DREI-SEEN-LAND: Tipps für schöne Orte im Schweizer Urlaubsparadies

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Was man beim Radeln durch das Schweizer Drei-Seen-Land zu sehen bekommt: schöne Plätze und feine Städte entlang der Mittelland-Route.


Das Drei-Seen-Land in der Schweiz – was es da wohl zu sehen gibt? Wie der Name schon sagt: Viele schöne Plätze und Ausflugsziele rund um Neuenburger-, Bieler- und Murtensee in einer der beliebtesten Urlaubsregionen der Schweiz. Ich durfte die Highlights erleben, und zwar per Rad auf der Mittelland-Route.

Auf also zu einer Sehenswürdigkeiten-Tour durchs Drei-Seen-Land in der Schweiz. Welche schönen Ausflugsziele hat die Region zu bieten?

Ausgeflogen ins Drei-Seen-Land: viele schöne Orte im Schweizer Mittelland
1. Rund um den Bielersee: viele Wege führen ins Glück
2. Am Murtensee: ins (Wein-)Land einischaun
3. Am Südufer des Neuenburgersees: Paradies für Ornithologen (und Sonnenhungrige)
4. Schöne Städte in der Region: am Kreuzungspunkt zwischen Deutsch- und Westschweiz

Das Drei-Seen-Land: Schweizer Urlaubsparadies – und Natur pur rundherum

Die drei berühmten Seen im Schweizer Mittelland werden auch Jurarandseen genannt – kein Wunder, werden diese doch vom gleichnamigen Mittelgebirge auf ihrer Nordseite eingerahmt. So nennt sich denn auch die Tourismusregion hier „Jura & Drei-Seen-Land“.

Hingucker sind hier natürlich die Seen, und das nicht nur von oben. Beim Drei-Seen-Land handelt es sich um ein richtiges Sommerurlaubsparadies. Wie schön, wenn man neben den touristischen Klassikern in der Schweiz auch einmal eine Region zu sehen bekommt, in der vor allem die Schweizer selbst urlauben!

Strand von Gletterens

Den Anfang des Drei-Seen-Lands macht (größenmäßig) der Neuenburgersee, auch als Lac de Neuchâtel bekannt. Nach dem Genfer See handelt es sich dabei um den zweitgrößten See der Schweiz. Mit dem Bielersee gesellt sich im Osten der achtgrößte Schweizer See dazu – und als Dritter im Bunde kommt im Südosten des Neuenburgersees noch der Murtensee hinzu, der immerhin noch Rang 13 im Ranking der größten Schweizer Seen belegt.

Heute sind die drei Seen miteinander verbunden und können über Kanäle befahren werden. Das ist erst seit den Juragewässerkorrektionen möglich, als der Wasserspiegel um einige Meter abgesenkt wurde. Davor war das Land von großen Überschwemmungen betroffen, während in der Region an landwirtschaftliche Nutzung nicht zu denken war.

Bielersee Schweiz

Nach der Regulierung der Seen findet man hier heute allerdings den größten Gemüsegarten der Schweiz, aber auch viele Weingärten an den Uferhängen. Und auch an einigen Naturschutzgebieten kommt man vorbei – zumindest dann, wenn man mit dem Rad am Ufer der drei Schweizer Seen unterwegs ist.

So führt die Mittelland-Route zum Beispiel am Feuchtgebiet der Grande Cariçaie am Südufer des Neuenburgersees vorbei. Auch an der Aare darf man in Richtung Bielersee an Naturschutzgebieten entlangradeln.

Mittelland-Route Etappe 6

Das naturnahe Erlebnis geht natürlich auch mit dem Schiff gut, und zwar entweder auf der Drei-Seen-Fahrt, oder gleich bei einer Verlängerung auf der Aare, einer der schönsten Flussfahrten in der Schweiz.

Ich durfte die Region mit dem Rad erkunden. Auch, wenn ich nicht alle schönen Plätze im Drei Seen-Land gesehen habe: Da waren so einige Schmankerln dabei. Wo kommt man nun überall vorbei, wenn man auf der Mittelland-Route unterwegs ist?

