Ausflug nach SOLOTHURN: 11 Sehenswürdigkeiten in der Stadt der ELF

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Was es mit der „11“ in Solothurn auf sich hat: ein Sehenswürdigkeiten-Rundgang durch die schönste Barockstadt der Schweiz.


Eine Radtour durch das Schweizer Mittelland verschaffte mir die Möglichkeit für einen kurzen Sehenswürdigkeiten-Stopp in Solothurn – einer Stadt, die ihren Ruf als schönste Barockstadt der Schweiz nicht umsonst trägt.

Bei so viel Vorschusslorbeeren musste ich natürlich einen Altstadtspaziergang einlegen – und ja, in Solothurn lassen sich tatsächlich viele hübsche Ecken entdecken! Am meisten faszinierte mich bei meinem Rundgang, dass hier alles nach der „11“ geht: So wartet Solothurn mit 11 Kirchen und Kapellen, 11 Brunnen, 11 Plätzen und 11 Banken auf – und noch einigen weiteren Sehenswürdigkeiten, die mit der magischen Zahl zu tun haben.

Da versteht es sich von selbst, dass es in meinen Artikel auch genau 11 Solothurner Sehenswürdigkeiten geschafft haben. Auf geht´s also – was gibt es im hübschen Schweizer Städtchen alles zu entdecken?

Ausgeflogen nach Solothurn: Was man in der schönsten Barockstadt der Schweiz zu sehen bekommt
1. Ein Blick auf die Stadt: der perfekte Start des Sehenswürdigkeiten-Rundgangs
2. Die St. Ursen-Kathedrale: Wo es in Punkto 11 alle Stückln spielt
3. Rund ums Alte Zeughaus: ein Blick ins Rathaus geworfen
4. Die Solothurner Brunnen: Zeichen des Reichtums der einstigen Ambassado-renstadt
5. Am Ambassadorenhof: Einblick in die wechselvolle Geschichte Solothurns
6. Im Zentrum der Altstadt: von der Barfüssergasse zum Marktplatz hinunterspaziert
7. Noch ein schöner Platz in Solothurn: und gleich ein weiterer dazu
8. Die Stadttore: Zugang zur Altstadt in Richtung Biel und Bern
9. Ein echter Hingucker: die reformierte Stadtkirche
10. Am Landhausquai: Ausgeh-Gasserl und Lokaltreff an der Aare
10. Bester Ausblick auf die Aare: und ein Abstecher zur Krummturmschanze

Weitere Tipps für die Sehenswürdigkeiten-Tour durch die Altstadt & Übernachtungs-Tipp

Solothurn: pittoreskes Flair in der schönsten Barockstadt der Schweiz

Mit ihren 17.000 Einwohnern ist Solothurn zwar die kleinste Stadt, hat es aber in 2.000 Jahren wechselvoller Geschichte dennoch zum Hauptort des gleichnamigen Kantons geschafft. Der Name Solothurns geht bereits auf die Kelten zurück („Salodurum“ bedeutet Wasser- oder Wellentor), doch richtige Bedeutung erlangte die Stadt erstmals unter den Römern.

Nach der Herrschaft der Zähringer wurde Solothurn im Jahr 1218 zur reichsfreien Stadt. 1481 folgte der Beitritt zur Eidgenossenschaft, und vom 16. bis zum 18. Jahrhundert stand die Stadt im Solddienstbündnis mit Frankreich – was ihr bis heute den Namen Ambassadorenstadt eingebracht hat.

Mit dem Gesandten des französischen Königs kommt mit dem Solddienst auch der Reichtum in die Stadt, immer mehr Bürgerfamilien legen sich prachtvolle Residenzen zu – ein Mix aus französischen und italienischen Einflüssen und vielen Palais und Patrizierhäusern, die das Stadtbild der schönen Barockstadt bis in die Gegenwart prägen.

