AMALFI: Sehnsuchtsort und viel besuchter Klassiker an der gleichnamigen Küste
Was man im berühmten Touristenort an der Amalfiküste tun kann und wo man die ruhigen Ecken rundherum findet: eine Sehenswürdigkeiten-Tour durch Amalfi.
Denkt man an die Amalfiküste, hat man automatisch den Ort Amalfi vor Augen. Der Name steht längst für die ganze Region – und irgendwie landet man immer wieder hier, wenn man unterwegs ist an der berühmtesten Steilküste Italiens. Auch während meines Urlaubs bin ich mehrmals in Amalfi angekommen: einmal mit dem Bus, einmal mit dem Schiff – und einmal zu Fuß über die Treppenwege aus den Nachbarorten.
Zugegeben, mein Aufenthalt in Amalfi war nie mehr als eine kurze Stippvisite. Aber ehrlich – viel mehr als die Uferpromenade entlangzuschlendern und die Via Lorenzo d’Amalfi hinaufzuwandern scheint ohnehin niemand zu tun. Kaum ist man angekommen, folgt man wie von selbst dem Strom an Touristen, der von Bus und Fähre ausgespuckt wird und sich direkt auf die Piazza Duomo ergießt.
Doch was kann man tun in Amalfi, wenn man sich nach einem echten Erlebnis sehnt? Und wohin kann man sich vertschüssen, wenn der Rummel zu viel wird?
Die gute Nachricht: Es gibt sie noch, die kleinen Fluchten. Zum Beispiel hoch oben in den Bergen – nicht weit von Amalfi und doch eine Welt für sich.
Aber bevor wir abbiegen in ruhigere Gefilde, werfen wir uns noch einmal mit voller Wucht ins Getümmel. Ab nach Amalfi!
2. Den Strand Amalfis genießen:und an der Uferpromenade flanieren
3. Die Altstadt Amalfis betreten: und auf der Piazza Duomo ins Staunen kommen
4. Weiter in die Altstadt Amalfis eindringen: beim Bummeln auf der Via Lorenzo d’Amalfi
5. Von Amalfi in die Nachbarorte wandern: und dabei die schönsten Ausblicke genießen
6. Die ruhige Alternative besuchen: wer Amalfi sagt, sollte auch Ravello sagen
Meine Tipps für Amalfi: Anreise per Bus und Schiff, Übernachtungstipp
Da wollen alle hin: Touristen-Overload in Amalfi
Klar, Amalfi ist ein Sehnsuchtsort. Aber auch ein Ort, an dem man selten allein ist. Wer mit dem Schiff oder Bus ankommt, wird gleich auf der Piazza an der Uferpromenade ausgespuckt, zusammen mit einer ganzen Ladung anderer Urlauber. Das erste, was man also zu sehen bekommt, sind viele Menschen mit leicht überforderter Miene. Besonders dann, wenn sie sich noch schnell einen Bus sichern wollen (meine Tipps zum Busfahren an der Amalfiküste gibt es hier).

Natürlich schaut man sich die Sehenswürdigkeiten Amalfis trotzdem an – keine Frage. Die Altstadt hat ihren ganz eigenen Charme, mit verwinkelten Gassen, einer imposanten Kathedrale und dem Flair längst vergangener Zeiten. Aber: Mein Aufenthalt war kurz. Und ganz ehrlich – es gibt weitaus schönere Ecken an der Amalfiküste. Ruhiger, ursprünglicher – und vor allem im Sommer nicht ganz so heiß.

Zum Beispiel das Bergdorf Ravello gleich in der Nähe. Wer etwas mehr Zeit hat, sollte die Fahrt hinauf in das schmucke – und ruhige – Juwel unbedingt einplanen (siehe dazu Tipp Nr. 6).
Aber zurück nach Amalfi. Was tun in diesem kleinen Touristenmekka an der berühmtesten Steilküste Italiens? Hier kommen meine persönlichen Sehenswürdigkeiten-Tipps für Amalfi.
1. Erst einmal ankommen in Amalfi: am schönsten geht das mit dem Schiff
Den wohl schönsten Blick auf Amalfi hat man vom Schiff aus – am besten am späten Nachmittag, wenn die Sonne mit ihren letzten warmen Strahlen die weißen Häuser streichelt. Wer sich aus westlicher Richtung nähert, bekommt ein eindrucksvolles Bild davon, wie sich der berühmte Küstenort in die steilen Felsen schmiegt. Links und rechts von zwei alten Wachtürmen eingerahmt, liegt die Stadt wie ein Postkartenmotiv vor einem – dramatisch, verwinkelt, fast unecht.