1. Rund um den Bielersee: viele Wege führen ins Glück

Viele Wege – aber auch ein paar Kanäle – führen ins Glück. Nämlich von der Aare kommend in Richtung Westen.

Den Beginn meiner Radtour durch das Drei-Seen-Land machte der Bielersee. Der erste Berührungspunkt fand am Fährterminal statt – dort, wo auch die Ausflugsschiffe ihre Fahrt aufnehmen.

Bielersee Schweiz

Biel ist Anfangs- bzw. Endstation der Drei-Seen-Fahrt auf dem Neuenburger-, Murten- und Bielersee. Wer die Rundtour verlängert und der Aare bis nach Solothurn folgt, ist sogar auf dem längsten befahrbaren Wasserweg der Schweiz unterwegs. Von Neuchâtel bis Solothurn kommen dabei insgesamt 100 Kilometer zusammen.

Ausblick Bielersee

Mit dem Rad geht es auf der Mittelland-Route von hier allerdings an der Südseite des Bielersees weiter, was zwischen Wiesen und Feldern schöne Blicke auf den See und die Weinhänge am Gegenhang ermöglicht.

Die St. Petersinsel, die am Westufer von Erlach aus über eine schmale Landzunge erreichbar ist, stand bei meiner Radtour leider nicht am Programm. Dafür bot sich rund um das Wasserkraftwerk Hagneck ein faszinierendes Farben-Schauspiel – dort, wo sich der einmündende Aare-Hagneck-Kanal auf beeindruckende Weise mit dem Bielersee vermischt.

Die Drei-Seen-Fahrt wird von zwei Unternehmen angeboten. Mehr Infos und Fahrpläne gibt es hier bzw. hier.

2. Am Murtensee: ins (Wein-)Land einischaun

Den Murtensee durfte ich bei meiner Radtour im Drei-Seen-Land auf seiner Südseite umrunden. Als Badeparadies ist der Murtensee vor allem für alle möglichen Wassersportarten beliebt. Aber auch die auf einer kleinen Anhöhe am Seeufer gelegene Altstadt von Murten sollte man sich unbedingt ansehen – siehe dazu auch Punkt 4.

Wunderschön wird auch der Lac de Morat (so sein französischer Name) von Weinhängen eingerahmt, nämlich am Murtener Hausberg, dem Mont Vully

. Bei meiner Radtour ging es auf der Mittelland-Route auch direkt an den Weinhängen vorbei – Postkartenmotive wie bei der Eglise de Cotterd mit inkludiert.

3. Am Südufer des Neuenburgersees: Paradies für Ornithologen (und Sonnenhungrige)

Nächste Station bei meiner Tour durch das Drei-Seen-Land war der Neuenburgersee – auch Lac de Neuchâtel genannt. Auf der Landkarte ist der größte ausschließlich in der Schweiz gelegene See nicht zu übersehen – und geographisch und geologisch spielt es hier sowieso alle Stückln.

Strand von Gletterens

Alle fünf Kilometer radelt man hier an der Südseite des Sees durch einen anderen Kanton – ein Zeichen für die wechselvolle Geschichte dieser Region, die sich zwischen der Treue zu Bern und Freiburg und der Annäherung an die französische Herrschaft abspielte. Ein Thema, das beim Radeln zuerst in der Ambassadorenstadt Solothurn auftaucht – und dann wieder in Murten, jener Stadt, die mit der Schlacht bei Murten für nationale Bedeutung sorgte.

Eindrucksvoll ist am Neuenburgersee vor allem eine ganz andere Seite – und zwar das Südufer, an dessen ganzer Länge sich auf 40 Kilometern die Grande Cariçaie entlangzieht, das größte Feuchtufergebiet der Schweiz entlang eines Sees. Ein Drittel der Pflanzenwelt und ein Viertel der Tierarten der Schweiz ist hier angesiedelt – und ja, beim Radeln kann man das ständige Vogelgezwitscher im Auwald, durch den man hier stellenweise radeln darf, nicht überhören.

Mittelland-Route Etappe 6

Dabei kommt man auch im Pfahlbaudorf Gletterens vorbei, das von den ersten Jägern und Sammlern der Jungstein- und Bronzezeit erzählt.

