Slowenien Roadtrip, Teil 1: Alpensee, -pass und -fluss
Unsere Tipps zum Roadtrip durch Slowenien: vom Bleder See nach Škofja Loka, von Kranjska Gora über den Vršic-Pass ins Soča Tal
Bei unserem Slowenien Urlaub haben wir uns in der Alpenlandschaft der Krain, am türkisblauen Wasser der Soča, an einem paradiesischem dunkelgrünen See und bei den Sonnenanbetern am Meer herumgetrieben.
Mehr zu unserem Slowenien Roadtrip
Unser Slowenien Roadtrip in der Übersicht: die gesamte Route und Tipps für Anreise, Unterkunft, Reisezeit und Parken.
Unsere Route beim Slowenien Roadtrip, Teil 1: Bleder See, Škofja Loka, Kranjska Gora, Vršic-Pass und Soča Tal.
1. Wir fahren ein in die Krain: am Bleder See
Wir fallen in Slowenien über die Karawanken ein: ins ehemalige Habsburger-Land, die historische Oberkrain.
Nach der Abfahrt von der Autobahn in Richtung Bled fühlen wir uns auch gleich heimisch: Wir sind am Land und cruisen auf Bergstraßerln durch alpine Dörfer. Einzig und allein der Tonfall im Radio ist anders als zu Hause. In der aufgeregten Sprache kommt der italienische Einfluss durch.
Der erste Stop ist uns fast zu bled
Eins vorweg: Am Bleder ists See wunderschön. Aber: Man sollte NICHT zur Hauptsaison kommen. Denn es sind viele, wirklich viele Touristen unterwegs. An den Bleder See kommt alles, was viel Rummel liebt: Wassersport, große Hotels und Casinos.
Oder diejenigen, die zur kleinen Insel im See schwimmen wollen, um sich mit der Wunschglocke der Marienkirche einen Wunsch erfüllen zu lassen.
Übrigens: Nicht nur heute, sondern auch früher war Bled ein Hauptanziehungspunkt für Sommerfrischler. Zuerst warens Kurgäste unter den Habsburgern, später dann Tito, der hier seine Sommerresidenz hatte.


Es ist schön und malerisch am Blejsko jezero. Aber: auch hoffnungslos überfüllt, und man sollte wirklich nur in der Nebensaison kommen. Wir haben uns am Ufer entlanggestaut, wieder zurückgestaut, und sind dann gleich weitergefahren. Mehr Infos für einen Stop am Bleder See.
Wers lieber ruhig und naturbelassen hat: am Wocheiner See (siehe Teil 2) haben wir die eher ruhigen und naturbelassenen Ecken vorgefunden. Und auch das Publikum ist dort eher vom Typ Wanderer als Partygänger.
2. Querfeldein durch die Jelovica-Höhen
Wir haben bewusst einen ruhigen Ort in den Bergen gewählt. Selbst mit der Zufahrt auf den höhergelegenen kleinen Ort lassen sich alle Tagesausflüge problemlos gestalten.
Unser Weg dorthin führt uns durch die Jelovica Höhen – Ausläufer der julischen Alpen. Sehr zu empfehlen, wenn man kurvenreiche Bergstraßen und gottverlassene Weiler liebt.
Wir kommen durch Kropa, Zeugnis der einstigen Eisenindustrie. Wildromantisch schlängelt sich ein Flüsschen durch den Ort, das früher die Hammerwerke angetrieben hat. Fast wie in Ybbsitz in der niederösterreichischen Eisenstraße siehts hier aus…


In Richtung Jamnik werden wir nochmal zu einem Stop gezwungen: malerischer geht’s gar nicht. Auf einem Felsvorsprung bietet das Kircherl von St. Primož einen perfekten Ausblick auf die umgebenden Berge.

