SCHOTTLAND ROADTRIP: Route & Tipps für eine Rundreise

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Unsere Tipps zum Roadtrip durch Schottland: Rundreise von Edinburgh über die schottischen Highlands bis nach Loch Ness, und zurück über Inverness


Eine Woche waren wir in Großbritannien unterwegs, davon zwei Tage in Schottland, dem Land der Kilte und Klans. Wir haben in unseren Mini Schottland Roadtrip die „Musts“ hineingepackt und es bis nach Loch Ness geschafft.

Wir hatten nur wenig Zeit für Schottland und waren daher nur auf den Touristenrouten unterwegs. Highland-Romantik und ein erster Eindruck vom Land der Scots und Lochs ging sich aber aus.

mehr zu unserem Roadtrip durch England & Schottland

England Schottland Rundreise

Schottland haben wir im Rahmen unserer Großbritannien-Rundfahrt besucht: Tipps zu unserer Reise (Anreise, Route, unterwegs mit dem Auto, parken etc.). Die Etappe davor: England Roadtrip.

die Highlights unseres Roadtrips durch Schottland

  • natürlich Edinburgh, die faszinierende Hauptstadt Schottlands – aber auch Dunfermline, das ebenfalls schottischer Königssitz war
  • unvergessliche Landstriche in den schottischen Highlands wie z.B. Glencoe – das Tal der Tränen
  • zahlreiche Seen – oder besser gesagt, „Lochs“ – an denen wir vorbeigecruist sind: Loch Lomond, Linnhe, Lochy und Oich – sowie natürlich Loch Ness
  • Skandinavien-Feeling in Inverness, der Hauptstadt der Highlands
  • und natürlich: Schottenröcke und Highland Games – wir haben die echten gesehen!

Unsere Route in Schottland

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Schottland – ist NICHT England!

Sondern nur ein Teil des UK. Zumindest jetzt noch. Mit anderer Geschichte, anderem Selbstverständnis und anderer Sprache.

Auf einer Fläche so groß wie Österreich findet man Natur pur – sowie 30,000 Lochs (Seen) und 790 Inseln (davon 130 bewohnte).


wie sich Schottland von England unterscheidet

  • die schottische Geschichte: geprägt durch zahlreiche Unabhängigkeitskämpfe gegen England (und Nationalhelden, die daraus entsprungen sind)
  • die schottische Sprache: „Scots“ in den Lowlands, „Gaelic“ (ein keltischer Dialekt) in den Highlands: für Ausländer wie uns nicht zu verstehen (und wir hatten auch keine Ahnung, ob der Schotte in Edinburgh nun Scots oder Gaelic sprach – es hat sich auf jeden Fall in keinster Weise nach Englisch angehört); Beispiel gefällig für gälisch? Reinhören in Radio BBC Alba
  • die schottische Eigenständigkeit: die Schotten kämpfen seit Jahren um die Erweiterung ihrer „Devolution“ (Autonomie z.B. in Form des eigenen Parlaments in Edinburgh); einen Unabhängigkeitsappell haben wir nur einmal entlang der Landstraße gesehen, aber dafür sehr sehr oft die schottische Flagge
  • das schottische Geld: auch beim Geld sind die Schotten eigenständig! wir haben nicht schlecht gestaunt, als wir SCHOTTISCHE Pfund aus dem Bankomaten gezogen haben – und uns dann erst schlau gemacht über die eigenständigen Banknoten in einigen Regionen Großbritanniens (was z.B. in Schottland gleich drei verschiedene Pfund-Noten ergibt; siehe hier)
  • die schottische Architektur: keine red brick houses, die ich so liebe – die verputzten Steinhäuschen der Schotten waren aber auch sehr schön
  • schottisches Food und Drinks: Haggis und Black Pudding zum Frühstück, Scotch am Abend
  • natürlich auch: Schottenröcke, Highland Games und Military Tattoo
  • ansonsten: den „Bitte Danke“-Kult aus England haben wir dann doch etwas vermisst
Schottland Roadtrip

1. Edinburgh – ein Spaziergang durch Schottlands Hauptstadt

Wir hatten nicht viel Zeit, konnten bei bei unserem Spaziergang aber dennoch Einiges mitnehmen von der schottischen Königsstadt. Denn diese kann man sehr gut zu Fuß abgehen.

