Sehenswürdigkeiten in BRUCK an der Mur: wo der Werbeslogan auch stimmt

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Sehenswürdigkeiten in Bruck an der Mur: von einem liebenswerten Stadtzentrum, einem Werbeslogan, der stimmt, und einem Abstecher in ein einzigartiges Naturjuwel der Steiermark.


Wir kannten Bruck an der Mur bis dato eigentlich nur von der Durchfahrt – besser gesagt, Vorbeifahrt – auf unserem Weg in den Süden. Dabei wartet Bruck an der Mur mit einigen schönen Sehenswürdigkeiten auf.

An einem winterlichen Samstag haben wir uns die Stadt an der Einmündung der Mürz in die Mur etwas genauer angesehen. Und uns gefragt, warum wir nicht schon vorher auf dieses Kleinod gestoßen sind.

Ausgeflogen nach Bruck an der Mur: was man in der Stadt am Zusammenfluss der Mürz und Mur machen kann
1. den riesengroßen Hauptplatz bewundern: den zweitgrößten Österreichs
2. sich ein bisschen wie in Graz fühlen: rauf auf den Schlossberg, runter zur Mur
3. durch die Mittergasse bummeln: und wahre Kaffeehaus-Auswahl genießen
4. einen Spaziergang machen: rund um einen – zwar neuerdings gehypten – aber dennoch absolut urtümlichen See

meine Tipps für einen Tagesausflug nach Bruck an der Mur: Stadt- und Kaffeehausbesichtigung, Parktipps

Bruck an der Mur: die „kleine Ausgabe“ von Graz

Bruck an der Mur ist eine der ältesten Städte der Steiermark, aber auch Österreichs. Schon 860 wurde „ad pruccam“ erwähnt, lange nachdem die Römer sich schon am Zusammenfluss der Mur und Mürz, der zwei Hauptströme der Steiermark, niedergelassen hatten.

Schön hat sich die Stadt in den Bergen eingenistet, der Hauptplatz zeugt von der einst bedeutenden Lage Brucks am Verkehrsknotenpunkt zwischen Süden und Norden.

Bis zum 16. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zur wichtigsten Handelsstadt der Obersteiermark: die durchreisenden Händler hatten ihre Waren in Bruck feilzubieten (Niederlagsrecht). Den ehemaligen Reichtum der Stadt kann man an den Bürgerhäusern am Hauptplatz noch erkennen.

Durch die Nähe zu Leoben erstarkte Bruck im Zeitalter des Eisenbahnbaus erneut.

Heute hat sich Bruck dem Verband der „kleinen historischen Städte“ angeschlossen – genauso wie Baden, Bad Radkersburg, Kufstein, Steyr, Schärding oder Bad Ischl.


auf Sehenswürdigkeiten-Tour: ein Werbe-Slogan, der in Bruck sogar stimmt!

Bei der Anfahrt nach Bruck auf der S6 schütteln wir noch den Kopf über das Werbeschild „Bruck verbindet Menschen“. Doch wir müssen erkennen: Der Slogan stimmt, das Zentrum ist voller Bewegung, die Stadt hat es auch im 21. Jahrhundert geschafft, eine lebendige Infrastruktur an Geschäften im kleinen, aber intakten Zentrum zu erhalten. Und das „verbindet“ nicht nur uns, sondern auch „viele andere Menschen“.

Für uns wirkt Bruck wie ein kleines Graz: Das nette Zentrum mit schönen Flaniergässchen, ein schöner zentraler Platz, der Uhrturm am Schlossberg, ganz unten die Mur. Und bummelnde Flaneure.

Welche Sehenswürdigkeiten man nun also in Bruck an der Mur besuchen kann:

1. einen unerwartet riesigen Hauptplatz aufsuchen

Unvermutet stehen wir am zweitgrößten Innenstadtplatz ganz Österreichs. Nur der Wiener Rathausplatz ist größer!

