, heute beherbergen die Gebäude ein Hotel. Wer am Strand entlang flaniert, sollte auf den Hausnamen Villa Spiaggia achten.

Grado Sehenswürdigkeiten Ville Bianchi

Wer genau schaut, entdeckt sogar eine kleine Kuriosität am Zaun: das sogenannte „Kaisertor“, versehen mit dem Monogramm Kaiser Franz Josephs und einem Doppeladler, der in Richtung Meer weist. Und damit sind wir nun wirklich an den Stränden Grados angekommen.

6. Die Strände Grados: 10 Kilometer pures Badeglück für jeden Geschmack

Nein, das ist kein Geheimtipp: Wer nach Grado kommt, weiß um die besonderen Strände an der oberen Adria. Insgesamt sollen es rund 10 Kilometer sein, verteilt auf vier Strandabschnitte: von der Costa Azzurra im Westen über den Hauptstrand Spiaggia Principale und den Strand Al Bosco bis nach Grado Pineta im Osten.

Grado Strände Tipps

Alle Strände tragen die Bandiera Blu (Blaue Flagge), ein Zeichen für Sauberkeit und hervorragende Wasserqualität, und das schon seit 37 Jahren. Die Zugänge sind flach, der Sand fein, und alle Strände sind nach Süden ausgerichtet, sodass den ganzen Tag Sonne garantiert ist.

Die Costa Azzurra liegt direkt bei der Altstadt an der Westspitze der Insel. Ein kleiner „Geheimtipp“, denn hier kommen vor allem die Einheimischen zum Baden her: es ist kostenlos (obwohl man Schirme und Liegen mieten kann), und das Wasser ist nicht ganz so flach wie an den anderen Stränden und daher ideal zum Schwimmen.

Östlich der Altstadt erstreckt sich der eigentliche Hauptstrand Grados, der Spiaggia Principale, über drei Kilometer. Unterteilt in verschiedene „Bagni“, findet hier jeder sein persönliches Strandparadies – ob Sport, Ruhe oder Familienbereich.

  • Grado Strände Tipps Spiaggia Principale
  • Grado Strände Tipps Spiaggia Principale
  • Grado Strände Tipps Spiaggia Principale
  • Grado Strände Tipps Spiaggia Principale
  • Grado Strände Tipps Spiaggia Principale
  • Grado Strände Tipps Spiaggia Principale

Dahinter reihen sich zahlreiche Strandbars aneinander, perfekt für einen Espresso, Aperol oder einen kleinen Snack. Wer ein wenig Schatten sucht, biegt hinter dem Strand in den Parco delle Rose ab, der mit seinen Kiefern und den vielen Rosen für eine angenehme Abkühlung sorgt.

Der dritte Strand in Grado, Al Bosco, liegt, wie der Name sagt, am Rand eines Waldgebiets. Auch hier kann man kostenlos liegen und die Natur sowie den Schatten der Bäume genießen.

Ganz im Osten schließlich beginnt Grado Pineta, eine eigene kleine Urlaubsregion, die schon nicht mehr direkt zur Stadt gehört. Wer dorthin möchte, muss schon einen ausgedehnten Strandspaziergang unternehmen.

Die Pinien, einst als Schutz vor Sonne und Wind gepflanzt, prägen das Bild, und der Strand präsentiert sich ruhig, familienfreundlich und entspannt. Besonders Hundebesitzer freuen sich über den großen „Spiaggia di Snoopy“.

Auch Kitesurfer fühlen sich hier wohl, besonders rund um die Punta Barbacale, von wo aus sich ein herrlicher Blick nach Grado und über den Golf von Triest eröffnet.

Schirm und Liegen am Hauptstrand können online reserviert werden – einfach den gewünschten Abschnitt auswählen.

7. Unterwegs in der Lagune: am Dammweg bis zur Isonzomündung

Kein Besuch in Grado, ohne die Lagune zu erkunden: Dieses Naturparadies darf man sich nicht entgehen lassen. Schon die Anreise stimmt auf die besondere Stimmung ein. Wer über den vier Kilometer langen Damm fährt, der die Insel über die Ponte Matteotti mit dem Festland verbindet, fährt quasi übers Meer, bevor er die Insel erreicht.

Gado Ausflug in die Lagune

Ähnlich beeindruckend ist die Anfahrt von Osten über den Isonzo. Besonders kurz vor Sonnenuntergang, wenn der Himmel in allen Pink- und Orangetönen leuchtet, braucht man für Urlaubsstimmung eigentlich gar nicht erst in die Stadt hineinzufahren.

Am besten erlebt man die Lagune jedoch bei einer Bootstour. Die kleinen „Casoni“ (traditionelle Fischerhütten aus Schilf auf Mini-Inseln), die man dabei sieht, die Fischer beim Auslaufen, die stillen Wasserwege – all das vermittelt ein unvergleichliches Gefühl der Ruhe und Ursprünglichkeit. Besonders stimmungsvoll wird es bei einem Ausflug zur Insel Barbana (dazu mehr im nächsten Tipp).