Von der Neustadt wechselt man schnell in den mittelalterlichen Kern – und wieder zurück.

Was auffällt in „Embra“: die vielen Monumente, die an jeder Ecke auf eine der großen schottischen Persönlichkeiten des „Goldenen Zeitalters“ des 18. Jahrhunderts hinweisen. Großen Schotten der Aufklärung und Literatur, aber auch der Ökonomie und Politik hat man ein Denkmal gesetzt: David Hume, Adam Smith, Robert Burns, Walter Scott, James Watts, Admiral Nelson.

Auch in heutiger Zeit geht’s der Stadt gut – als politisches Zentrum Schottlands, das nach 300 Jahren wieder sein eigenes Parlament etablieren konnte. Und mit Biotechnologie- und Medienunternehmen auch für neuen wirtschaftlichen Schwung gesorgt haben.

Nicht nur die Wirtschaft boomt – auch eine rege kulturelle Szene hat sich in Edinburgh etabliert. Was wir bei unserem August-Trip zu spüren bekommen: Die Lokale sind voll, die Stadt lebt. Aber: Es ist gerade Fringe – und die Stadt ist voller Menschen. Was der „Fringe“ sein soll? Dazu später.

Wir sind aufgrund der Parkplatzsituation, die zu Zeiten des Fringe noch zusätzlich verschärft ist, per Park & Ride von Dunfermline nach Edinburgh angereist. Neben der viktorianischen Forth Bridge gings über den Firth of Forth und durch gepflegte hübsche Wohngegenden ins Zentrum.


Spaziergang in der New Town

Die New Town wurde – im krassen Gegensatz zur Altstadt – im späten 18. Jahrhundert planmäßig angelegt. Wir spazieren vorbei an den georgianischen Stadthäusern, die sich in einheitlichem Look über einen sanften Hügel legen. Was uns Blicke auf entweder die Burg – oder auf den Firth of Forth auf der anderen Seite beschert.

Wir starten an der Princes Street (der Grenze zur Altstadt) und marschieren die Frederick Street bis zur Rose Street hinauf. Die Hanover Street überrascht uns mit einem Blick auf die Royal Scottish Society (in Richtung Altstadt), einem Blick auf die Statue von George IV., und einem Blick auf den Firth of Forth auf der anderen Seite. Über George Street und St. David Street kehren wir beim Scott Monument zur Princes Street zurück.

  • Edinburgh
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Unser Spaziergang in der Neustadt führt uns noch ein kurzes Stück weiter – vorbei am Balmoral Hotel und bis zum Wellington Monument. Das Nelson Monument auf dem Calton Hill winkt aus der Nähe.

Das Monument zu Ehren des schottischen Nationaldichters Sir Walter Scotts, das schon fast wie ein kleines Kapellchen wirkt, kann sogar bestiegen werden.


Ins Altstadt-Wirrwarr

Über die North Bridge gelangen wir in die mittelalterliche Altstadt – ein Wirrwarr aus gedrungenen Hochhäusern, der die Platznot unschwer anzusehen ist. Ein etwas gruseliger Anblick (und natürlich gibt’s in Edinburgh auch genug Gruseltouren, an denen mal teilnehmen kann). Faszinierend: die Durchgänge in die unzähligen Hinterhöfe.

Der Weg zum Schloss führt über die High Street – genannt „Royal Mile“. Auf genauer einer Meile führt diese vom Palace of Holyroodhouse (dem offiziellen Sitz der Queen in Schottland) bis zum Edinburgh Castle. Nicht von ungefähr liegt auf genau dieser Linie auch das heutige schottische Parlament.