Heute zeigt sich das Städtchen in der kopfsteingepflasterten Innenstadt ganz autofrei – und damit sehr idyllisch. Touristengrüppchen sind zwar vorhanden, bleiben aber überschaubar – die vielen Cafés und Restaurants sind dennoch gut gefüllt und laden daher an jeder Ecke zu einer Pause ein.

Getoppt wird die Szenerie durch die herrliche Lage zwischen Aare und Jurakette, an deren südlichem Fuß sich das Städtchen eingenistet hat. Einfach perfekt – und wirklich sehr einladend zum immer wieder kommen!

Fazit: Ruhig mal einen Tag in Solothurn einplanen, um selbst die Sehenswürdigkeiten in der schönsten Barockstadt der Schweiz zu entdecken!


Mein Routentipp zum Altstadtspaziergang: Stadtplan zu den 11 Sehenswürdigkeiten Solothurns

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Solothurn: Hier dreht sich wirklich alles um die magische „11“

Was für eine kultige Geschichte, dieser Rummel um die magische Zahl 11! Da lassen sich natürlich ein paar Geschichten drumherum spinnen. Aber es ist wirklich spannend, welche „11er-Sehenswürdigkeiten“ es in Solothurn zu entdecken gibt!

Da wären zum Beispiel

  • 11 Kirchen und Kapellen
  • 11 Brunnen und 11 Türme
  • 11 Plätze und 11 Museen
  • 11 Zünfte im Mittelalter, 11 Vogteien und 11 Domherren – aber auch die 11. Legion in der Römerzeit
  • 11 Bastionen, die früher die Stadt umgaben
  • die 11i-Uhr mit dem 11-Stunden-Ziffernblatt, deren 11 Glocken das Solothurner Lied spielen
  • das 11i-Bier (oder auch: Öufi Bier)
  • 11 Banken (wie es sich für die Schweiz gehört)
  • und mein persönliches Highlight: die Zimmernummer 111 im Hotel – wenn das kein Schicksal ist…

1. Ein Blick auf die Stadt: der perfekte Start des Sehenswürdigkeiten-Rundgangs

Der erste Anblick der Stadt: sehr verheißungsvoll! Solothurn legt an der Aare wirklich ein beeindruckendes Panorama hin. Da weiß man sofort: Da will ich hin, das will ich sehen – das schaut einfach viel zu schnuckelig aus!

Entweder spaziert man also z.B. vom Bahnhof kommend über die Kreuzackerbrücke über die Aare, wo die St. Ursen-Kathedrale und der Zeitglockenturm gleich eindeutig anzeigen, wer in der Stadt das Sagen hat.

Oder man wirft von der Wengibrücke einen Blick auf das andere Ufer, wo die bestimmende Kathedrale etwas in den Hintergrund rückt.

Solothurn Sehenswürdigkeiten

Schön ist auch ein Blick hinüber beim abendlichen Spaziergang – und ja, hier kommt auch das Jura-Gebirge, zu deren Füßen sich die Stadt eingenistet hat, so richtig zur Geltung.

2. Die St. Ursen-Kathedrale: Wo es in Punkto 11 alle Stückln spielt

Beim Wahrzeichen der Stadt hat sich die „Elf“ nun wirklich ausgetobt – und daher macht die St. Ursen-Kathedrale den Beginn dieses Sehenswürdigkeiten-Rundgangs durch Solothurn. Baumeister Gaetano Matteo Pisoni fand die Geschichte der magischen Zahl so prickelnd, dass er diese in seinen Plänen berücksichtigte, wo nur möglich (in exakt 11 Jahren Bauzeit, versteht sich – und zwar von 1762 – 1773).

St. Ursen-Kathedrale Solothurn Top Sehenswürdigkeit

Steht man vor dem mächtigen Westportal, geht es bereits mit der gigantischen Freitreppe los, bei der 3×11 Treppenstufen zu überwinden sind. Hat man das Innere der frühklassizistischen Kathedrale betreten, ziehen sich 11 schwarze Steine durch das Langhaus.

