Eine Woche UK: Tipps für einen Trip durch England & Schottland

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Beatles, Fußball, Highlands & Lakes: im Schnelldurchlauf durch England und Schottland – inkl. Tipps für Planung, Unterkunft und „on the road“ im Linksverkehr


Mehr von „England außerhalb Londons“ als ein Schulaustausch vor hunderten von Jahren und eine Zugfahrt an die Küste war für mich bis dato nicht drin in England. Ich wollte mehr von der Insel sehen. Es war Zeit für eine England Schottland Rundreise.

1 Woche Großbritannien: Rundreise durch England & Schottland

In unsere Woche Großbritannien haben wir so viel wie möglich hineingepackt. Ja, wir sind viel gefahren (1.600 Meilen), haben aber dafür auch viel gesehen und einen guten ersten Eindruck erhalten vom Land der B&Bs und Roundabouts. Und wir haben wundervolle Landschaften genossen.

1. was wir auf unserem Großbritannien Roadtrip gesehen haben

  • viele wunderschöne Landschaften, an der wir nicht nur im Lake District, sondern auch in den schottischen Highlands vorbeigecruist sind
  • pulsierende frühere Zentren der Industrialisierung im Nordwesten wie Liverpool und Manchester, aber auch die Kulturmetropole Edinburgh in Schottland
  • liebliche Countryside-Dörfchen sowie Nordsee-Städtchen mit Fisch- und Industriegeschichte
  • Musik- und Sportfestspiele für den männlichen Reisebegleiter: von Sportstätten wie Anfield Road (FC Liverpool) oder Wimbledon bis hin zu den Beatles, Beatles und nochmal Beatles
  • auch Einiges an Geschichte, die von Urzeitmenschen, Römern, Normannen sowie englischen und schottischen Königen erzählt
  • natürlich auch unglaublich liebenswürdige Engländer (und Schotten)

England Schottland Rundreise

2. die Route unserer England Schottland Rundreise

die Route durch England

Die Routenbeschreibung sowie unsere Tipps für den England Roadtrip.

die Route durch Schottland

(und die Rückreise nach England)

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Die Routenbeschreibung sowie unsere Tipps für den Schottland Roadtrip.

3. Roadtrip durch ENGLAND


  • Tag 1:
    Unser Ziel ist der Nordwesten Englands, auf dem Weg dorthin entscheiden wir uns statt Stonehenge für den Steinkreis von Avebury. Wir machen in kleinen hübschen englischen Städtchen Halt.
  • Tag 2:
    Dieser Tag gehört einzig und allein Liverpool sowie englischer Freizeitkultur. Wir besichtigen das Stadion des FC Liverpool und lassen uns dann die Elternhäuser der Beatles auf der Magic Mystery Tour zeigen. Dazwischen bummeln wir am Albert Dock und im Stadtzentrum von Liverpool.
  • Tag 3:
    Nach einer kurzen Ausfahrt an Liverpools Strand ist Manchester unser nächstes Ziel. Nach einem Blick auf Old Trafford verbringen wir den Rest des Tages im Stadtzentrum.
  • Tag 4:
    Das heutige Ziel ist Schottland. Davor gibt’s einen Abstecher in den Lake District sowie einen weiteren Abstecher zum Hadrian´s Wall. In Edinburgh haben wir noch Zeit für einen Stadtspaziergang.
  • Tag 5 und 6:
    sind wir in Schottland unterwegs.
  • Tag 7:
    Wir beschließen, auf Nummer Sicher zu gehen und von York direkt nach London zu fahren. Dafür bleibt noch Zeit für den „All England Lawn Tennis and Croquet Club“ in Wimbledon, was uns eine Autofahrt quer durch London beschert – ein Erlebnis für sich.

mehr zum Roadtrip durch England

Roadtrip England

Die Routenbeschreibung sowie unsere Tipps für den England Roadtrip.

Beatles und FC Liverpool: Was wir auf unserem Kurztrip nach Liverpool erlebt haben.

4. Roadtrip nach SCHOTTLAND

  • Tag 5:
    Nach dem Vortagesaufenthalt in Edinburgh und einem kurzen Stop in Dunfermline geht es, vorbei am Loch Lomond National Park, in die schottischen Highlands. Durch Glencoe, das Tal der Tränen, fahren wir weiter Richtung Fort William. Bei einem Abstecher nach Glenfiddan erwischen wir durch Zufall Highland Games. Weiter über die Lochs Linnhe, Lochy und Oich nach Loch Ness, das wir uns für die Übernachtung ausgesucht haben.
  • Tag 6:
    Ein langer Tag im Auto steht uns bevor, den wir mit einem Bummel in Inverness einleiten, bevor es wieder hinunter in die Lowlands und an der Ostküste entlang bis nach York geht.

mehr zum Roadtrip durch Schottland

Schottland Roadtrip

Die Routenbeschreibung sowie unsere Tipps für den Schottland Roadtrip.