Der Hauptplatz, der eigentlich Koloman-Wallisch Platz heißt (benannt nach einem Arbeiterführer der Zwischenkriegszeit), hat neben seiner Größe und seinen netten Kaffeehäusern auch interessante Architektur zu bieten.

Bruck an der Mur

Da wäre als erste Sehenswürdigkeit das Kornmesserhaus, eines der wichtigsten gotischen Profanbauten Österreichs. Im 16. Jahrhundert wurde es für den wohlhabenden Bürger Pankraz Kornmesser erbaut – im venezianischen Stil, um dem mächtigen Handelspartner Tribut zu zollen.

Kornmesserhaus

Weitere Sehenswürdigkeiten-Schmuckstücke am Platz aus der selben Zeit sind Rathaus und Apothekerhaus mit Arkadenhöfen, sowie das Fabriciushaus. Den Platz selbst bewachen ein schmiedeeiserner Ziehbrunnen sowie die obligatorische Pestsäule.

  • Tagesausflug Bruck
  • Tagesausflug Bruck
  • Tagesausflug Bruck
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Wer einen Blick ins Kornmesserhaus werfen möchte: hier ist die Tourismusinfo von Bruck untergebracht.

2. rauf auf den Schlossberg, runter zur Mur spazieren

Ein Muss – und schnell „erledigt“ bei einem Tagesausflug nach Bruck an der Mur – ist der „Aufstieg“ auf den Schlossberg. Wie gesagt: Fast wie in Graz! Denn: Auch Bruck darf sich mit einem Uhrturm schmücken.

Bruck an der Mur Sehenswürdigkeiten Uhrturm

Der Blick von der ehemaligen Burg (und jetzigen Ruine) Landskron hinunter auf die Stadt zeigt uns ein schönes Häuserensemble, das eingebettet zwischen Bergen und der Mur liegt. Leider auch etwas eingekesselt von der S6 (und den Schloten der Papierfabrik).

Einen weiteren markanten Punkt brauchen wir nicht zu suchen – die Europabrücke oder „Brucker Harfe“, die wir ja bereits von der Anfahrt gut kennen. Wir kommen beim Abstieg nur knapp an der Einmündungsstelle der Mürz vorbei, wo sich die Flussbahn der Mur nach Nord-Ost als Mürz ins Mürztal „verlängert“, bzw. wo von wo die Mur nun fast in direkter Linie nach Süden in Richtung Graz fließt.

Tagesausflug Bruck

An der Mur entlang spazieren wir nun zurück ins Stadtzentrum und dürfen uns eine Weile an den aparten Häusern im Villenviertel erfreuen. Am Schiffertor – dem kleinen Steg beim Hotel Landskron – biegen wir zurück ins Brucker Häusermeer. Hier ist bei der Mariahilf Kapelle ein Rest der alten Stadtbefestigung zu sehen – die Kapelle wurde direkt an die doppelten Stadtmauer angebaut.

Der Ausflug nach Bruck und auf den Schlossberg lohnt sich vor allem im Sommer: dann locken unter der Initiative „Kultur am Berg“ diverse Veranstaltungen auf den Brucker Hausberg.

3. einen Bummel in der Mittergasse machen und Kaffeehäuser finden (die man nicht suchen muss)

Jetzt wird’s interessant: Welche Sehenswürdigkeiten hat Bruck neben Uhrturm und Bürgerhäusern noch zu bieten? Und auch hier erinnert uns das Flair etwas an Graz – wenn auch in viel kleinerem Rahmen.

Denn: wir finden nicht nur „historische“ Geschäfte (ein Gemischtwarengeschäft in der Roseggergasse, das hier noch überlebt hat; das obligatorische Waffengeschäft), sondern neben anderen Einkaufsmöglichkeiten auch ein Spielwaren- und Buchgeschäft. Gut sortiert und nicht gerade klein, mit Lese(spiel)eck bei den Kinderbüchern – und: integrierter Kaffee-Nische. Eine kleine Variante des Grazer Moser? Auf jeden Fall sehr zu empfehlen.