Man staunt – und damit ist gar nicht der Stuck an den Wänden gemeint, sondern rätselt, am Chor angelangt, über den Altar (klar: natürlich nur einer vor 11). Ist hier die Altardecke in zahlreiche Falten gefallen – oder soll das alles ein Stein sein? Tatsächlich handelt es sich hier um weißen Marmor, der hier seit dem Jahr 2021 den alten Altar ersetzt. Auch der Taufstein daneben ist aus Marmor – und ebenso aus einem „Guss“.

St. Ursen-Kathedrale Solothurn Top Sehenswürdigkeit

Doch weiter im Spiel der Elf: Der Glockenturm der St. Ursen-Kathedrale erreicht eine Länge von 6×11 Metern und wurde mit 11 Glocken ausgestattet. Von den meisten Ecken der Stadt ragt er über das Dächermeer, aus nordwestlicher Sicht ist es vor allem die Kuppel samt Laterne, die einen ganz anderen Eindruck vermittelt.

Die Kathedrale ist St. Urs, dem Stadtpatron der Solothurner, gewidmet. Den ersten Reichtum brachten die Pilgerscharen in die Stadt, bevor dann im 16. Jahrhundert der Gesandte des französischen Königs dafür verantwortlich war (siehe Punkt 4).

Bevor wir zu diesem Punkt der Sehenswürdigkeiten-Tour kommen, sollte man noch kurz beim Blick von der Freitreppe der Kathedrale in Richtung Marktplatz innehalten. Auch dort werden wir bei diesem Sehenswürdigkeiten-Rundgang noch einen Stopp einlegen.

St. Ursen-Kathedrale Solothurn

Und dann gibt es noch einen interessanten Gegenpol zur St. Ursen-Kathedrale – und zwar am anderen Ende der Altstadt, bereits außerhalb der Stadtmauern. Punkt 8 weiß mehr dazu.

Bei einer Solothurner Stadtführung erfährt man die ganze Geschichte zur magischen Zahl rund um die Kathedrale. Am besten gleich eine Turmbesteigung mit dazubuchen!

3. Rund ums Alte Zeughaus: ein Blick ins Rathaus geworfen

Weiter geht’s auf der Sehenswürdigkeiten-Runde der „Elf“ in Richtung Zeughausplatz. Genau wie vor 400 Jahren steht hier noch immer das Alte Zeughaus, in dem einst die Solothurner Bürger als auch die angeworbenen Söldner ihre Waffen verwahrten.

Heute findet man immer noch eine Menge Waffen an diesem Ort, und zwar in einer der größten Waffensammlungen Europas.

Gleich dahinter ist das Rathaus nicht zu übersehen. Ist am Hinweg schon die Ostfassade mit ihren markanten Türmen aufgefallen, verbirgt sich der wahre Hingucker aber auf der Nordseite im Treppenturm.

Die Wendeltreppe des Solothurner Rathauses ist ein echter Foto-Spot – und zu Recht im neuen Schweizer Pass als Sinnbild für den Kanton Solothurn verewigt.

Die Highlights der Waffensammlung des Museum Altes Zeughaus kann man sogar online einsehen.

4. Die Solothurner Brunnen: Zeichen des Reichtums der einstigen Ambassadorenstadt

Nicht nur in Bern oder Basel prägen die vielen Brunnen das Stadtbild: auch in Solothurn machen sie an jedem Platz ihre Aufwartung. Klar: In Solothurn sind es gleich 11 an der Zahl, und natürlich präsentieren sie sich in der Barockstadt, die ihren Reichtum zeitgleich zur Bauzeit der Brunnen entwickelte, besonders schön.

Meist kommen sie auch aus einem Guss und aus Solothurner Stein daher. Und jeder von ihnen erzählt eine eigene Geschichte, die man sich heute bei einer Stadtführung anhören kann.

Wer eine Brunnentour durch Solothurn machen möchte, findet hier genauere Informationen dazu.