5. Tipps für die Planung


Anreise

Die Hauptreiseziele unserer England Schottland Rundreise lagen im Norden Englands sowie in Schottland. Wir haben uns aber gegen den Anflug nach Manchester oder Edinburgh entschieden und unsere Rundreise in London gestartet.

Neben den günstigeren Preisen für Flug und Mietauto konnten wir auf der Fahrt in den Norden dadurch auch Sehenswürdigkeiten mitnehmen, die uns sonst entgangen wären: Stonehenge sowie die Steinkreise von Avebury, wie auch reizende Kleinstädtchen. Die längere Fahrtzeit haben wir gerne in Kauf genommen.

Auf der Rückfahrt gings an der Ostküste an der Grenzstadt Berwick-on-Tweed und York zurück nach London.

Ist man mit dem eigenen Auto unterwegs und möchte sich den Süden „sparen“, bieten sich die die direkten Fährverbindungen in den Norden an: Rotterdam → Hull oder Amsterdam → Newcastle. Eine Überfahrt mit der Fähre über die Nordsee kann ich sehr empfehlen. Wir durften dies im Rahmen unserer Interrail-Reise auf der Strecke Harwich → Hoek van Holland (Rotterdam) erleben, es gehörte zu den Highlights der Reise.

Fähre Harwich Hoek van Holland

Mietauto

Für eine England Schottland Rundreise würde ich ein Automatikgetriebe empfehlen, da der Linksverkehr schon einiges an Aufmerksamkeit beansprucht. (Unbedingt bei der Buchung bereits die Automatik-Option reservieren, um nicht vor Ort mit horrenden Zusatzkosten abgezockt zu werden).

England Schottland Rundreise

Sightseeing

Museen sind in Großbritannien oft kostenlos. Wer sich für Geschichte interessiert und bei seinem Urlaub prähistorische und römische Anlagen, Schlösser und Paläste, Abteien, Landsitze und Gärten, aber auch z.B. die Geburtshäuser von Cartney und Lennon besichtigen möchte, ist mit dem National Heritage Pass gut beraten. Der National Trust vergibt Pässe für 9 oder 16 Tage.


Unterkunft

Wir durften auf unserer England Schottland Rundreise zwei schottische B&Bs kennenlernen und waren schlichtweg begeistert. Herzlicher Empfang, gemütliche Zimmer mit Tee-Ecke (die man auch gerne für einen Regentag belagern würde), üppiges englisches bzw. schottisches Frühstück, Tipps der Gastgeber. Eine Erfahrung, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Auch über booking.com als B&B zu buchen.

England Schottland Rundreise

Und: obwohl bekannt, seis trotzdem erwähnt: Reisestecker nicht vergessen!


Bezahlen in England – oder eher in Schottland….

Wie ist das mit dem englischen Pfund? Wir haben ziemlich dumm geschaut, als wir in Schottland auf einmal SCHOTTISCHE Geldnoten aus dem Bankomat gezogen haben. Wo wir doch dachten, dass das Pfund mit dem Konterfei der Queen in ganz Großbritannien Zahlungsmittel wäre.

Ist es auch, allerdings dürfen sowohl Schottland als auch Nordirland, Jersey und Guernsey eigene Banknoten herausgeben. Und in Schottland sind das auch gleich drei verschiedene Noten, womit es noch verwirrender wird. (Was gesamt ELF verschiedene in Großbritannien gültige 20£-Noten ergibt!) Die Banknoten werden zwar angeblich auch in England akzeptiert (und das System muss auch funktionieren, gilt doch das Pfund nach 1.200 Jahren als die älteste noch immer in Gebrauch befindliche Währung), allerdings sind wir auf Nummer sicher gegangen und haben unsere schottischen Noten bei unserem B&B-Host in englische eingetauscht.