Und: Die haben doch noch richtige Kaffeehäuser hier! Schon oft haben wir in diversen Stadtzentren das einladende „Café“ gesucht. Bruck an der Mur hat noch eine gute Auswahl anzubieten. Ein guter Grund, des Öfteren einen „Kaffeehaus-Abstecher“ in Bruck einzulegen. Nächstes Mal im Sommer, wenn die zahlreichen Cafés ihre Schanigärten aufgemacht haben.

Kaffeehaus Bruck an der Mur Sehenswürdigkeiten

4. ein Abstecher zum neuerdings gehypten „Grünen See“ machen

Nur 30 Minuten von Bruck entfernt liegt im Lamingtaler Tragöß der „Grüne See“, eine Sehenswürdigkeit, die Österreich seit 2014 – zumindest aus dem Fernsehen – kennt. Wir wollen die Gelegenheit nutzen und uns das türkise Wunder mit eigenen Augen ansehen.

Grüner See

Erkenntnis Nr. 1: wir haben im Februar unsere Ruhe, der See dürfte im Sommer aber ziemlich überlaufen sein.

Erkenntnis Nr. 2: auch wenn sich „der See“ zum Hot Spot entwickelt hat: die Gegend rundherum nicht!

Die Anfahrt durch das Lamingtal lieben wir! Sehr einfallsreich geht es entlang der Laming zuerst durch „Untertal“, dann „Niedersdorf“, schlussendlich erwartet uns „Oberdorf“. Und weiter purzeln die originellen Ortsnamen: vor „Unterort“ kommt nämlich noch „Ober Unterort“! Schlussendlich landen wir dann in „Oberort“. Ein Fall für meine Ortstafel-Serie.

Aber nicht nur aufgrund der originellen Namensgebung lieben wir die Anfahrt, sondern auch, weil wir hier statt Hotels und Landgasthäusern noch einfache Gasthäuser und Dorfwirte, und statt bombastischen Skizentren einen auf sich gestellten Kinderlift auf der grünen (weißen) Wiese, finden.

Und ein Faschingsgschnas findet hier auch gerade statt.

Der Grund, warum wir die Steiermark so mögen: Hier finden sich noch so viele Plätze, die „wie früher“ sind!

Als „Abstecher“ geht sich der See allemal aus. Wir umrunden ihn in etwa einer Stunde – bzw. stapfen durch den Schnee rundherum. Und er macht seinem Titel als „schönster Platz von Österreich“ alle Ehre. Das Wasser schimmert auch im Winter smaragden, auch wenn wir den See in kargem Zustand erleben. Seine wahre Fülle darf er erst im Frühsommer entfalten, wenn er sich mit dem Schmelzwasser der umliegenden Berge füllt. Dann liegt unser Pfad – aber auch das Bankerl vor unserer Nase – nämlich richtig im Wasser.

  • Grüner See
  • Grüner See
  • Grüner See

welche Sehenswürdigkeiten man noch in Bruck an der Mur besuchen kann

  • eine Kirche auf dreieckigem Grundriss besichtigen: die Heilig-Geist-Kapelle steht an der Auffahrt zur S6 (neben der Straßenmeisterei)
  • am Murradweg entlangradeln: das letzte Stück des Murradwegs zwischen Leibnitz und Bad Radkersburg kennen wir von einem anderen Aufenthalt, den gesamten Murradweg sind wir später dann auch geradelt
  • auf den nahen Pogusch fahren

gut zu wissen: meine Tipps für den Sehenswürdigkeiten-Ausflug nach Bruck an der Mur

  • auch Bruck hat eine StadtbesichtigungsApp
  • wer seinen Kaffeehaus-Aufenthalt vorab planen mag: hier die Kaffeehaus-Liste
  • in der Tiefgarage am Hauptplatz kann eine halbe Stunde gratis geparkt werden
  • parken beim Grünen See ist auf dem Parkplatz davor möglich (geringe Parkgebühr)

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