Die Lage ist nicht nur malerisch, sondern war einst auch strategisch entscheidend: Zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert war Amali eine Seerepublik mit eigener Kriegs- und Handelsflotte, eigenem Dogen und bis zu 50.000 Einwohnern. Heute ist nur mehr ein Zehntel davon übriggeblieben.
Spuren dieser großen Vergangenheit finden sich überall: in der maurisch geprägten Architektur, im orientalischen Flair der Altstadt – und nicht zuletzt im prachtvollen Campanile des Doms mit seinen bunten Majolika-Fliesen.


Auch der monumentale Friedhof oberhalb der Altstadt – der Cimitero Monumentale – ist vom Meer aus gut zu erkennen. Von dort oben eröffnet sich übrigens auch ein wunderbarer Blick zurück aufs Meer und die Küste.
Nicht zu übersehen sind auch die Zitronenhaine, die sich in den ersten Höhenlagen über der Küste ausbreiten. Ihre leuchtenden Früchte – einst von Seefahrern hierhergebracht – prägen nicht nur die Landschaft, sondern auch das Stadtbild. In Amalfis Altstadtgassen kommt man an ihnen nicht vorbei: Zitronen zieren Teller, Tassen, Geschirrtücher und alles, was sich sonst noch schmücken lässt – in fröhlichem Gelb und frischem Grün.



Und genau dorthin wollen wir uns jetzt begeben – mitten hinein ins quirlige Herz Amalfis.
An der Amalfiküste bewegt man sich am besten per Boot oder Schiff. Meine Tipps dafür habe ich hier zusammengefasst. Meinen Tagesausflug nach Capri habe ich von Amalfi aus gestartet und die Bootstour rund um die Insel lange vorab online gebucht*.
2. Den Strand Amalfis genießen: und an der Uferpromenade flanieren
Wer in Amalfi ankommt, landet entweder auf der Piazza Flavio Gioia, wo die Busse ihre Passagiere fast im Sekundentakt ausspucken – oder direkt an der Marina Grande, wo an den Landestegen ein Ausflugsschiff nach dem anderen einläuft.

Ein ständiges Kommen und Gehen, das sich wunderbar beobachten lässt – sei es beim entspannten Hinausspazieren auf einen der Landestege oder von einer der Bänke mit Blick aufs Meer. Einfach hinsetzen und den kleinen Film abspielen lassen, der sich hier täglich aus Ankünften und Abfahrten, Rollkoffern und Kameraklicks zusammensetzt.
Bei meinem Besuch Anfang April war es noch nicht sommerlich warm, aber die ersten Sonnenanbeter hatten den Strand Amalfis bereits für sich entdeckt. Einige mit den Füßen im Wasser, andere mit dem Blick aufs Meer.
Ein besonders schöner Anblick sind die Berge des Cilento auf der gegenüberliegenden Seite – fast wie eine gemalte Kulisse hinter dem azurblauen Wasser.
3. Die Altstadt Amalfis betreten: und auf der Piazza Duomo ins Staunen kommen
Wer durch die Porta della Marina schlüpft, steht plötzlich mittendrin: an der Piazza Duomo, dem pulsierenden Herz Amalfis. Ehe man es sich versieht, hockt man schon in einem der Cafés, das natürlich horrende Preise für den ersten Cappuccino des Tages verlangt: Selbst schuld, wenn man sich von der Atmosphäre hat verzaubern lassen. Und irgendwie gehört’s ja auch dazu.

Der Blick wird sofort nach oben gezogen – zur Cattedrale di Sant’Andrea, dem unübersehbaren Wahrzeichen der Stadt. Was den Anblick so eindrucksvoll macht, ist vor allem die monumentale Freitreppe, die sich wie eine Bühne in Szene setzt.



Darüber leuchtet die farbenfrohe Mosaikfassade in der Sonne, flankiert von maurischen Spitzbögen und dem glasierten Majolika-Turm des Campanile – Italien wie aus dem Tourismusprospekt.
Wer ein bisschen mehr Ruhe sucht, findet diese hinter dem Dom im Chiostro del Paradiso. Der „Paradies-Kreuzgang“ stammt aus dem 13. Jahrhundert und zeigt sich ganz im maurischen Stil – mit schlanken Säulen, weißen Bögen und einem Hauch Orient. Für den Dom ist Eintritt zu bezahlen, der den Zugang zum Kreuzgang inkludiert.
4. Weiter in die Altstadt Amalfis eindringen: beim Bummeln auf der Via Lorenzo d’Amalfi
Von der Piazza Duomo führt der Weg weiter hinauf – durch die berühmte Altstadtgasse, die links und rechts von Souvenirläden, Feinkostgeschäften und kleinen Boutiquen gesäumt ist.






Hier gibt’s alles, was das Amalfi-Klischee hergibt: Zitronen auf Tellern, Espressotassen, Krügen, Schüsseln, Butterschalen – und natürlich die echten Zitronen selbst, üppiger gewachsen, leuchtender gelb und deutlich größer als zu Hause.