Pfahlbaudorf Gletterens

Viel eindrucksvoller ist aber der Blick hinter den Schilfgürtel, der ganz unerwartet eine Bucht mit flachem Sandstrand präsentiert.

Und noch einmal hat man beim Radeln auf der Mittelland-Route direkten Seeblick, auch auf einen dervielen natürlichen Sandstrände am Neuenburgersee: zuerst beim Bootshafen von Yvonand, dann beim Vogelbeobachtungsturm vor den Cheseaux Inseln.

4. Schöne Städte in der Region: am Kreuzungspunkt zwischen Deutsch- und Westschweiz

Natürlich findet man im Drei-Seen-Land auch einige schöne Städte. Radelt man zuerst noch durch die deutschsprachige Schweiz, überquert man auf der fünften Etappe der Mittelland-Route den „Röschtigraben“ – und fährt somit in die Romandie, die französischsprachige Westschweiz ein. Hier zeigen die Städte gleich ein etwas anderes Gesicht.

Bei meiner Radtour machte Solothurn – noch an der Aare gelegen – den Beginn: als schönste Barockstadt der Schweiz ein richtiges Highlight am Weg. Einen Übernachtungsstopp durfte ich in Murten einlegen, das als eine der schönsten mittelalterlichen Kleinstädte der Schweiz gilt.

In der Romandie lagen dann mit Estevayer und Yverdon zwei weitere Kleinode am Weg –passenderweise gleich direkt am Ufer des Neuenburgersees.


Estevayer-le-Lac: kopfsteingepflastertes Städtchen am Südufer des Neuenburgersee

Bei der Einfahrt nach Estevayer fällt sogleich die Stadtmauer auf, die den Altstadtkern noch heute umgibt. Vier Tore und sechs Türme haben sich ins Heute gerettet – und mitten drin eine kopfsteingepflasterte Altstadt, in der man sich gleich in einer anderen Welt – nämlich der frankophonen – wähnt. Ab hier ist es mit der Deutschsprachigkeit im Drei-Seen-Land vorbei, in Estevayer hat die französischsprachige Mehrheit das Sagen.

Von den einst drei Schlössern hat sich in Estevayer-le-Lac mit dem Château des Chenaux noch ein savoyisches Schloss aus dem 12. Jahrhundert erhalten, das allerdings aus unbekannten Gründen außerhalb der Stadtmauer liegt.

Innerhalb der Stadtmauern laden ein paar nette Cafés zu einer gemütlichen Pause ein. Das Ufer des Neuenburgersees wurde wie in Murten oder Yverdon aufgrund der Überschwemmungsgefahr nicht verbaut und liegt hier doch ein nicht unerhebliches Stück weit von der Altstadt entfernt. Daher kann man sich getrost in den kleinen touristischen Zug setzen und eine Runde zum Neuenburgersee und wieder retour zuckeln. In Estevayer mutet das Ganze sogar zu einem richtigen Abenteuer an, wenn sich der Mini-Zug gekonnt, aber spektakulär durch die engen Gässchen schlängelt.

Man merkt: Camping ist hier ein großes Thema, und natürlich Wassersport aller Arten. Was es im Froschmuseum von Estevayer zu sehen gibt, das habe ich bei meinem Besuch im hübschen Westschweizer Städtchen allerdings aus Zeitgründen nicht herausgefunden.


Yverdon-les-Bains: Altstadt-Kleinod am Westufer des Neuenburgersee

Und noch ein schöner Ort hat sich am Neuenburgersee einquartiert – ein Kurort, der seit 1977 den Zusatz „Les Bains“ tragen darf. Schon die Römer nutzten die Schwefelquellen der Thermalbäder, und in der Mitte des 19. Jahrhunderts gaben sich hier die Engländer die Klinke in die Hand. In den letzten Jahren hat sich das Städtchen, dessen Blüte im 20. Jahrhundert etwas ins Erliegen gekommen ist, in Punkto Infrastruktur wieder in Form gebracht und zeigt sich nun für Touristen recht aufgehübscht.

