Donauradweg mit Kind, Etappe 1: Passau – Schlögener Schlinge

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unsere Etappe 1 auf dem Donauradweg mit Kindern: rund 50 Kilometer am Nordufer von Passau bis Inzell nach der Schlögener Schlinge: durchs Durchbruchtal der Donau zuerst entlang der Straße, ab Jochenstein nur mehr durch unberührte Natur


Donauradweg mit Kindern

Ich war mit meiner Tochter unterwegs am Donauradweg. Alles zu Planung, Anreise und Tipps im Hauptartikel: Donauradweg mit Kindern

Meine Tipps für diesen Abschnitt: Sehenswertes, Empfehlenswertes und gute Pausenstops für Kinder

die Route für Etappe 1: Karte

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Karte leicht ungenau – eine genaue Darstellung des Radwegverlauf gibt’s hier

Etappenbeschreibung für die erste Etappe des Donauradwegs von Passau bis zur Schlögener Schlinge

Tourstart in Passau: Los geht’s!

Den Flair der barocken Altstadt auf der Landzunge zwischen Donau und Inn haben wir schon am Vorabend genießen dürfen, als wir spätabends, mit dem Schiff aus Linz kommend, neben den hübschen Fassaden der Häuserzeile neben der Donau eingelaufen sind.

Von unserem Quartier in der Innstadt geht’s über den Inn Richtung Zentrum. Wir rumpeln übers Kopfsteinpflaster der barocken Altstadt vorbei an Kirchen, die uns an die Geschichte Passaus als wichtiges Bistum im Heiligen Römischen Reich erinnern. Vorbei geht’s auch an St. Stephan, einem der größten Dome nördlich der Alpen, der auch für die größte Domorgel der Welt bekannt ist.

Wir radeln vor bis zum Dreiflüsseeck, der Landspitze zwischen Inn, Donau und Ilz. Nach Iller, Lech, Altmühl, Naab, Regen und Isar fließen hier Inn und Ilz in die Donau. Oder besser gesagt wird der an dieser Stelle bereits breite, grüne Inn durch die blaue Donau und die dunkle Ilz weiter vergrößert.

Warum der Inn dann als Donau weiterfließen muss? Weil sich die Donau schon in frühen Zeiten, noch vor den Römern, einen Namen gemacht und diesen behalten hat. Und diesem bedeutenden Fluss dürfen wir in den nächsten sieben Tagen folgen.


Wo beginnt der Donauradweg in Passau?

Über die Prinzregent-Luitpold-Brücke (habe ich erwähnt, dass wir in Bayern sind?) geht’s auf die linke Donauseite. Juhuu, wir habens geschafft und sind am Donauradweg, die Reise beginnt!

Bei der Ilzmündung, die wir queren, kommen wir an der Veste Oberhaus vorbei – lange Sitz der Passauer Bischöfe und eine der größten erhaltenen Burganlagen Europas. Ein letzter Blick zurück auf die Dreiflüsse-Stadt und los geht’s.

Donauradweg Etappe 1

Von Passau nach Jochenstein durchs Naturschutzgebiet Donauleiten

Gleich nach der Auffahrt auf den Uferweg taucht das erste Kuriosum auf, das uns daran erinnert, dass wir nun 20 Kilometer an der „nassen“ Grenze entlangfahren werden. Die Donau trennt zwar nicht Passau selbst, aber gleich danach den österreichischen vom deutschen Nachbarn. Auf der Insel Kräutelstein, der weltweit kleinsten Insel, die von zwei Staaten in Anspruch genommen wird, befindet sich übrigens Österreichs „Grenzstein Nummer 1“.

Die Donau hat sich in diesem Durchbruchstal ihren Weg durch die böhmische Masse gebahnt und den bayrischen Wald vom oberösterreichischen Sauwald getrennt. An beiden Ufern ragen bewaldete Steilhänge empor. Durchs Naturschutzgebiet Donauleiten werden wir bis nach Jochenstein durchradeln, wo wir den Bayern dann Lebewohl sagen werden.

Allerdings: ganz so nach Naturschutzgebiet fühlt es sich gar nicht an. Der Radweg führt anfangs neben der Bundesstraße entlang und sorgt ein bisschen für Enttäuschung – so haben wir uns das Radeln an der Donau eigentlich nicht vorgestellt.

Aber gottseidank nicht lange: Ab Obernzell erleben wir den für uns „richtigen“ Einstieg. Denn hier führt der Weg an einer Nebenstraße entlang, die ins „Nirgendwo“ führt. Zumindest aus bayrischer Sicht, denn in Jochenstein ist dann Schluss mit blauweiß.

Obernzell ist übrigens ein netter bayrischer Markt mit Marienstatue am Marktplatz und Wasserschloss an der Ortsausfahrt.

Nach Obernzell radeln wir also in aller Ruhe – fast autofrei – an der Landstraße entlang, bis in der Ferne das Kraftwerk Jochenstein auftaucht.


Rast in Jochenstein

Jochenstein hat sogar seine eigene kleine Nixe, „Isa“. Hat sie uns mit ihrem Gesang betört, eine Rast in Jochenstein einzulegen?

Eigentlich wollen wir uns das Kraftwerk ansehen, nachdem wir sehen, dass es einen Aufgang auf die Staumauer gibt – gleichzeitig der Grenzübergang nach Deutschland! Das erste von insgesamt 10 Kraftwerken an der österreichischen Donau ist übrigens ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Deutschland und Österreich. Und liefert auch den Strom an beide Länder.