5. Am Ambassadorenhof: Einblick in die wechselvolle Geschichte Solothurns

Was hat es nun auf sich mit dem Beinamen Ambassadorenstadt, mit dem sich Solothurn heute noch schmückt? Nun, dem französischen Gesandten haben die Schweizer tatsächlich einiges zu verdanken. Ganze 262 Jahre prägte seine Anwesenheit die Stadt, bis er, den Umständen der Französischen Revolution geschuldet, im Jahr 1792 wieder das Land verließ. Seine Schulden ließ er gerne im Land.

Ambassadorenhof

Warum war er gekommen? Nach der Schlacht von Marignano im Jahr 1515 und dem daraufhin geschlossenen „Ewigen Frieden“ zwischen Frankreich und den Eidgenossen, der außenpolitisch eine Orientierung hin zum französischen Nachbarn einleitete, sah sich Frankreich im Jahr 1530 veranlasst, seinen Botschafter in Solothurn zu stationieren. Relativ zentral in der Eidgenossenschaft gelegen, musste dazu von den Franzosen kein Fuß auf reformiertes Land gesetzt werden. Der Vereinbarung folgte ein Soldbündnis, was den jederzeitigen Zugriff Frankreichs auf Schweizer Söldner erlaubte.

Die von 1530 andauernde Präsenz des Botschafters brachte der Stadt immensen Reichtum – aber auch Casanova hatte der Gesandte des französischen Königs im Schlepptau. Heute darf sich Solothurn mit den vielen Adelspalais und Bürgerhäuser schmücken, die damals im Stil des Barock errichtet wurden.

Das Ensemble des Ambassadorenhof selbst erinnert mit Hof und Garten noch heute an einen französischen Hof.

Heute sind im Ambassadorenhof einige Ämter der Stadt Solothurn untergebracht. Gleich daneben befindet sich die Franziskanerkirche samt Kloster.

6. Im Zentrum der Altstadt: von der Barfüssergasse zum Marktplatz hinunterspaziert

Nun aber hinunterspaziert ins Zentrum der Stadt – am Marktplatz wartet eine weitere wichtige Sehenswürdigkeit Solothurns! Den Zeitglockenturm haben wir ja bereits eingangs aus der Skyline ragen sehen – doch was hat es mit diesem auffälligen Turm eigentlich auf sich?

Zuerst einmal fallen am Marktplatz – oder Märetplatz, wie er von den Solothurnern genannt wird – die barocken Bürgerhäuser mit ihren für die Zeit typischen Stichbogen-Fenstern auf. Die trapezförmigen Aufzuggiebel haben schon lange ihre Funktion verloren, tragen aber zum pittoresken Bild des Marktplatzes bei.

Solothurn Altstadt

Wunderschön rahmen die bunten Fassaden den Zeitglockenturm, das älteste Gebäude der Stadt ein. Der Bau wurde im 13. Jahrhundert begonnen und später aufgestockt, die Turmuhr nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen im Jahr 1545 zum Laufen gebracht. Und zwar so gut, dass sie bis heute, ähnlich der „Zytglogge“ in Bern, mit derselben Mechanik läuft.

Zeitglockenturm Solothurn

Die astronomische Uhr sollte man genauer betrachten, denn es handelt sich hier gleich um drei Zeiger. Für die Zeitanzeige selbst ist nur einer der Zeiger zuständig, nämlich die vergoldete Hand des Stundenzeigers. Sonnen- und Mondzeiger laufen gegen den Uhrzeigersinn und zeigen den Monats- bzw. Jahreslauf, wobei sich der Sonnenzeiger dafür ein ganzes Jahr Zeit lässt, der Mondzeiger jeweils eine Mondphase lang. Beide Gestirn-Anzeiger laufen von West nach Ost, stehen sich bei Vollmond gegenüber und überdecken sich bei Neumond. Interessant, oder?