Ein persönlicher Geheimtipp: Auch mit dem Rad lässt sich die Lagune hervorragend entdecken. Wer von Grado am Damm in Richtung Isonzo radelt, erlebt die Natur besonders intensiv. Kraniche und Reiher, blühende Kakteen und sogar Fischotter lassen sich hier beobachten.

Am Ziel angekommen, offenbart sich bei Fossalon ein echtes Naturjuwel. Vor Jahren haben wir hier hinter dem Hotel Caneo von einem Aussichtsturm im Schilf auf die Isonzomündung in den Golf von Triestgeblickt.

Wir hatten Glück und erspähten sogar die berühmten weißen Camargue-Pferde auf der gegenüberliegenden Isola Cona, die Teil des Naturparks „Riserva Naturale della Foce dell’Isonzo“ ist – ein Paradies für Vögel und Ornithologen gleichermaßen.

Auch ein Abstecher ans Ende der Landspitze lohnt sich: Im Fischerdorf Villaggio Punta Sdobba stehen kleine Fischerhütten, und ein Holzturm im Schilf bietet den besten Blick über den Golf von Triest über Monfalcone und Duino bis Triest.

Hotels verborgen auch Räder, da mittlerweile nicht wenige Radler in Grado unterwegs sind. Neben der Isonzomündung wartet auch das Naturschutzgebiet Valle Cavanata auf Entdecker. Zugvögel wie Flamingos machen die Lagune zu einem echten Vogelparadies.

8. Einfach mal die Seele baumeln lassen: ab auf die Insel (und wieder retour)

Rund um Grado gibt es viele Möglichkeiten, sich den Tag auf einer kleinen Insel zu versüßen. Gar nicht ganz so einsam, dafür aber kulturhistorisch interessant geht es auf der Insel Barbana zu – und der Ausflug zum Marienwallfahrtsort Santuario Mariano ist einfach ein Klassiker. Zumindest für Italiener.

Grado Ausflug Insel Barbana

Will man das gerade einmal 3 Hektar große Eiland besuchen, bekommt man gleichzeitig einen schöne Kostprobe der Lagune serviert. Bei meinem Besuch im Oktober waren es nicht nur Reiher und die üblichen Wasservögel, die ich zu Gesicht bekam, sondern auch der Vogelzug am Himmel, während sich im Hintergrund die Alpen abzeichneten.

  • Grado Ausflug Insel Barbana
  • Grado Ausflug Insel Barbana
  • Grado Ausflug Insel Barbana
  • Grado Ausflug Insel Barbana
  • Grado Ausflug Insel Barbana

Bald ist auch das kleine Eiland erreicht – und ja, mehr ist es tatsächlich nicht. Das merkt man unweigerlich dann, wenn man das falsche Boot erwischt hat und geschlagene zweieinhalb Stunden auf der Insel verbringen muss. Zeit genug hat man auf alle Fälle, denn es gibt nur eine Sehenswürdigkeit auf der Insel.

Ein Blick in die Kirche zahlt sich allerdings aus, die Zeit, die Geschichte dahinter zu erfahren, hat man ja. Die Marienkirche Santuario di Barbana geht auf das 6. Jahrhundert zurück. Einer Legende zufolge wurde hier eine Marienstatue nach einem Unwetter angeschwemmt. Der Patriarch von Grado ließ daraufhin die Kirche errichten – als Dank, dass Grado verschont geblieben war. Mönche siedelten sich an, und der Wallfahrtsort war geboren. Bis heute findet hier jedes Jahr im Juli die berühmte Prozession „Perdon de Barbana“ statt.

Die heutige dreischiffige Kirche wurde im 20. Jahrhundert im neoromanischen Stil neu erbaut, im Inneren finden sich dabei feine orientalische Anklänge. Der Gottesraum wird von einer Kuppel überspannt, die auffällig reich mit Fresken geschmückt ist.

Neben der Marienkirche findet man ein kleines, ebenfalls freskenverziertes, Baptisterium. Alles andere auf der Insel lädt schlicht dazu ein, die Seele baumeln zu lassen – oder einen Platz im Ausflugslokal zu ergattern, das bis zum letzten Stuhl von italienischen Wallfahrern besetzt ist. Schließlich gehört der Besuch hier seit Ewigkeiten zum klassischen Grado-Ausflug.

Mehrmals täglich legen Boote nahe der Brücke Ponte Scaramuzza am Schiusa-Kanal ab; die Überfahrt dauert etwa 20 Minuten. Wichtig ist, auf den Fahrplan zu achten – wer den verpasst, sitzt schnell mal 2,5 Stunden fest. Hin- und Rückfahrt kosten circa 10 Euro. Wer auf den Ausflug verzichtet, kann die Insel trotzdem sehen – etwa vom östlichen Ende der Insel Schiusa oder bei einer Fahrt nach Aquileia.