Mittelland-Route Etappe 6

Per Rad kommt man zuerst an den Freizeitanlagen am Ufer des Neuenburgersees vorbei und sollte dort nicht die Menhire von Clendy – eine der bedeutendsten neolithischen Fundstätten der Schweiz – verpassen, die als eine verkleinerte Ausgabe von Stonehenge oder dem südschwedischen Ales Stenar gelten.

Los geht es beim Altstadtspaziergang mit dem lachsfarbenen Théâtre Benno Besson, das im Jahr 1898 nach Vorbild des Casino in Monte Carlo errichtet wurde.

Drei-Seen-Land Yverdon-les-Bains

Nächster Stopp ist der Pestalozziplatz, der vom neoklassizistischen Rathaus (Hôtel de ville), der reformierten Kirche mit ihrem markanten Giebel (Temple d’Yverdon-les-Bains) und dem savoyischen Schloss aus dem 13. Jahrhundert dominiert wird. Auch die Statue von Henri Pestalozzi (1804-1825) ist hier nicht zu übersehen, der hier für seine revolutionäre Schulführung bekannt wurde und sein pädagogisches Erbe Schulen rund um die Welt hinterließ.

Am interessantesten zeigt sich das Städtchen allerdings in den mittelalterlichen Gässchen wie zum Beispiel der Rue du Four. Dort darf man heute in der Boulangerie Gerber Wyss einen Blick in die Gemäuer werfen, in denen der einstige Gemeindebackofen (daher auch der Name des Gässchens) gefunden wurde.

Im angrenzenden Gebäude zeigt sich unerwartet ein freskenverzierter Innenhof, in dem man die einstige Anlage der Ställe noch gut erkennt.

  • Drei-Seen-Land Yverdon-les-Bains
  • Drei-Seen-Land Yverdon-les-Bains
  • Drei-Seen-Land Yverdon-les-Bains
  • Drei-Seen-Land Yverdon-les-Bains
  • Drei-Seen-Land Yverdon-les-Bains

Über die Rue du Lac geht es wieder retour zum Pestalozziplatz, der sich auch durch die Terrassen der Restaurants und Cafés einladend zeigt.

Und ja, da lässt man sich gerne im Restaurant de la Place mit einem „Flammenkuche“ verwöhnen!

Tipp: Ein kultiges Museum am Pestalozziplatz ist das Maison d’Ailleurs bzw. „Haus von Anderswo“: ein Science-Fiction-Museum in einem ehemaligen Gefängnisbau, in dem u.a. auch eine Jules Verne Dauerausstellung zu besichtigen ist.


Murten: Altstadtspaziergang im mittelalterlichen Kleinod

Einmal inmitten, einmal außerhalb – und einmal sogar auf der Stadtmauer spaziert: Murten überrascht nicht nur mit seiner Ringmauer, sondern zeigt sich wirklich von einer äußerst pittoresken Seite. Das Städtchen im Drei-Seen-Land sollte man also unbedingt auf dem Plan haben, wenn man in der schönen Urlaubsregion unterwegs ist.

Murten in der Schweiz Altstadtrundgang

Ganz viele schöne Ecken auf einem Fleck: Ausflug nach Murten


Solothurn: auf Besuch in der schönsten Barockstadt der Schweiz

Wirklich witzig und einmal ein ganz anderes Konzept: Solothurn überrascht nicht nur aufgrund seines schönen Stadtbilds, sondern vor allem durch seinen Kult mit der magischen Zahl 11. Kein Wunder also, dass man sich in der schönsten Barockstadt der Schweiz ganz neugierig auf die Suche nach den 11 Sehenswürdigkeiten begibt.

Solothurn Sehenswürdigkeiten

Zu Besuch in der Stadt der „Elf“: Altstadtrunde zu den 11 Sehenswürdigkeiten Solothurns

Meine Streifzüge durch das Drei-Seen-Land sind im Rahmen einer Pressereise auf Einladung durch Schweiz Tourismus und Jura & 3-Seen-Land Tourismus entstanden. Meine Eindrücke bleiben davon allerdings unberührt.

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