Zeitglockenturm Solothurn

Die drei Gewichte der Zeitglocke müssen alle 24 Stunden von Hand hochgezogen werden – ein Amt, das heute von Studenten wahrgenommen wird. Zusätzlich zur Anzeige von Stunde, Monat und Jahr wird von der Dreigestalt von Ritter, König und Gerippe auch noch stündlich der Sinn des Lebens dargestellt.

Zeitglockenturm Solothurn

Auch, wenn man sich vom Marktplatz eigentlich gar nicht losreißen möchte – ein kleiner Bummel auf den angrenzenden Gassen lockt hier ebenso. Zum Beispiel könnte man auf der Hauptgasse wieder retour zur St. Ursen-Kathedrale spazieren, oder in der anderen Richtung für einen Abstecher in die Schaalgasse einbiegen.

Oder man schlägt einen weiteren Weg ein und schaut, welche netten Plätze es noch in Solothurn zu entdecken gibt! ,

Altstadtrundgang Solothurn

Entweder direkt über die Gurzelngasse zum Bieltor (siehe Punkt 9) – oder mit ein paar weiteren schönen Abstechern dazwischen.

Tipp: Wer den Hauptmarkt am Mittwoch oder Samstag vormittag besucht, darf auch gleich die Köstlichkeiten am lokalen Markt verkosten.

7. Noch ein schöner Platz in Solothurn: und gleich ein weiterer dazu

Am besten sollte man eine Zickzack-Route durch die Altstadt Solothurns einschlagen, denn hier lacht das Herz auf jedem noch so kleinen Flecken. Das geht gleich los beim Friedhofplatz, dem ältesten Platz der Stadt, der angeblich gleichzeitig die größte Restaurantdichte der Schweiz aufweist.

  • Solothurn Altstadt Sehenswürdigkeiten
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  • Solothurn Altstadt Sehenswürdigkeiten
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Der kleine Platz tanzt allerdings etwas aus der Reihe, denn trotz dieses Superlativs sind sich leider noch keine elf Lokale auf dem von Tischen und Stühlen übersäten Platz ausgegangen …

Gleich daneben zieht am Börsenplatz, an dem früher Getreidehandel betrieben wurde, mit dem St. Georgsbrunnen wieder eine schöne Solothurner Sehenswürdigkeit die Blicke auf sich.

8. Die Stadttore: Zugang zur Altstadt in Richtung Biel und Bern

Doch jetzt geht es, wie bereits vorher angekündigt, zum Bieltor und dort für einen kurzen Rundumblick aus der Stadt hinaus. Das westliche Stadttor – einst Gurzellontor genannt – wacht hier seit dem 13. Jahrhundert über die Ambassadorenstadt. Im dazugehörigen Turm war sogar einst das Stadtgefängnis untergebracht. An der Außenseite ist eine Kopie des Stadtpatrons St. Urs zu finden.

Welche anderen Stadttore gibt es noch in Solothurn? Da wäre auf der östlichen Seite der Altstadt, direkt neben der St. Ursen-Kathedrale gelegen, das Baseltor (bei meinem Besuch leider eingezäunt).

Man könnte die Altstadt auch im Norden beim Stadtpark über das Franziskanertor verlassen. Wer von dort einen Blick nach Westen wirft, wird beim Anblick eines kleinen Türmchens, das über das Grün des Blätterdachs ragt, verwundert sein. Worum handelt es sich wohl bei dem kleinen klassizistischen Tempel, der dem Monopteros im Englischen Garten in München so ähnelt? Der nächste Punkt weiß mehr.

reformierte Kirche Solothurn

Auch wenn man über das Bieltor hinausspaziert, ist die Ansicht dieser nächsten Solothurner Sehenswürdigkeit nicht minder beeindruckend.

Am Platz außerhalb des Bieltors ist eine weitere „11er-Sehenswürdigkeit“ Solothurns zu finden. Wer genau schaut, wird auf der Fassade der UBS-Filiale am Amthausplatz die kultige 11i Uhr entdecken, die mit ihrem 11-Stunden Ziffernblatt die „Solothurner Zeit“ anzeigt sowie mit ihren 11 Glocken das Solothurner Lied anschlägt.

