Die NOCKALMSTRASSE: Routentipps & eine Wanderung in den Nockbergen

Was man auf der Straße durch die Nockberge erleben kann: Tipps für die Sehenswürdigkeiten auf der Nockalmstraße – und eine kleine Wanderung.

Einmal durch die Nockberge? Ja, das geht – und zwar beim erlebnisreichen Cruisen auf der Nockalmstraße. Auf dieser Panoramastraße darf man richtig schön in die sanften Nocken eintauchen – ohne viel Verkehr, dafür mit schönen spektakulären Aussichten in den vielen Kehren. 

Da stellt sich natürlich die Frage: Wo kann man überall stehenbleiben? Welche Hütten sollte man besuchen? Wo kann man eine Wanderung einlegen (die sich bei einem Tagesausflug auf der Nockalmstraße auch ausgeht)? Und was darf man sonst auf keinen Fall auf der Nockalmstraße verpassen?

Hier meine Tipps für die Fahrt auf dieser Traumstraße. Wir haben ja einige davon in Österreich. Die Nockalmstraße gehört definitiv zu den schönsten.

Die Nockalmstraße: einmal mitten durch durchs Naturparadies

Die Kärntner Nockberge mit ihren sanften Kuppen: eine traumhaft schöne Region, die nicht umsonst als Wanderparadies zählt. Doch wie kommt man hin? Nun, der einfache Weg führt – mitten durch.

Normalerweise würde man die Nockberge ja umfahren, wenn man von den Gurktaler Alpen in Richtung Liesertal bzw. Tauernautobahn unterwegs ist. Hätte hier nicht einst eine Volksabstimmung den Plan vereitelt, mit einer Skiregion die Landschaft von vorne bis hinten umzukrempeln, dann wäre die Fahrt auf der Nockalmstraße nicht so traumhaft, wie sie sich heute gestaltet.

Klar, in die Mautstraße mit über 50 Kehren wird man nur dann einfahren, wenn man die Nockberge als Ausflugsziel gewählt hat und einen schönen Tag in diesem Wanderparadies verbringen möchte. Wie gut also, dass die Straße in den 1970er Jahren errichtet wurde, um als Zubringer zu zwei Hoteldörfern und 180 Liften zu dienen.

Statt des nächsten überlaufenen Hot Spots in den Bergen ist hier allerdings heute der UNESCO Biosphärenpark Kärntner Nockberge zu finden – ein Naturparadies, das dem größten Zirbenwaldbestand der Ostalpen Lebensraum bietet. Nur der Oberhauser Zirbenwald im Osttiroler Defereggental kommt noch – als größter geschlossener Zirbenwaldbestand – an die Nockberge heran.

„Schützen und nützen“ ist im Biosphärenpark auf 500km² in den vier Gemeinden Bad Kleinkirchheim, Innerkrems, Radenthein und Ebene Reichenau das Motto. Gemeinsam mit dem Salzburger Lungau handelt es sich damit um den größten Biosphärenpark Österreichs. Die traditionelle gefertigten Weidenzäune entlang der Straße sind das beste Zeugnis dafür, dass Landschaftspflege hier tatsächlich ernst genommen wird. 

Facts zur Nockalmstraße: Mautgebühr (Preise 2024) und Öffnungszeiten

Die Nockalmstraße ist von Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet. Aktuell fallen für die Maut folgende Kosten an:

• Tageskarte 2024: € 23,- (PKWs), € 17,- (Motorräder)
• Öko-Ticket für E-Auto, gratis Einfahrt mit der Kärnten Card
• weitere Preise für die Nockalmstraße hier

1. Die Route: wo die Nockalmstraße beginnt und endet

Als erstes interessiert natürlich, wo genau die Nockalmstraße beginnt und von welcher Seite man einfahren kann auf die 34 Kilometer lange Traumstraße durch die Berge.

Entweder startet man im Osten, von der Turracher Höhe im Norden oder von Bad Kleinkirchheim im Süden kommend, und reitet bei der Einfahrt Ebene Reichenau in die Nockalmstraße ein. Oder man beginnt im Westen bei Innerkrems im Liesertal, wenn man vom Lungau (nördlich) oder dem Millstätter See (im Süden) gekommen ist.

Maximal 10% Steigungen sind auf den 52 Kehren zu absolvieren. Die Nockalmstraße führt bis in eine Höhe von 2.042 Metern und zählt damit zu den höchsten Panoramastraßen – sowie sicherlich den schönsten Alpenstraßen Österreichs.

