Radfahren in FLANDERN: Belgien von seiner genussvollsten Seite erleben
Das Land beim Radeln kennenlernen: Routentipps und Erfahrungen zum Radfahren in Flandern – einfach mehr als „nur“ ein Städtetrip. (Werbung)
Radurlaub in Flandern? Hatte ich bis dato nie wirklich am Schirm. Bis im Juni ein verlängertes Wochenende anstand.
Warum sollte ich den klassischen Trio in die Städteperlen Flanderns nicht mit ein bisschen Radfahren kombinieren? Das ging ganz unkompliziert und brachte eine schöne Portion Natur und Entschleunigung mit ins Spiel.
Ich hatte drei Tage Zeit – woraus ein kleiner Abenteuer-Mix wurde: charmante Altstädte mit Kopfsteinpflaster, Backsteinhäuschen und Cafés, und rundherum entspanntes Radeln durch Flusslandschaften, Felder und kleine Dörfer.
Mein Fazit zum Radfahren in Flandern? Abschalten, durchatmen und ganz entspannt unterwegs sein. Viel Natur, viel Weite, viel Ruhe – ideal, um kurz rauszukommen. Ein „Städtetrip“ der etwas anderen Art.
2. Schöne Tagesausflüge per Rad: die Flanders Finest Cycle Routes
3. Eine Kurztour rund um Löwen: die Dieric-Bouts-Route
4. Naturerlebnis vom Feinsten rund um Mechelen: einmal Boom und zurück
Radfahren in Flandern: was man dazu wissen sollte
Wer gerne entspannt radelt, wird Flandern lieben. Im flämischsprachigen Teil Belgiens durchzieht ein dichtes Netz an bestens ausgeschilderten Radrouten das Land – flach, übersichtlich und fast durchgehend autofrei.
Wie man es vom Radfahren in Holland kennt, rollt man auch hier gemütlich auf Dammwegen, entlang von Kanälen und Flüssen oder direkt durchs Naturschutzgebiet.

Gerade die wasserreiche Landschaft Nordbelgiens macht die Region zum idealen Ziel für alle, die ihren Citytrip mit einer Portion Natur kombinieren möchten.
Bei meinem Kurzurlaub lernte ich zwei Städte kennen – Leuven und Mechelen – und radelte von dort aus jeweils in die Umgebung. Und was soll ich sagen: Direkt hinter den charmanten Altstädten mit Kopfsteinpflaster und roten Backsteinhäuschen durfte ich das „echte“ Flandern entdecken.


Da ging es durch alte Moorlandschaften, Felder und Wasserwege, mittendrin lagen kleine Brauereien und Cafés – und auch die eine oder andere Überraschung. Eine perfekte Mischung aus Stadt, Land und Genuss.
Und das Beste: Es braucht keine große Planung beim Radfahren in Flandern – das Knotenpunktsystem zeigt einem ganz unkompliziert den Weg.
1. Radfahren nach Knotenpunkten: meine Erfahrungen in Flandern
Radfahren nach Knotenpunkten – was bedeutet das? Nun, das heißt, dass bis auf Ausnahme großer Fernradwege keine Radrouten auf den Beschilderungen zu finden sind. Sondern Punkte. Und zwar überall dort, wo sich zwei oder mehrere Routen kreuzen.

Ich habe das System schon bei Radtour am IJsselmeer in den Niederlanden kennen- und lieben gelernt. In Flandern funktioniert es genauso perfekt. Und zwar handelt es sich um ein geniales System aus durchnummerierten Knotenpunkten, das die Orientierung beim Radeln herrlich unkompliziert macht.
Überall dort, wo sich Radwege kreuzen oder abzweigen, liegt ein Knotenpunkt. In Flandern sind das grün-weiße Schildern mit Zahlen in Kreisen. Die jeweilige Knotenpunktnummer steht gut sichtbar im Kreis, darunter werden die nächsten erreichbaren Punkte mit Richtungspfeilen angezeigt. Man folgt einfach den Pfeilen von Nummer zu Nummer – das ist alles.