9. Ein echter Hingucker: die reformierte Stadtkirche

Der erste Anblick der reformierten Stadtkirche Solothurn mit der mächtigen Jurakette im Hintergrund hat einem schon das erste WOW hervorgelockt. Und ähnlich geht es nun beim Anblick der Westfassade weiter. Mit ihrem neoklassizistischen Äußeren ist die reformierte Stadtkirche tatsächlich etwas an ihr katholisches Pendant, die St. Ursen-Kathedrale, angelehnt.  

Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts war in der katholischen Stadt die Gründung einer reformierten Kirche erlaubt, der beeindruckende Bau wurde daher erst in den 1920er Jahren vor das wunderbare Panorama der Jurakette gestellt.

reformierte Kirche Solothurn

Die Freitreppe wirkt wie bei der St. Ursen-Kathedrale mächtig. Innen kommt man beim nüchtern-klassizistischen Ambiente unerwartet aber schnell zur Ruhe.

10. Am Landhausquai: Ausgeh-Gasserl und Lokaltreff an der Aare

Die Sehenswürdigkeiten-Runde durch die Altstadt Solothurns kann man nun perfekt am Landhausquai abschließen – dort, wo sich an der Aare Bars und Cafés samt netten Schanigärten und Terrassen entlangreihen. Mag der Einheimischen-Sprech mit „Solothurner Riviera“ zwar ein bisschen übertrieben wirken: fein flaniert es sich hier schon auf dem Weg retour ins Zentrum!

Einst war die Gasse Quartier der Schiffer, die in Solothurn für den Salz- und Weintransport sorgten. Das an der gegenüberliegenden Seite der Aare befindliche Alte Spital, in dem der Wein aus dem angrenzenden Drei-Seen-Land für die Versorgung eingesetzt wurde (1,6 Liter in 24 Stunden pro Patient!), serviert diesen noch zwar noch heute, aber wohl nicht mehr im gleichen Ausmaß. Nach Stationen als Waisenhaus und Gefängnis ist heute ein Hotel in das Gebäude eingezogen.

Altstadtrundgang an der Aare

Am Landhausquai könnte man den dahinplätschernden Schiffen den ganzen Tag bei einem guten Kaffee oder Glas Wein zusehen. Wobei: Man könnte sich auch selbst in der Aare treiben lassen – zwar nicht wie in Basel, wo man dem Rheinschwimmen frönt, sondern in der lokalen Variante des Aareschwimmens. Wem das zu aufregend ist, kann auch eine Runde mit dem Öufi-Boot einlegen.

Mittelland-Route Etappe 5

Oder man folgt dem Lauf der Aare mit dem Rad, was der eigentliche Grund meines Besuchs in der schönen Barockstadt ist. Und zwar auf einer Tour auf der Mittelland-Route, die zwischen Bodensee und Genfer See die ganze Schweiz durchquert und auf der man auch in Murten, einer weiteren schönen Kleinstadt der Schweiz, sowie im Drei-Seen-Land vorbeikommt.

Dahintreibenlassen auf der Aare? Einstiegs- und Ausstiegsstelle werden hier genau beschrieben. Mehr zu den Touren am Öufi-Boot gibt es hier.


Mehr zur Radtour durch Solothurn

Radtour Schweiz

Genussradeln entlang der Aare auf der Mittelland-Route: meine Radtour durch die Schweiz

11. Bester Ausblick auf die Aare: und ein Abstecher zur Krummturmschanze

Lust auf mehr als die übliche Altstadtrunde? In Solothurn würde da die elfte Sehenswürdigkeit gut ins Konzept passen, die einen weiteren schönen Ausblick auf die Stadt und die etwas anderen Ecken der Stadt zeigt.

Solothurn Altstadt Panoramablick

Dafür muss man nur zum Krummen Turm, dem ältesten Turm der mittelalterlichen Befestigungsanlage der Stadt, marschieren. 11 Bastionen (natürlich!) gab es einst.