schottische Pfundnote

6. Tipps für unterwegs


Was man beim Autofahren in Großbritannien beachten muss

  • Eh kloar: Man fährt LINKS auf der Insel. Das weiß jedes Kind. Klingt aber leichter als es ist (übrigens auch für den Beifahrer!). Hier unsere persönlich erprobten Links-Fahr-Tipps.
    Automatikgetriebe zahlt sich aus und erspart einem die doppelte Verwirrung in stressigen Situation (Schalten mit links!). Vor allem in den unzähligen Kreisverkehren (roundabouts), von denen es auf der Insel viele – sehr viele – gibt.
  • Die Landstraßen in England und Schottland sind durchwegs schmäler als bei uns. Wenn man durch landschaftlich reizvolle Gegenden wie den Lake District cruist, kann das aufgrund der Steinmauern am Fahrbahnrand für den Seitenspiegel schon mal gefährlich werden.
England Schottland Rundreise
  • Daher besser langsam fahren. Vor allem auch auf den Autobahnen. Mit 70mph Maximalgeschwindigkeit ist man nämlich mit gerade mal 110km/h unterwegs. Der Autospiegel ist auf Landstraßen trotzdem gefährdet: Hier sind 60mph erlaubt, was knappen 100km/h entspricht. In Ortschaften darf man 30mph fahren (knappe 50km/h).
  • Apropos Autobahn: Nicht verwechseln! „A“-Straßen zeigen keine Autobahn, sondern Bundesstraßen an. Für die Autobahn nach „M“ für motorway suchen.
  • Nochmals Autobahn: Mautgebühren waren für uns keine zu bezahlen, da wir uns auf unserer Anfahrt in den Norden westlich an Birmingham – an der Grenze zu Wales – vorbeigeschummelt haben. Wählt man die direkte Anreise aus London, kommt man an der „M6 Toll“ in Birmingham nicht vorbei.
  • Die mautpflichtigen Tunnel für den Mersey (Liverpool) und Tyne (Newcastle) haben wir auf unserer Rundreise passiert, die Gebühr war allerdings niedrig. Wer östlich von London unterwegs ist, sollte sich für den Dartford River Crossing vorab über die Maut informieren (kann nicht direkt bezahlt werden). Mehr Infos, auch über weitere Mautstellen, hier.
England Schottland Rundreise
  • Parken an einer durchgehenden Doppellinie ist nicht erlaubt. Sollte man einen gebührenfreien Parkplatz mit begrenzter Parkzeit gefunden haben, nicht erfolglos die Parkuhr im Auto suchen: ein Traffic Warden notiert sich Ankunftszeit und sorgt für Sitte und Ordnung. (Eigentlich eine feine Sache!). Falls nicht gebührenfrei: wie üblich Münzen in den Automat werfen.
  • Und: Parken in den Großstädten kann teuer werden! Die Suche nach einem Parkplatz in Manchester war zeitintensiv und teuer. In York haben wir wirklich KEINEN Parkplatz gefunden. (Dafür eine sehr radfahrfreundliche Stadt!) In Manchester konnten wir außerhalb des Rings über Nacht kostenfrei parken. In Liverpool war das Auto über zwei Nächte gut in der gebührenfreien Zone an der Penny Lane abgestellt – unbewusst hatten wir also hier die Wahl der Unterkunft gut getroffen. Für Edinburgh haben wir Park&Ride genutzt.

und generell: „on the road“

  • Ganz wichtig: nicht nur für Autofahrer, auch für Fußgänger gilt: Linksverkehr beachten! Nicht nur einmal bin ich knapp dem Tod entronnen. Die Briten haben vorgesorgt und an vielen Straßenübergängen und für Kontinentler wie mich in großen Lettern „Look Right“ auf den Boden gemalt. Danke!!!
England Schottland Rundreise
  • Das gleiche gilt auch dann, wenn man – z.B. um einen guten Winkel für das Foto zu erwischen – einen Fuß auf die Fahrbahn stellt. Kommt eh keiner von hinten…..denkste! Er kommt doch! Und wieder ist man drauf reingefallen…
  • Die Umstellung auf den Linksverkehr gilt natürlich auch für den öffentlichen Verkehr. Auch nicht nur einmal habe ich die Busstation auf der falschen Straßenseite gesucht. Da kann die Reise dann schnell mal in die falsche Richtung gehen..
  • Apropos Bus: Ist zwar kein Tipp, aber dennoch nett: die herzigen Doppeldeckerbusse sind kein London-Unikum, sondern sind auch in anderen Städten unterwegs! (auch wieder was dazugelernt)
England Schottland Rundreise
  • Für diejenigen, die nicht nur Neues erleben möchten, sondern ihr Hirn auch sonst gerne beanspruchen: Eine Steigerungsstufe zur Umrechnung von Pfund in Euro bietet das Auto-Ökonomen-Freak-Spiel „wieviel verbraucht denn unser Mietauto so?“ Denn: nicht Liter in Kilometer werden hier angezeigt, sondern Meilen auf Gallonen. Doppelt verkehrt sozusagen. Viel Spaß (übrigens: ich habe mir das NICHT ausgerechnet..)
  • Noch was Nettes zum Schluss: Mir haben die zwar simpel logischen, aber doch irgendwie dramatischen Überkopfwegweiser an den Autobahnen gefallen: „The North“, „The Southwest“, „The Lakes“ etc.

