Rund um den HOCHKÖNIG: von Bischofshofen nach Saalfelden
Eine Grenzfahrt durch gleich drei Salzburger Gaue: zwischen Salzach und Saalach mitten durch die Berge und drumherum, vorbei an Überfliegern und an Orten der Stille.
Bei meiner Grenztour an den Rändern Österreichs war ich rund um den Hochkönig im Land zwischen Salzach und Saalach unterwegs. Gleich durch drei Salzburger Gaue führte mich die Reise: Start war beim Pass Lueg noch im Tennengau, danach ging´s im Pongau bis zum Hochkönig. Die Tour beendete ich im nördlichen Pinzgau.
Einfacher erklärt: eine kleine Rundreise rund um den Zipfel des Berchtesgadener Land.
2. Mitten auf den Bergen: Blick von oben auf Burg Hohenwerfen
3. Mitten auf der Schanze: wo die Überflieger in Bischofshofen zuhause sind
4. Mitten um den Berg: um den Hochkönig herum und hinein in den Pinzgau
5. Mitten auf der Alm: beim spitzen Kirchenturm am Steinernen Meer
6. Mitten in der Stille: beim Palfener Einsiedler in Saalfelden
7. Mitten an der Grenze: rund um Lofer und Unken
Einmal rundherum ums Berchtesgadener Land
Bei dieser Grenztour im Salzburger Land war von allem etwas dabei. Zuerst war´s richtig eng: am Pass Lueg musste ich mich vom Tennengau in den Pongau durchschwindeln, um mich kurz darauf den Überfliegern in Bischofshofen zu widmen. Das Gefühl von Weite hatte ich davor schon beim Anblick auf die Burg Hohenwerfen erlebt.
Danach folgte eine traumhafte „Rundfahrt“ rund um das Hochkönig-Massiv. Von soviel Erhabenheit beeindruckt, konnte dies nur noch in der bedächtigen Stille am Palfen übertroffen werden. Dort, wo seit Jahr und Tag der Saalfeldener Einsiedler seinen Sommer verbringt.
Nach dem beeindruckenden Ausblick aufs Saalachtal ließ ich meine Grenztour rund das Berchtesgadener Land bei der Einfahrt zum „kleinen deutschen Eck“ ausklingen.
Wo ich genau bei meiner Grenztour rund um den Hochkönig unterwegs war
Jetzt auch als Buch: meine Tour an den Grenzen Österreichs
Von Ost nach West – und wieder zurück: 25 Etappen, die Österreich an seinen Grenzen von einer ganz anderen Seite zeigen.
AM RAND VOM LAND. Eine Entdeckungsreise an den Grenzen Österreichs
KRAL Verlag, 978-3-99103-010-2, ca. 260 Seiten
1. Mitten durch die Berge: am Pass Lueg vom Tennengau in den Pongau
Gleich nach dem Salzburger „Hintaus“ wird die Welt der Salz- und Kurstädte entlang der Salzach von mächtiger und massiver Bergwelt abgelöst.
Den Beginn macht die „Holzgemeinde“ Kuchl. Nur einen Tag zuvor habe ich hinter der deutschen Grenze auf der Rossfeld Panoramastraße von hoch oben hierher ins Salzachtal hinuntergeschaut.

Golling: wo´s mitten durch die Bergwelt geht
In Golling zahlt sich eine kleine Ortsrunde aus, bevor es weiter in die Bergwelt nach Süden, Osten oder Westen geht. Der hübsche Ort an der mittelalterlichen Transitroute konnte sich nämlich zu einem reichen Handelsplatz entwickeln.

Im Westen zwängt sich der berühmte Gollinger Wasserfall sowie das Naturschutzgebiet Bluntautal zwischen Golling und der deutschen Grenze ein. In Richtung Osten geht’s an der Lammerklamm vorbei ins Lammertal – und weiter über Abtenau und Postalm nach Strobl am Wolfgangsee.
In Richtung Süden führt die Salzachtal Bundesstraße durch das Engtal des Pass Lueg. Zuvor allerdings noch an den Salzachöfen vorbei – einem Durchbruch der Salzach zwischen Tennen- und Hagengebirge.


Für die Wanderung entlang der 80 Meter tiefen und einen Kilometer langen Schlucht hatte ich bei meinem Grenz-Roadtrip leider keine Zeit. Am Eingang zu den Salzachöfen habe ich trotzdem einen Stop beim Denkmal des Deutschen Turnerbunds eingelegt.