Altstadtspaziergang

Von den zu Ende des 19. Jahrhunderts abgebrochenen Schanzen ist heute u.a. noch die Halbschanze am Krummen Turm (der seinen Namen übrigens dem schiefen Dach verdankt) übriggeblieben.

Man kann den kleinen Park auch für eine kurze Ruhepause ansteuern und dabei das Treiben auf der Aare beobachten. Gleich unterhalb an der Schifflände legen die Ausflugsschiffe auf ihrem Weg nach Biel ab. Drei Stunden dauert die Fahrt auf dem längsten Wasserweg – und angeblich auch der schönsten Flussschiffahrt – der Schweiz.

Zu Fuß geht es nun aber wieder über einen Steg ans andere Ufer der Aare zurück, vorbei an Schloss Aarhof.

Solothurn Sehenswürdigkeiten

Nach diesem kurzen Schlenkerer endet der Sehenswürdigkeiten-Spaziergang in der Altstadt, am besten dort, wo er bei der St. Ursen-Kathedrale anfangs begonnen hat.

Am nordöstlichen Ende der Altstadt ist mit dem Riedholzturm noch ein weiterer Festungsturm übriggeblieben. Wer mit dem Schiff über Altreu und Büren bis zum Bielersee schippern möchte, kann sich hier zum Fahrplan schlau machen. Die Schiffe legen von Mai bis Oktober ab.

Gut zu wissen: weitere Tipps für die Sehenswürdigkeiten-Tour durch die Altstadt & Übernachtungs-Tipp

  • Wer die Sehenswürdigkeiten Solothurns genauer erkunden möchte, sollte eine Stadtführung andenken: wirklich informativ und sehr zu empfehlen! Für eine kulinarische Entdeckungsreise gibt es u.a. Schmankerln wie den Solothurner Foodtrail, laut Tourismusverband „eine genussvolle Schnitzeljagd“ durch die schönste Barockstadt der Schweiz, zu buchen. Auch die Barocktage im August bieten sich für einen Besuch an.
  • Nett: Solothurn gehört zu jenen Städten, in denen an manchen Restaurants eine „Nette Toilette“-Plakette angebracht ist – als Zeichen dafür, die dortige Toilette gratis benutzen zu dürfen.
  • Wer ein Ausflugsziel rund um Solothurn sucht, kann mit der Seilbahn auf den Weissenstein fahren und bei einer Wanderung schöne Ausblicke vom Solothurner Hausberg auf Bielersee und Murtensee genießen.
  • Ein Ausflugsziel rund um Solothurn ist auch die Verenaschlucht. Der Kraftort, der auch heute noch von einem Einsiedler bewohnt wird, ist ab dem Stadtzentrum in einer halben Stunde zu Fuß zu erreichen.

Übernachtungs-Tipp für Solothurn

Bester Blick auf die Aare und die dahinterliegende Altstadt, in die man in weniger als fünf Minuten hinüberspaziert ist: Das H4 Hotel Solothurn* ist nicht nur aufgrund der Lage ein echter Geheimtipp. Wer also nicht direkt in der Altstadt wohnen möchte, quartiert sich hier gemütlich am Fluss ein. Neben dem stylishen Interieur wartet ein toller Blick aus der Hotellobby, und auch von der Penthouse-Bar in der siebten Etage legt sich die Stadt schön zu Füßen.

*Affiliate Link. Für eine Buchung über diesen Link (die Kosten bleiben natürlich gleich!) erhalte ich eine kleine Provision, die 1:1 in die Betreuung meines Blogs fließt. Danke für deine Unterstützung!

Der Sehenswürdigkeiten-Spaziergang durch Solothurn ist im Rahmen einer Pressereise auf Einladung durch Schweiz Tourismus und der Stadt Solothurn entstanden. Meine Eindrücke bleiben davon allerdings unberührt.

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