Für die Planung einer Radtour in Flandern bedeutet dies daher, dass man dazu eine Reihe von Knotenpunkten verbindet. Oder eine der vorgefertigten Routen wie die Flanders Finest Cycling Routes nutzt.
Besonders charmant: Bei meiner zweiten Tour erhielt ich vom Tourismusverband einen kleinen Zettel mit Knotenpunkten, den ich direkt an den Lenker binden konnte und somit immer im Blickfeld hatte. Andere Radler, die mir begegnet sind, hatten handgeschriebene Spickzettel auf ihrem Rad montiert. Echt kultig!


Aber auch echt praktisch. Die Knotenpunkte zusätzlich vor dem jeweiligen Abzweiger angekündigt. So hat man unterwegs genug Zeit, rechtzeitig einen Blick auf die Liste zu werfen – ohne anhalten zu müssen.
Mit dem Knotenpunktsystem wird das Radfahren wieder angenehm analog. Und wenn man sich doch mal verschlenkert – was durchaus vorkommen kann, wenn man sich ein bisschen treiben lässt – reicht ein kurzer Blick auf die nächste Knotenpunktnummer, um sofort wieder den Anschluss zu finden.

Klar: Es schadet nie, eine GPX-Datei als Backup dabeizuhaben. Das Radeln nach Punkten macht allerdings viel mehr Spaß!
Wer eine eigene Tour planen möchte, kann das mit einem Knotenpunktplaner tun – einer Karte, auf der die Knotenpunkte fürs Radfahren selbständig gewählt werden.
Welches Rad für den Radurlaub in Flandern
Auch was das Rad betrifft, muss man sich in Flandern keinen Kopf machen. Leihmöglichkeiten gibt’s überall, ob direkt am Bahnhof, in der Stadt oder manchmal sogar im Hotel.
Welches Rad man nimmt? Fast egal. Es ist (fast) überall flach, lange Anstiege sucht man hier vergeblich – also: kein abstrampeln, kein Schnaufen, einfach gemütlich dahinrollen.

Auf der ersten Tour ging es für mich mit einem einfachen Bahnhofsrad dahin, einmal stellte mir das Hotel ein E-Bike– in letzterem Fall sogar ganz ohne Gangschaltung, was hier aber auch wirklich niemand vermisst. Die Touren waren 40 bzw. 60 Kilometer lang, und beides ließ sich ganz entspannt fahren.

Nur eines rüttelt ein wenig durch: das Kopfsteinpflaster in den Altstädten – aber das gehört ja fast zum Flair dazu. Ansonsten findet man beim Radfahren in Flandern perfekte Bedingungen für alle, die entspannt und ohne viel Planung durch die Gegend radeln möchten.
2. Schöne Tagesausflüge per Rad: die Flanders Finest Cycle Routes
Natürlich kann man Flandern auch im Rahmen einer Mehrtagestour entdecken – etwa entlang der Kunststädte-Route, die u.a. Brügge, Gent, Antwerpen und weitere Highlights miteinander verbindet.

Aber wer es lieber entspannt angeht, für den sind Tagestouren die perfekte Wahl. So bleibt nicht nur genug Zeit fürs Radfahren, sondern auch für die charmanten Städte am Weg – und genau das macht den Reiz aus.
Die Routen dafür kann man sich zwar selbst zusammenstellen (siehe oben). Viel praktischer ist allerdings, dass die Region Flandern vorgefertigte Touren anbietet: die Flanders Finest Cycle Routes.