Donauradweg Etappe 1 Jochenstein Kraftwerk

Queren wollen wir hier aber mit den Rädern nicht, die Stufen sind wirklich sehr steil, vor allem für Kinder. (Würde man hier allerdings auf die andere Donauseite wechseln, könnte man Stift Engelhartszell sowie die Kindererlebniswelt „Mini-Donau“ besichtigen und dann gleich danach wieder mit der Fähre retour aufs Nordufer gelangen).

Das Spektakel einer Schiffs-Schleusung geben wir uns aber. Vor allem wo wir doch selbst erst gestern „unten“ durchgefahren sind. Jetzt sehen wir in aller Ruhe von oben zu: Links sinken die Schiffe ab und verschwinden allmählich, rechts steigen sie an und kommen uns immer näher.

Kraftwerk Jochenstein
Schiffsschleusung diesmal aus anderer Perspektive

Eine letzte Chance auf Weißwürste gibts im Cafe im „Haus am Strom“, was wir mit dem Besuch der Wassererlebniswelt verbinden. Durchaus informativ und für Kinder geeignet wird hier erklärt, was es mit dem Element Wasser auf sich hat (warum regnet es, wie kommt Wasser in die Leitung etc.) Mitmach-Stationen lockern das Ganze auf.

Jochenstein - Haus am Strom
ein cooler Stop für Kinder: das „Haus am Strom“

In unberührter Natur weiter bis zur Schlögener Schlinge

Gleich nach dem „Haus am Strom“ überqueren wir die Grenze! Rechts taucht Engelhartszell mit dem Stift auf. Hier wäre nochmal die Chance, zum Wassererlebnis „Mini-Donau“ mit Themenspielplatz rüberzuwechseln – diesmal ohne Stufen, sondern per Radfähre.

Weiter geht’s bis nach Niederranna, wo einer der letzten Zillenbauer zu finden ist.

Das letzte Stück bis zur Schlögener Schlinge gefällt uns sehr gut: die Straße ist weit weg, es ist schön schattig und wir radeln auch fast alleine vor uns her.Wir bleiben auf der linken Donauseite und fahren bis wir anstehen: In Au geht’s nämlich nicht mehr weiter.

Jetzt dürfen wir endlich auf die Radfähre! Wir haben diese schon am Vortag gesehen, als wir mit dem Schiff an der Schlögener Schlinge vorbeigekommen sind.

Donauradweg Etappe 1 Radfähre Schlögener Schlinge

In der Schlögener Schlinge ändert die Donau zweimal ihre Richtung und fließt in einer S-Kurve einige Hundert Meter zurück. Was früher eine wilde Passage für die Schifffahrt inklusive Strudel bedeutete, zeigt sich heute durch die Fluss-Stauung von seiner ruhigen Seite. Der Fluss fließt hier recht breit und gemächlich dahin.

Das Stück rund um die Schlögener Schlinge wird nicht zu Unrecht als die schönste Stelle des Donauradwegs bezeichnet! Hier hat sich die Donau – eigentlich schon von Passau weg bis Aschach – tief in die böhmische Masse eingegraben. Die bewaldeten Hänge werden uns noch bis ins Eferdinger Becken begleiten.


am Ziel: Inzell bei Schlögen

Die Radfähre steuert direkt auf Schlögen am gegenüberliegenden Ufer zu.

Donauradweg Etappe 1 Radfähre Schlögener Schlinge

Obwohl an abgeschiedener Lage gelegen, zu der nur eine Stichstraße führt, ist Schlögen fast ein „Hotspot“ an der Donau mit riesigem Hotel und Yachthafen. Die „Schlinge“ tut hier wohl einiges für den Tourismus, der „Schlögener Blick“ hinunter auf die Donau (30min. Aufstieg) ist ein beliebtes Fotomotiv.

Dennoch ist es hier ruhig, wir begegnen keinem Auto und radeln die letzten wenigen Kilometer am Südufer zu unserem Etappenziel in absoluter Ruhe dahin.

Am Campingplatz Inzell wartet das Wohnmobil unserer Begleit-Großeltern. Ich schlage mein Zelt keine drei Meter von der Donau entfernt auf – quasi neben mir die Angelruten, in der Früh wache ich mit dem Tuten der ersten Schiffe auf.

gut zu wissen: meine Tipps für Etappe 1 des Donauradwegs

  • Donauquerung möglich in Obernzell (Fähre), Jochenstein (Kraftwerksübergang), Engelhartszell (Fähre), Niederranna (Brücke) und Schlögen (2 Querfähren, 1 Längsfähre)
  • Radreparatur und Verleih in Passau und Obernzell
  • Pausen eingelegt haben wir u.a. im Schlossgarten Obernzell (kleiner Spielplatz) und in Jochenstein (Cafe im „Haus am Strom“)
  • für Kinder interessant: der Zusammenfluss der 3 Flüsse in Passau (die blaue Donau fließt in den grünen Inn, die dunkle Ilz fließt dazu), das „Haus am Strom“ hat Mitmach-Stationen zum Thema Wasser im Angebot, die Schiffs-Schleusung ist ein Erlebnis für sich (vor allem wenn man am Vortag selbst noch im Schiff gesessen ist), die erste Radfähre ist ein Erlebnis für Kinder (ein schaukelndes Mini-Schifferl)
  • Sehenswürdigkeiten am Weg: Passau (Altstadt mit Dom & Domorgel, Dreiflüsse-Eck, Veste Oberhaus), Stift Engelhartszell (einziges Trappistenkloster Österreichs), Schlögen
  • empfehlenswert: der Campingplatz Inzell bei Schlögen: die Ruhe und die Lage (mein Zelt war nicht mehr als einen Steinwurf von der Donau entfernt)

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