Übertritt in den Pongau auf der Pass-Lueg-Straße
Wer wie ich nicht die Tauernautobahn für die Strecke zwischen Hallein und Bischofshofen wählt, ist auf der Pass-Lueg-Straße mitten drin zwischen den Salzburger Bergen. Auch wenn diese eine Bundesstraße ist, kann sie durchaus schon einmal gesperrt sein. Am Pass Lueg drohen nämlich Felsschlag- und Lawinengefahr, die Absperrschranken weisen unmissverständlich darauf hin.

Bei meinem Besuch ist die Straße gut befahrbar – auch für die Radler, die hier am Tauernradweg unterwegs sind.


Ab Sulzau weitet sich das Engtal zwischen Bahnstrecke und Autobahntunnel wieder auf, spätestens in Tenneck ist dann Schluss mit der Enge vom Pass Lueg.
2. Mitten auf den Bergen: Blick von oben auf Burg Hohenwerfen
Was hinter Bahngleisen und Autobahntunnel verborgen bleibt: die größte bekannte Eishöhle der Welt, die sich irgendwo linkerhand im Berg versteckt.

Und dann überblickt bereits unübersehbar jenes Bollwerk das Salzachtal, das für die Verteidigung des Pass Lueg vor knapp 1000 Jahren erbaut worden war. Auf einem Bergkegel 100 Meter über dem Tal thront die Burg Hohenwerfen – auch von Tenneck aus gut sichtbar.



Seit 1912 können in der Eisriesenwelt auf 800 MeternEishallen und Felsdome inspiziert werden.
Die Burg Hohenwerfen hat neben „Klassischem“ wie Gefängnis und Folterkammer auch Greifvogelvorführungen im Programm.
3. Mitten auf der Schanze: wo die Überflieger in Bischofshofen zuhause sind
Wo kann man Bischofshofen besser überblicken als auf der Sprungschanze? Eine perfekte Gelegenheit, sich dort umzusehen, wo am Dreikönigstag alljährlich das Finale der Vierschanzentournee stattfindet. Auch wenn ich kein ultimativer Skisprung-Fan bin – an diesem Datum komme selbst ich nicht vorbei.

Bereits seit 1947 wird auf der Bischofshofener Schanze gesprungen – damals noch als „Hochkönig“-Naturschanze im Einsatz. Seit 2007 ist auf der neuen „Paul Außerleitner“-Schanze auch Sommerbetrieb möglich.

Mein Besuch bei der Bischofshofener Skisprungschanze hätte eigentlich nur eine kurze Stippvisite werden sollen. Ich sah mir die Schanze von unten an – und wollte dann aber mehr sehen.
Die drei Schanzen – im Sommerbetrieb als Mattenschanzen ausgelegt – machen einen solch imposanten Eindruck, dass man an einer näheren Erkundung gar nicht vorbeikommt. So geht es am Rand der Aufsprungbahn immer weiter hinauf, bis man oben am Schanzentisch angelangt ist.
Von oben nach unten zu sehen ist auch für Nicht-Skisprungbegeisterte ein Erlebnis. Ziemlich steil geht’s da nämlich auf der Matte hinunter. Hinunterrollen – geschweige denn fallen – möchte man da unter keinen Umständen. Es geht allerdings noch weiter hinauf – der Anlauf befindet sich ein Stück weiter oben.


Der Blick auf Bischofshofen ist im „Package“ mit dabei. Die Pinzgauer Bundesstraße im Hintergrund lässt erahnen, auf welcher Höhe man sich dabei – ungefähr – befindet.

Wieder unten angelangt lassen sich auch die Kommentatoren-Boxen sowie das Österreich-Haus inspizieren – zumindest von außen.



Der Zugang war bei meinem Besuch im Sommer ohne Probleme möglich, das Auto habe ich am Parkplatz beim Österreich-Haus abgestellt.
4. Mitten um den Berg: um den Hochkönig herum und hinein in den Pinzgau
Nach Bischofshofen verlasse ich das Salzachtal in Richtung Westen, um von hier in den Pinzgau einzureiten.
Die Hochkönigstraße folgt dem Mühlbach durch eine enge Schlucht, bis sich der Blick nach dem ehemaligen Bergbauernort Mühlbach wieder weitet. Heute arbeiten dort nicht die Bergwerke für den Kupferabbau, sondern die Bergbahnen für den Urlaubertransport.