  • Edinburgh
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Die „High Kirk“ der Church of Scotland, die St. Giles Cathedral, bewacht Adam Smith, der Begründer der Nationalökonomie. Ein paar Meter weiter der Erkenntnistheoretiker David Hume.

Edinburgh

Edinburgh Castle und ein „Military Tattoo“

Eigentlich wären wir beim Schloss angelangt. In das wir aber nicht hineindürfen, denn es ist Festival-Zeit, und das Schloss-Areal ist abgesperrt für das abendliche Royal Edinburgh Military Tattoo – die spektakulärste Militärparade der Welt. Was in Schottland bedeutet: Militärmusik inkl. Dudelsack…

Wir verpassen somit einen sehr spannenden Ort (zumindest für die, die englische Geschichte schon immer aufregend gefunden haben): den am meisten belagerten Ort Großbritanniens, die Residenz der schottischen Könige und Königinnen (inkl. Mary Stuarts), den Aufbewahrungsort der schottischen Kronjuwelen und des Stone of Destiny (der schottische Krönungsstein der seinen Weg aus England wieder zurückgefunden hat) – und den Ausblick auf den Firth of Forth.

Und auch die „One O´Clock Gun“ verpassen wir – es ist bei unserem Besuch leider später als 13 Uhr.

Edinburgh Castle

Wir konnten aufgrund des Fringe-Festivals die Burg nicht besichtigen – zum „Military Tattoo“ war man nur mit Tickets zugelassen. Bei Interesse rechtzeitig Karten dafür reservieren! Alle Infos und Tickets zum Edinburgh Castle gibt’s hier. Die One´Clock Gun wird täglich außer Sonntags um 13h abgefeuert.


der Fringe – wie bitte?

Wir haben bei unserem Edinburgh-Besuch unwissentlich das Fringe-Festival erwischt: Das weltgrößte Theater- und Musikfestival, das jedes Jahr im August ganze drei Wochen lang gefeiert wird. Über 1.000 Künstler aus allen Genres treten bei klassischen Bühnenshows oder unzähligen street performances auf.

Infos und Tickets zum Fringe


welche Sehenswürdigkeiten wir in Edinburgh nicht geschafft haben

  • Calton Hill: ein Stück weiter die Princes Street entlang, und wir hätten einen schönen Blick auf die Stadt vom Nelson Monument genießen können
  • Arthur´s Seat: der noch bessere Ausblick auf die Umgebung Edinburghs vom Hausberg, der eigentlich ein Vulkan ist; mit Glück sind von hier auch die Highlands sichtbar; am Fuße des Hügels steht die offizielle Residenz der Queen in Schottland, Holyrood Palace
  • apropos Queen: die Royal Yacht Britannia ist in Leith, einem Vorort Edinburghs, geparkt (von 1953-1997 im Einsatz, also noch zu Zeiten von William und Harry)
  • ein weiterer Vorort: der viktorianische Badeort Portobello Beach
  • für Harry Potter Fans: zahlreiche Inspirationsquellen für die Settings und Charaktere der Geschichten

Infos und Tickets zum Nelson Monument, Palace of Holyroodhouse, der Royal Yacht Britannia und dem Harry Potter Trail.

2. Dunfermline – auch eine schottische Königsstadt

Das Fringe-Festival beschert uns unerwartet Glück: Wir finden kein Quartier in Edinburgh und müssen auf Dunfermline ausweichen. Für uns ein No-Name, für Schottland ein Ort mit viel Bedeutung.

Dunfermline liegt nördlich von Edinburgh, jenseits des Firth of Forth, auf der Halbinsel Fife und ist eine der historischen Hauptstädte Schottlands. Mehrere Könige liegen hier begraben – inkl. Robert the Bruce, der auch gleich die Abbey mit seinem Namen verziert hat.

Dunfermline

Wir spazieren rund um die Abtei, eine der schönsten normannischen Kirchen in Schottland.