Zwei davon durfte ich ausprobieren – und sie waren genauso abwechslungsreich und genussvoll, wie man es sich für einen aktiven Kurzurlaub nur wünschen kann.
Brügge, Gent und Antwerpen hatte ich bereits bei einem früheren Besuch erkundet. Dieses Mal standen daher zwei etwas kleinere, aber nicht minder sehenswerte Städte auf dem Plan: Leuven (Löwen) und Mechelen, beide im Umkreis von Brüssel und Antwerpen gelegen.
Zwei echte Altstadtperlen mit viel Flair – und mit traumhafter Natur direkt vor der Haustür. Die folgenden zwei Routen führten mich daher tief hinein ins „echte Flandern“.
Die Flanders Finest Cycle Routes für alle Regionen Flanderns gibt es hier.
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Die schönsten Orte auf einen Blick: Sehenswürdigkeiten in Flandern
3. Eine Kurztour rund um Löwen: die Dieric-Bouts-Route
Diese flache Rundtour bei Löwen ist ideal für einen entspannten Tag auf dem Rad. Die 42 km lange Strecke führt durch ländliches Flandern, vorbei an Feldern, Heide, kleinen Flüssen und dem Leuven-Dijle-Kanal.



Neben Natur und charmanten Backsteinorten bietet die Route auch kulturelle Bezüge zum Maler Dieric Bouts, der in Leuven lebte.


Die Route führt direkt durch das Zentrum Löwens, vorbei an St.-Peterskirche und Grotem Markt. Schloss Arenberg ist ein weiterer Stopp zum Innehalten, aber vor allem der Parkabtei sollte man bei dieser Radtour einen Besuch abstatten.





Die Wege sind gut ausgebaut, meist asphaltiert und perfekt ausgeschildert.
Die Facts
Die mit 42 Kilometern ausgewiesene Rundtour entwickelte sich in meinem Fall aufgrund einiger weniger Schlenkerer abseits der Route zu einer 47 km langen Tour, bei der insgesamt 236 Höhenmeter zusammenkamen. Dafür war hauptsächlich der Anstieg kurz vor der Rückfahrt nach Löwen verantwortlich. Ansonsten ging es nur flach dahin.

GPX-Datei meiner 47 km langen Etappe mit 236 hm Anstieg: Download per Rechtsklick hier.
Hinweis zur Dauer: Sehr viele Fotostopps am Weg eingelegt.
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4. Naturerlebnis vom Feinsten rund um Mechelen: einmal Boom und zurück
Diese Rundtour rund um Mechelen ist eine landschaftlich besonders reizvolle Entdeckungstour durch das „echte“ Flandern – weit weg von touristischem Trubel.

Sie führt auf ruhigen Wegen entlang von Flüssen wie Dijle, Zenne und Rupel und durch stille Naturareale wie den Blaasveldbroek oder den Vrijbroekpark. Auch Dörfer und Felder prägen das Bild, begleitet vom ständigen Klang von Vogelgezwitscher und Froschquaken.








Mit rund 70 Kilometern (inklusive kleiner Umwege) ist die Tour ein idealer Tagesausflug für alle, die sich Zeit nehmen möchten – auch für charmante Pausenstopps: etwa bei kleinen Brauereien oder einem geheimnisvollen Geisterhotel mitten im Grünen.





Besonders schön ist der Abschnitt entlang des Leuven-Dijle-Kanals, der reines Genussradeln verspricht.





Die Strecke verläuft fast durchgehend autofrei und ist damit perfekt für einen entschleunigten Radtag in der Natur.
Die Facts
Die mit 58 Kilometern ausgewiesene Rundtour entwickelte sich mit ein paar Schlenkerern abseits der Route zu einer über 68 km langen Tour, bei der insgesamt 229 Höhenmeter zusammengekommen sind.

GPX-Datei meiner 68 km langen Etappe mit 229 hm Anstieg: Download per Rechtsklick hier.
Hinweis zur Dauer: Sehr viele Fotostopps am Weg eingelegt.
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Herzlichen Dank an Visit Flanders für die Einladung zu diesem traumhaften Radurlaub in Flandern! (Werbung)
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