Zwischendurch bieten sich immer wieder schöne Blicke auf Palazzi mit stuckverzierten Fassaden, die sich von einer gegenüberliegenden Treppe aus wunderbar einfangen lassen. Und wer genau hinschaut, entdeckt auch einige charmante Hotels, deren Palmen sich sanft über die Straße neigen – ein Hauch von Tropen mitten in der Altstadt.



Dass sich plötzlich ein Mofa durch die enge, ohnehin schon überfüllte Gasse schlängelt? Ganz normal hier. Wer bei seinem Urlaub auch einen Abstecher nach Neapel plant, sollte sich am besten jetzt schon daran gewöhnen – das ist süditalienischer Alltag in seiner reinsten Form.
5. Von Amalfi in die Nachbarorte wandern: und dabei die schönsten Ausblicke genießen
Wer genug vom Trubel in den Altstadtgassen Amalfis hat, muss nicht weit gehen, um neue Eindrücke zu sammeln. Direkt nebenan wartet schon Atrani – nicht nur der kleinste Ort Italiens (gerade einmal 0,2 km²), sondern auch ein echtes Postkartenidyll.

Ein Spaziergang hinüber dauert nur wenige Minuten, und von dort führen Treppenwege weiter hinauf nach Ravello – dem ruhigen, eleganten Bergort, der hoch über der Küste thront (mehr dazu im nächsten Abschnitt).





Wem der Sinn mehr nach Natur steht, der kann sich in Richtung Norden aufmachen – ins Valle dei Mulini, das Mühlental, und weiter ins Valle delle Ferriere, das Tal der alten Eisenhütten. Man wandert hier durch üppiges Grün, vorbei an moosbewachsenen Ruinen und plätschernden Bächen. Ein besonderer Zwischenstopp: das Museo della Carta, das Papiermuseum von Amalfi. Schon im Mittelalter war die Stadt berühmt für ihre Papierherstellung, als erste Stadt Italiens überhaupt, die diese Technik aus dem arabischen Raum übernahm. In den alten Papiermühlen erfährt man, wie aus Lumpen feinstes Büttenpapier entstand.
Tipp: Wer nach Atrani möchte, nimmt am besten den kleinen Fußgängertunnel, den auch die Einheimischen nutzen. Der Weg entlang der Küstenstraße ist nämlich sehr eng und kurvig, was zur Folge hat, dass man den stockenden Verkehr dadurch noch weiter behindert.
6. Die ruhige Alternative besuchen: wer Amalfi sagt, sollte auch Ravello sagen
Hoch oben über dem Trubel der Küste liegt Ravello – ein kleines Juwel, das mit spektakulärer Aussicht und viel Ruhe beeindruckt. Wer einmal hier war, versteht sofort, warum dieser Ort so viele Künstler, Schriftsteller und Reisende verzaubert hat.

Mit der Villa Rufolo besitzt Ravello eine der schönsten Sehenswürdigkeiten der ganzen Amalfiküste. Und wer kennt sie nicht – die ikonischen Schirmpinien, die sich über die Kuppeln der Chiesa dell’Annunziata spannen? Sie zieren unzählige Postkarten, Bildbände und Reiseführer – ein Motiv, das sinnbildlich für die ganze Region steht.






Die autofreie Piazza Duomo ist der perfekte Ort, um abends bei einem Glas Wein den Tag ausklingen zu lassen. Und auch wenn Ravello für sein berühmtes Sommerfestival bekannt ist, war es für mich vor allem eines: eine echte Entdeckung. Ein Ort zum Durchatmen, zum Bleiben – und ein wunderbarer Geheimtipp zum Übernachten an der Amalfiküste.
Gut zu wissen: meine Tipps für Amalfi
- Amalfi ist das Drehkreuz für die Buslinien der SITA an der Amalfiküste. Tickets werden hier nicht in der Trafik, sondern von einem eigenen Bediensteten der Busgesellschaft direkt an der Piazza Flavio Gioia verkauft. Tipps zum Busfahren an der Amalfiküste habe ich in einem eigenen Artikel zusammengefasst.
- Am Hafen legen Schiffe mehrerer Anbieter ab: Linienschiffe zu den anderen Orten der Amalfiküste und Ausflugsboote für einen Tagesausflug nach Capri, Sorrent oder Neapel. Tipp: Meine Bootstour rund um Capri habe ich bereits lange vorab online gebucht*.
Charmant und günstig übernachten an der Amalfiküste
Eine günstige und gleichzeitig gute, weil sehr persönliche Unterkunft an der Amalfiküste liegt hoch oben im Bergdorf Ravello: Giuliana´s View*. Bei der charmanten Hausherrin Claudia fühlte ich mich bestens aufgehoben, beim Ausblick aus dem Zimmerfenster auf die darunterliegende Küstenlinie, so, als hätte ich den Jackpot geknackt – und bei der hausgemachten Pizza (der hauseigenen Pizzeria) generell bestens versorgt. Eine absolute Top-Empfehlung!





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