In Dunfermline wurde auch Andrew Carnegie geboren, der sich später als reichster Mann Amerikas einen Namen gemacht hat. Nicht nur in New York – auch in Dunfermline gibt’s eine „Carnegie Hall“..

Neben Königen und Philanthropen für uns faszinierend: Wir kehren von der Abbey in die Altstadt zurück und finden in der „Maygate“-Straße gleich drei Friseursalons hintereinander vor. Ums Eck in der High Street folgt der nächste. Ich habe nachgezählt: alleine im Stadtzentrum haben sich hier 20 Barber niedergelassen. Ein gepflegtes Fleckchen Erde also!

3. in den Highlands: Glencoe, Fort Williams und Highland Games

Nach Dunfermline bewegen wir uns aus dem Central Belt vorbei an Glasgow in Richtung wilde raue Natur: weg vom anglisierten Lowland in die gälischen Highlands. Wo auch die Sprache eine Trennlinie darstellt: altenglisches Scots versus Gaelisch.


spätestens seit dem „Highlander“ ein Traumziel: die schottischen Highlands

Wir fühlen uns wie in einer Filmkulisse – auch wenn wir bei unserem Schottland Roadtrip nicht mehr als zwei Tage Zeit haben und daher nur auf Touristenpfaden unterwegs sind (und noch dazu im größten Touristenspot am Loch Ness übernachten).

Dennoch: bei einem Zwischenstop inmitten der moosgrünen Hügel kann man die Ruhe und Abgeschiedenheit in den Highlands richtig in sich aufsaugen. Und mit Glück auch richtige Highland Games erleben.


auf einer der klassischen Highlands-Routen

Ab Glasgow werden wir bis Inverness auf der A82 unterwegs sein. Erster Stop, rund eine Stunde nach Glasgow: der „Loch Lomond & The Trossachs“ Nationalpark.

Dass wir am größten Binnengewässer auf britischem Festland unterwegs sind, glauben wir gerne. Wir fahren nämlich ewig lange daran entlang.

Die Westseite, auf der wir unterwegs sind, soll im Gegensatz zur Ostseite überlaufen sein? Hm – für uns relativ ruhig: an Eichenwäldern geht’s entlang, nur selten lädt ein Rastplatz zum Verweilen ein, und richtige Ortschaften kommen uns auch nicht unter. Natur pur also. Am Firkin Point legen wir eine kurze Rast ein.

Nach einem kurzen Abstecher zum „Loch Long“ erwartet uns ab dem Loch Tulla dann Highlands-Feeling pur: Es geht durchs Tal der Tränen in Richtung Glencoe. Ein Traum, den wir nie vergessen werden. Blackface Schafe verteilen sich im grünen und braunen Heidegras, dahinter heben sich die moosgrünen Hügel nur schwach ab.

Hier hatte der Clan der MacDonalds 1692 dem englischen König den Treueeid zu spät geschworen. Als Dank folgte ein riesiges Massaker. Die heutige Bedeutung von Glencoe: ein Skiresort.

  • Schottland Roadtrip Highlands
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Und dann kommen wir raus beim Loch Linnhe – mit Blick auf Ardnamurchan, der wilden einsamen Halbinsel. In fünf Minuten wären wir mit der Fähre drüben. Bei dem Gedanken, dass wir ab hier auch nach Westen, oder auch nach Süden in Richtung Atlantik abbiegen könnten, lässt uns an McCartneys „Mull of Kintyre“ denken. Habe ich erwähnt? Wir sind sehr „verbeatlet“ auf unserem Roadtrip durch England und Schottland – sind wir doch erst kurz davor in Liverpool gewesen….

Wir folgen dem Loch Linnhe weiter nach Norden. Fort Williams liegt am Fuß des Ben Nevis, dem höchsten Berg Großbritanniens. Wir sind in einer anderen Welt angekommen – nicht nur die Wegweiser, auch der Radiosender „spricht“ gaelisch. Wir hätten sowohl beim Lesen als auch beim Hören keine Idee, um was es geht.