Der Weg führt mich weiter am Hochkönig vorbei. Eigentlich gehört der Gipfel des stolzen Kalkstockmassivs, auf dem sich der Gletscher der „übergossenen Alm“ befindet, bereits zu den Berchtesgadener Alpen. Doch gerade die Südseite auf österreichischem Gebiet zeigt ihre mächtige Seite.
Auch wenn die Spitze des Hochkönigs in den Wolken hängt – das Schotterfeld kann ich auch so gut erkennen.




Über den Dientner Sattel führt die Hochkönigstraße wieder nach unten – direkt ins Feriendorf Dienten.

5. Mitten auf der Alm: beim spitzen Kirchenturm am Steinernen Meer
Unübersehbar markiert die Wallfahrtskirche Maria Alm einen Gegenpunkt zur massiven Bergwelt von Hochkönig und Steinernem Meer im Hintergrund. Die Kirche mit dem hohen und recht spitzen Turm kann man einfach nicht übersehen.



In den Wallfahrtsort Maria Alm pilgern dann aber doch eher die Sommertouristen – es geht ziemlich überlaufen zu in diesem Urlauberdorf.

Einmal aber werde ich wiederkehren, um von hier aus über das Steinerne Meer zum Königssee nach St. Bartholomä zu wandern. Den Königssee auf der anderen Seite der Grenze habe ich einige Tage davor bereits kennenlernen dürfen.
Von Maria Alm aus findet einmal jährlich die Almer Wallfahrt übers Steinerne Meer zum Königssee statt – inkl. Bergmesse am Riemannhaus.
Mehr zum Königssee und zum Berchtesgadener Land
Was man neben dem Königssee noch hinter der Grenze zu sehen bekommt: Berchtesgadener Land Sehenswürdigkeiten
6. Mitten in der Stille: beim Palfener Einsiedler in Saalfelden
Next Stop Saalfelden. Auch ein Ort, der vom Sommertourismus nicht gerade verschont wird. Was nicht verwundert: die Bergwelt rund um das Steinerne Meer hat einiges anzubieten – siehe oben.


Ich beschließe bei meinem Besuch, die Pilgerfahrt nicht in den Ort selbst – sondern zum Einsiedler am Palfen anzutreten.



Die Einsiedelei St. Georg – eine Kapelle in einer Felswandhöhle – ist bereits seit dem 16. Jahrhundert in Diensten. Bis heute hat sich die Tradition der Einsiedler erhalten, die am stillen Rückzugsort einen ganzen Sommer lang – oder mehrere – Inne halten.


Der Einstieg zum kurzen Waldweg liegt oberhalb von Schloss Lichtenberg im Nordosten von Saalbach. Der Weg selbst stimmt mit den zahlreichen Totengedenken an der kleinen Holzhütte am Wegesrand bereits auf die Ruhe und Stille rund um die Einsiedelei ein. Dann erscheint bereits die Felsklause im Bild, die dem Einsiedler als Behausung dient.
Vor der Klause bietet sich eine kleine Aussichtsplattform vor dem Domizil des Einsiedlers auf einen kurzen Plausch an. Ein Stück weiter oben wartet in der Höhlen-Kapelle das Bild des Heiligen Georg.
Neben der besinnlichen Atmosphäre an diesem schönen Fleck zwischen Wald und Fels wird man nach dem kurzen Anstieg auch mit einem schönen Blick auf das Saalfeldener Becken samt Kitzsteinhorn belohnt.

Vom Ortsteil Bachwinkl geht es etwa eine halbe Stunde nach oben, der Einstieg in den Weg (samt kleinem Parkplatz) befindet sich beim Schloss Lichtenberg. Die Privatsphäre des Einsiedlers ist zu respektieren – wenn er nicht sowieso wie bei meinem Besuch ins Gespräch mit anderen Ausflüglern vertieft ist.
7. Mitten an der Grenze: rund um Lofer und Unken
Am Schluss meiner Grenztour zwischen Salzach und Saalach bin ich dann wirklich nur mehr zwischen Bergen – und Steinen – unterwegs, wird doch das Steinerne Meer rund um Saalfelden von den Leoganger und Loferer Steinbergen abgelöst.
Ein letzter Blick beim Weißbacher Kraftwerk führt in die umliegende Bergwelt rund um den Rauchkopf.

Wo´s in Lofer dann wirklich „aus“ ist: Grenze mal zwei
Bei Lofer teilt sich der Weg und meine Umrundung des Hochkönig-Massivs nimmt sein Ende.

Nach Westen führt der Weg über den Pass Strub ins Tiroler Land nach Waidring und in den Kaiserwinkl.
Nach Norden über den Kniepass nach Unken und – und am dortigen Grenzübergang weiter über den Steinpass ins Berchtesgadener Land.

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