7. wie ist das aber jetzt mit dem Linksfahren in England? unsere persönlich erprobten Linksfahr-„Tipps“


So ehrlich muss man sein: Unterschätzen darf man die Linksfahrerei nicht! Gottseidank wissen die Engländer von diesem Orientierungsproblem….

Linksverkehr England

Nicht nur der Fahrer – nein, auch der Beifahrer erlebt in den ersten Tagen seine „Aha“-Momente, wenn er versucht:

  • rechts einzusteigen aber merkt, dass er an der falschen Seite des Autos steht
  • beim nächsten Versuch – schlau geworden – links einsteigt, aber dennoch einen Schock erlebt, weil das Lenkrad vorne fehlt!
  • seinen Arm nicht wie gewohnt rechts oben am Griff einhängen kann

Und der Fahrer?

  • muss lernen, seine Prioritäten neu zu definieren: linke Hand für die wichtigen Dinge wie Schalten, rechte Hand für weniger wichtige Dinge wie das Bedienen der Fensterheber
  • und auch im Kreisverkehr in die richtige Richtung einzubiegen (dazu hat er im Land der roundabouts jede Menge Gelegenheit)
Autofahren in England

Generell gilt für beide:

  • Füße und Hände sind nicht grundsätzlich im Weg, sondern müssen nur seitenverkehrt eingesetzt werden
  • was auch für das Reichen der Wasserflasche gilt – bzw. eher für das Entgegennehmen („Überkreuzen“) derselben durch den Fahrer

Was am Meisten am Linksfahren fasziniert: Es ist nachhaltig!

Noch Wochen danach frage ich mich auf einer heimischen Autobahn, auf welcher Spur ich mich eigentlich befinde und auf welcher Seite ich überholen sollte. Und auf welcher Seite wir in Österreich jetzt eigentlich wirklich fahren. Auch bei Kreisverkehren ist mir schon passiert, dass ich kurz vor der Einfahrt panisch überlege, in welche Richtung ich einfahren muss. Jetzt erkenne ich den Sinn der Richtungspfeile erst so richtig…

Diese Briten haben meine jahrzehntelang ungestörte – und auch unhinterfragte – Rechtsverkehrsprägung gehörig durcheinandergebracht!

8. damit es zu keinem Kulturschock kommt: die Sache mit Bitte und Danke

Dem Linksverkehr MUSSTEN wir uns anpassen, der – vor allem – englischen Kultur – haben wir VERSUCHT, uns anzupassen.

Ganz so einfach ist das aber nicht!

Ich war ja schon vorinformiert – hatte ich doch kurz vor Reisebeginn das Buch „So Sorry“ von Adam Fletcher gelesen, der in humorvoller Weise den Unterschied zwischen deutscher und englischer Kultur hervorstreicht. Da hatte ich noch ungläubig geschmunzelt, als er beschrieb, wie oft es ein durchschnittlicher Engländer schafft, während einer kurzen zwischenmenschlichen Interaktion die Wörtchen „Thank you“ unterzubringen (beim Bezahlen eines Buches – 11mal). Typische Übertreibung halt!

Die 11mal haben wir nicht geschafft. Aber fast! In unserem Liverpooler Hotel haben wir die „Thank yous“ und „Thanks“ mitgezählt, die gefallen sind, als uns das Frühstück auf den Tisch gestellt wurde. Sechs (!) mal! Ungelogen! Und das nur von einer Person, in 30 Sekunden!

Da fällt es einem schon schwer, sich anzupassen…..und erst recht als gelernter Österreicher!

England Schottland Rundreise

Dafür haben wir uns brav an die „Bitte“-Schilder gehalten. „please leave quietly“ (im Lokal), „please drive carefully“ (on the road) oder „please slow down“ (als Aufdruck auf der Rückseite einer Reiterjacke – wir dachten zuerst, es wäre ein berittener Polizist…).

England Schottland Rundreise

Und alle Warnungen haben wir auch beachtet, zum Beispiel die vor den „oncoming vehicles in middle of road“ vor einer kurvigen Kuppe. Ich bedanke mich auch jetzt noch für die Warnung, dass ein Damenklo, das ich irgendwann besucht habe, von einem „man attended“ wurde. Gott bewahre ich hätts nicht gewusst!

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