Harry Potter und Highland Games!

Ein kleiner Abstecher nach Westen geht sich aus, und wir fahren in Richtung der „Road to the Isles“, die sich bis nach Mallaig zieht – dem Fährhafen zur Isle of Skye. In Glenfinnan ist für uns aber Ende der Reise: der berühmte Harry-Potter-Viadukt erwartet uns. Gleich 21 Bögen werden von dieser Eisenbahnbrücke überspannt – kein Vergleich zu den Semmering-Viadukten…

Glenfinnan Viadukt Harry Potter

Der Stop zahlt sich aus, denn: zufällig erwischen wir Highland Games, nämlich das „Glenfinnan Highland Gathering“! Direkt am Loch Shiel werden uns die ECHTEN Schottenröcke präsentiert, die nicht für uns Touristen übergeworfen wurden. Nämlich von den Zusehern, Schiedsrichtern, und natürlich den Teilnehmern beim Hammerwerfen, Baumstammwerfen und Tauziehen. Mehrere Bewerbe werden gleichzeitig ausgeführt, im Hintergrund jault unablässig der Dudelsack.

Und: Klischee-Alarm!!! Der Gewinner in einem der Bewerbe heißt doch tatsächlich „Donald MacDonald“….

  • Highland Games
  • Highland Games
  • Highland Games
  • Highland Games
  • Highland Games

Ab Glenfinnan würde die Strecke als Panoramastraße bis nach Mallaig und Isle of Skye führen. Die Glenfinnan Highland Games finden am dritten Samstag im August statt – dazu habe ich nur eine Facebook-Seite gefunden.


Wir kehren nach Fort Williams zurück und folgen dem Kaledonischen Kanal, der die Ost- und Westküste Schottlands mit 29 Schleusen verbindet – vom Firth of Lorne am Atlantik bis zum Inverness Morry Firth an der Nordsee.

Ab hier überschlagen sich dann die Namen: Von „Loch Lochy“ (mein Liebling!) geht’s zum „Loch Oich“, bis wir schließlich in Fort Augustus ankommen. Genauso stelle ich mir ein norwegisches Fischerdorf vor – nur dass wir halt in Schottland sind. Gleich vier Schleusenanlagen hintereinander verbinden hier Loch Oich mit dem allzeit bekannten Loch Ness.

Fort August ist übrigens beim mitgereisten Mann zum „Fort O´Gasthaus“ mutiert – auch bei unserem Schottland Roadtrip denkt er wieder die ganze Zeit nur ans Essen

4. Nessie pur in Loch Ness und Inverness

Auch der Loch Ness offenbart sich wieder von seiner ruhigen Seite: keine Menschenseele ist während der langgezogenen Strecke am Westufer des Sees anzutreffen, auch Parken ist fast nie möglich. Mit 320 Metern Tiefe bringt es der See auf seine Länge von 37 Kilometern auf mehr Wasser als alle Seen in England und Wales zusammen.

Wir fahren ewig lange, bis wir in Drumnadrochit angekommen sind – dem Hauptort am See und als „Nessie-Zentrum“ dementsprechend überlaufen. Für Touristen wie uns sind in mehreren Sprachen Hinweisschilder aufgestellt, die nochmal auf das Linksfahren hinweisen.

Mit dem Urquhart Castle, das an einem kleinen Landvorsprung über den See blickt, gibt es neben Nessie sogar eine richtige Touristenattraktion. Das größte Schloss der Highlands, auf dem – wieder einmal – der Clan der MacDonalds seine Zwistigkeiten mit der englischen Krone ausgefochten hat.

Loch Ness

Nessie haben wir dann auch noch gefunden – in Form von Plüschanhängern, die wir als brave Touristen in einem der Souvenirshops mit nach Hause genommen haben.