Unsere Basis für die kommenden Tage könnte genauso gut in Kärnten liegen: Auch hier finden wir grüne, sanfte Berghänge, blumengeschmückte Häuser mit Pelargonien in den Kastenfenstern, umgeben von Bauerngärten und Säulenobstgärten. Einziger Unterschied: Die Heuharfen (kozolce), die hier überall zum Trocknen des Gras aufgestellt sind.
3. Kurzvisite in Škofja Loka
Neben dem Zusammenfluss der Flüsse Selška Sora und der Poljanska Sora schlendern wir in die Stadt hinein. Der Mestni Trg – Hauptplatz und gleichzeitig eine Fußgängerzone – bezaubert mit seinen bunten, mediterranen Fensterläden. Das Stadtschloss des Bischofs thront oberhalb der Stadt. Škofja Loka gelangte erst 1803 in habsburgische Gefilde – davor war es dem Bistum von Freising zugehörig.
Ein witziger historischer Fakt: Der deutsche Name, den Škofja Loka im zweiten Weltkrieg hatte Laak an der Zaier – erinnert etwas an meine ehemalige Schulstadt Laa an der Thaya.
4. Sommer-Stop im Skiparadies: Kranjska Gora
Ich bin auf diesem Roadtrip mit dem Mann an meiner Seite unterwegs. Der nächste Stop MUSS also sein. Allerdings: Über den Vršic-Pass wollen wir sowieso, also hätte sich der Stop in den „Krainer Bergen“ (gora), die zwischen den Karawanken und den Julischen Alpen eingebettet liegt, auch so ergeben.
Kranjska Gora ist ein Ort, den man(n) jährlich sieht. Hier, im Dreiländereck Slowenien, Italien und Österreich, finden die Weltcup-Rennen statt, und daneben lockt Planica, das Zentrum der nordischen Skigemeinde. Bis zur ersten kleinen Schanze können wir in Planica zufahren.

Kranjska Gora ist auf den ersten Blick als Sport-Dorf an seiner typischen Ski- und Wanderinfrastruktur mit Hotels und Restaurants erkennbar. Dennoch: Ein gemütlicher Bummel klappt auch hier, noch dazu, wenn den Mann an meiner Seite die Neugier packt.
Wahrzeichen am See Jasna am Beginn der Pass-Straße: Der Steinbock (Zlatorog), der hier schon bereits ausgerottet war und wieder angesiedelt wurde.


5. 40 Kehren in Richtung Süden: am Vršic-Pass
Das nächste Highlight dauert nur 21 Kilometer. Zwar werden wir hier gezwungen, uns in der Kolonne vorwärts zu bewegen, aber die Straße über den Vršic-Pass wollen wir a) nicht versäumen, und b) es gäbe keine Alternative, um ins Soča-Tal zu kommen. Der Pass ist das Tor in den Süden (will man nicht einen riesigen Umweg über Italien fahren). Und: Die Strecke ist für uns das Tor in den Triglav Nationalpark, der sich über fast die ganzen östlichen julischen Alpen erstreckt.
40 Spitzkehren bringen uns von 810 auf 1.611 Höhenmeter. Für die beim Bau gestorbenen russischen Kriegsgefangenen des ersten Weltkriegs wurde auf halbem Weg eine Kapelle errichtet.
Wie gesagt: Wir sind hier nicht alleine, unzählige vier- und zweirrädrige Gefährte schieben sich nach oben und unten. Dennoch wollen wir die Fahrt nicht missen. Einerseits wegen der atemberaubenden Ausblicke. Und: Weil wir nur so ins Märchenland der wunderbar türkisen Soča gelangen.
6. An der Soča: grünes Tal, türkisblaues Wasser
Der Vršic-Pass ist das Tor zum Triglav Nationalpark. Mit seinen 85.000 Hektar umfasst er die slowenische Seite der julischen Alpen. Inmitten thront der Triglav, Sloweniens höchster Berg und gleichzeitig Nationalheiligtum: Nur wer den Triglav bestiegen hat, darf sich zurecht Slowene nennen.
Neben der Sava entspringt auch die Soča dem Triglav-Massiv – der Fluss, der sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht hat. Wer hat nicht schon vom türkisblauen Wasser gehört?
Uns war die Soča bis dato eher Isonzo bekannt: Der Fluss der berühmten Weltkriegsschlachten. Und der Fluss „unseres“ idyllischen Vogelparadieses bei Grado, in dem wir einmal ein wunderbares Wochenende verbracht haben.
Aber jetzt sehen wir den Fluss auf slowenischer Seite. Wahrlich faszinierend: Ein rauschender, kristallklarer, leicht smaragd-türkisblauer Alpenfluss mit weißem, breiten Kiesbett. Perfekte Bedingungen und der Traum für Rafter, Kajakfahrer und Wassersportler aller Arten (von denen wir nicht Wenigen begegnen).
Bei Most na Soči biegen wir ab von der wildromantischen Soča und machen Halt am aufgestauten Fluss.

Die Straße nach Podbrdo in Richtung Quartier ist wieder sehr kurvenreich und eng, wir kommen durch verlassene Dörfer. Perfekt für uns – auf diesem „untouristischen“ Stückerl ist kein anderes Auto außer uns unterwegs. Das Straße weitet sich erst vor Železniki wieder ins Tal der Selška Sora.
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