9. Geschichte zum Anfassen: ein Ausflug ins nahegelegene Aquileia

Eine schöne Alternative zum Ausflug nach Barbana ist eine Bootsfahrt von Grado nach Aquileia. Hier geht es weit geschichtsträchtiger zu als auf der kleinen Wallfahrtsinsel, handelt es sich bei Aquileia doch um eine der bedeutendsten Städte des Römischen Reichs.

Den Reichtum der 181 v. Chr. gegründeten Siedlung verdankte die Stadt vor allem ihrer Lage. Zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert erlebte Aquileia mit bis zu 50.000 Einwohnern seine Hochblüte.

Heute können Besucher im als UNESCO Welterbe ausgezeichneten Gelände die Überreste der römischen Stadt erkunden: das Forum Romanum, Grabfelder und verschiedene römische Häuser. Besonders beeindruckend ist die Basilika Santa Maria Assunta, deren Mosaikboden aus dem 4. Jahrhundert zu den größten Europas zählt.

Aus Grado legen Schiffe am Molo Torpediniere nach Aquileia ab, Fahrplan und Tickets gibt es hier. Aquileia liegt zudem direkt am Alpe-Adria-Radweg, sodass man auch mit dem Fahrrad anreisen kann. Weitere Informationen zu Öffnungszeiten, Tickets sowie Online-Tickets für die einzelnen Sehenswürdigkeiten gibt es hier.

10. Rund um Grado: Ausflüge nach Triest, Venedig & Co

Alles Gute liegt so nah – das gilt nicht nur für das antike Aquileia, sondern genauso für das heutige Grado. Rundherum wimmelt es nur so von Ausflugszielen, die das Herz höherschlagen lassen.

Angefangen mit Venedig, das den Begriff „Lagune“ eigentlich für sich gepachtet hätte – wäre da nicht Grado. Von hier aus ist die Serenissima bequem mit dem Zug erreichbar, und Venedig ist in einem Tagesausflug auch gut zu absolvieren.

Näher liegende Ausflugsziele kann man von Grado auch mit dem Boot ansteuern. Dazu gehören die Adriastrände rund um Lignano, aber auch ein weiterer k.u.k.-Sehnsuchtsort: das „kleine Wien an der Adria“, besser bekannt als Triest.

Wie man die Stadt bei einem Altstadt-Spaziergang am besten kennenlernt, gibt es in meinem Artikel zu den Sehenswürdigkeiten Triests zu lesen.

Fahrpläne und Ticketbuchungs-Möglichkeit zu den Schiffsverbindungen von Grado nach Triest und Lignano gibt es hier.

Meine Tipps für Grado

  • Parken in Grado
    Parken in der Altstadt von Grado ist nicht unbedingt zu empfehlen – schon allein, weil man erst einmal einen freien Platz finden muss. Und wenn man einen ergattert hat, sind die Parkgebühren meist alles andere als niedrig. Außerdem zählen einige Straßen der Altstadt zur verkehrsberuhigten Zone (ZTL). Wer hier ohne Berechtigung hineinfährt, riskiert – wie so oft in italienischen Küstenorten – unangenehme Strafzettel.
    Viel entspannter ist es daher, das Auto außerhalb des Zentrums stehenzulassen und gemütlich zu Fuß ins Gassenlabyrinth hineinzuspazieren. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, wählt den großen Parkplatz auf der Insel Schiusa, von dem aus man in wenigen Minuten in der Altstadt ist. Ein kleiner Tipp zum Schluss: Im Hochsommer lohnt es sich, früh anzureisen. Grado ist beliebt – und die Parkplätze sind es auch.
  • Mein Hoteltipp für Grado
    Frühmorgens die Lagune erwachen sehen, wenn die Sonne über dem Dächermeer aufgeht – oder am Abend bei einem Aperol den Blick über die Stadt von oben genießen: Das darf man erleben, wenn man im Hotel Regina in der Altstadt von Grado* eincheckt. Ein echter Glücksgriff und ein Hotel, das man besser kaum finden kann – denn es ist eines der günstigeren der Stadt und preislich wirklich top.
    Die Dachterrasse mit Blick auf den Glockenturm der Stadt ist ein kleines Highlight für sich, aber auch mein Zimmer mit Balkon war sauber und gemütlich. Das familiär geführte Haus liegt mitten im Herzen der Altstadt, das Frühstück ist gut und unkompliziert und mit allem, was man am Morgen braucht – und sogar eine kleine Wellnesszone mit Sauna und türkischem Bad hat das Hotel Regina zu bieten. Räder können ebenfalls ausgeliehen werden, was in Grado ja immer praktisch ist.
    Hier geht’s zu den aktuellen Preisen des Hotel Regina*.
    Wer in Grado statt eines Hotels lieber in einer echten Villa übernachten möchte, findet dazu hier* ein paar Tipps.

*Affiliate Link. Für eine Buchung über diesen Link (die Kosten bleiben natürlich gleich!) erhalte ich eine kleine Provision, die 1:1 in die Betreuung meines Blogs fließt. Danke für deine Unterstützung!

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