Loch Ness kann auch auf einem Rundweg erwandert werden. Ruine Urquhart: Öffnungszeiten und Tickets


Inverness – Hauptstadt der Highlands

An der Mündung (Inver) des River Ness in die Nordsee liegt das beschauliche Städtchen Inverness – gleichzeitig die Hauptstadt der Highlands sowie dank Kanal und Eisenbahn letzte Infrastruktur vor der Abgeschiedenheit des Nordens. Und wieder: Skandinavien-Feeling pur!

Wir spazieren durch die nette Fußgängerzone in Richtung Schloss und genießen einen Blick auf die Stadt und den River Ness.

Inverness Castle Öffnungszeiten & Tickets

5. zurück an die Ostküste und retour nach England

Ab Inverness heißt es auf unserem Schottland Roadtrip: zurück in die Lowlands, zurück nach England, und zurück nach London. Unsere Route führt uns entlang der Grampian Mountains durch den Cairngorms National Park.

Das einzige Mal in über zwei Tagen sehe ich einen Unabhängigkeitsappell – das schottische Andreaskreuz entlang der Straße auf einen Felsen gemalt.

Alternativ könnte man auch die etwas weiter östliche Route über Balmoral Castle nehmen – wer weiß vielleicht ließe sich einer der Royals auf Sommerfrische entdecken.

Es ist nicht das erste Mal auf unserem Roadtrip durch England und Schottland, dass wir merken, dass wir uns auf einer Insel befinden. Kurz vor Edinburgh taucht ein Fähren-Wegweiser auf. Ob zum Meer oder zu einem Firth – ob nach Irland, auf die Hebriden oder aufs europäische Festland – Großbritannien ist voll davon.

Fähren England

Ein letzter interessanter Stop führt uns nach Berwick-on-Tweed an der schottisch/englischen Grenze. Heutzutage zwar in England gelegen, kulturell aber noch immer schottisch, und das Ganze mit eindeutig turbulenter Vergangenheit. Gleich 13mal musste das Städtchen seine Zugehörigkeit wechseln. Die Einwohner fühlen sich weder als Schotten noch als Engländer – sondern als „Borderer“. Fußball wird in der schottischen Liga gespielt.

Hier dominiert eindeutig die Fischindustrie – und eine Armada von Möwen, die sich das Lachen nicht verbieten können.

Die Küste an diesem letzten schottischen Flecken ist menschenleer und voller unberührter Natur. Dünen und Sandstrände setzen die Küstenlinie dann auch in Northumberlands fort. Unser Schottland Roadtrip ist hier nun leider zu Ende.

Schottland Roadtrip

was man noch bei einem Schottland Roadtrip tun kann

  • natürlich Glasgow ansehen – wir hatten dafür leider keine Zeit
  • mit Stirling eine weitere bedeutende Stadt in der Geschichte Schottlands kennenlernen – inkl. Sterling Castle
  • es auf die Isle of Skye schaffen (oder auf weitere Hebrideninseln wie die Isle of Mull)
  • der berühmten Highlander-Ruine Eilean Donan Castle einen Besuch abstatten
  • bis zum Mull of Kintyre hinunterfahren – Paul McCartney lässt grüßen
  • oder bis zu den Orkney und Shetland Inseln hinauffahren, um neolithische Denkmäler, Seevögel und Ponies zu sehen – und nichts als Ruhe

gut zu wissen: meine Tipps für einen Roadtrip durch Schottland

  • generelle Tipps für den Roadtrip: Anreise, Autofahren und Linksfahren hier
  • Parken: war nur in Edinburgh ein Thema, wir haben unser Auto beim Park&Ride in Dunfermline abgestellt
  • schottisches Geld: nicht wundern, wenn der Bankomat ungewohnte Scheine ausspuckt: die Schotten haben drei eigenständige Pfund-Varianten!
  • Unterkunft: wir haben in zwei Bed&Breakfasts übernachtet und waren mehr als begeistert: wo bekommt man schon Haggis und Black Pudding zum Frühstück?

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