Meinen Ausflug in die Nockberge habe ich in Ebene Reichenau gestartet. Eine gute Möglichkeit, um nach der Fahrt auf der Nockalmstraße noch einen Abstecher in die Künstlerstadt Gmünd einzulegen.

Natürlich bieten sich auch der Millstätter See und Bad Kleinkirchheim als weitere schöne Ausflugsziele in der Region an.

Karte der Nockalmstraße

Bei der Einfahrt in die Nockalmstraße bekommt man einen Folder mit den Sehenswürdigkeiten-Stopps ausgehändigt. Karten der Nockalmstraße finden sich auch an einigen Stationen.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten-Stopps, die auf dieser Karte der Nockalmstraße eingezeichnet sind, beschreibe ich im nächsten Punkt – beginnend mit der Einfahrt in Ebene Reichenau.

2. Sehenswürdigkeiten auf der Nockalmstraße: von der Schiestlscharte zur Eisentalhöhe

Natürlich fährt man nicht einfach durch auf so einer Traumstraße – vor allem dann nicht, wenn einige Stationen am Weg besucht werden können. Im Biosphärenpark gibt es mehrere Punkte, von denen aus man die Natur erkunden kann. Entweder handelt es sich um Themen-Rundwege oder Ausstellungen, die vom Lebensraum Nockberge erzählen.

Oder man startet zu einer Wanderung entlang der Nockalmstraße. Und ja, auch die geht sich bei einem Tagesausflug aus.

Beginnen wir die Aufzählung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten an der Nockalmstraße bei der Einfahrt in Ebene Reichenau.

Weg der Elemente (1.950 m)

Der erste schöne Stopp liegt kurz nach der Einfahrt beim Weg der Elemente, einem 1,5 km langen Spazierweg, der die ersten nützlichen Infos zum Biosphärenpark bereithält.

Windebensee (1.950 m)

Schon sehr idyllisch geht es um den Windebensee zu. Zuerst beim Blick auf die Nockalmstraße, über die man soeben zu diesem Punkt gefahren ist. Aber auch beim Anblick des Windebensees, der wunderbar eingebettet zwischen vielen Zirben liegt. Spätestens jetzt wird klar, was einen bei der weiteren Fahrt erwarten wird! Wer will, kann einen Spaziergang rund um den Windebensee einlegen (20 Minuten).

Glockenhütte auf der Schiestlscharte (2.024 m)

Die erste Möglichkeit, groß einzukehren, ist die Glockenhütte. Parkplätze gibt es genug, Platz in der Hütte auch. Wer noch keine Pause einlegen möchte, kann die Ausstellung im Obergeschoß besuchen, die darüber aufklärt, um was es sich bei einem Biosphärenpark eigentlich genau handelt. Im Gegensatz zu einem Nationalpark wird hier die Erhaltung von Land- und Kulturlandschaft zum Thema. Der Biosphärenpark ist in mehrere Zonen eingeteilt, die neben schützenswerten Naturzonen auch Bereiche für den Siedlungsraum umfassen.

Gleich neben der Hütte führen wenige Stufen hinauf zur Wunschglocke an der Schiestlscharte. Laut Sage verscheuchte eine findige Sennerin mit einer geweihten und an dieser Stelle aufgehängten Kuhglocke Hexen, die für ständige Unwetter gesorgt hatten. Wer heute an der Glocke läutet, soll mit Glück einen Wunsch erfüllt bekommen. Ob man nun daran glaubt oder nicht: Einen tollen Blick auf die Kehren der Nockalmstraße unterhalb erhält man auf jeden Fall. Sowie einen Einblick in den weiteren Verlauf der Nockalmstraße.

Grundalm „Silva Magica“ (1.688 m) und Karlbad (1.693 m)

Weiter geht es auf mehreren Kehren, und zwar hinunter bis zum Zauberwald bei der Grundalm, bevor der Anstieg zum Karlbad erfolgt. Bei dieser Hütte sollte man unbedingt einen Stopp einlegen, handelt es sich beim Karlbad um eine echte Rarität in Österreich (siehe dazu auch Punkt 3).

Eisentalhöhe (2.042 m)

Ein Fixpunkt auf der Fahrt durch die Nockberge ist die Eisentalhöhe – gleichzeitig höchster Punkt der Nockalmstraße. Hier gilt vor allem eines: Dort hinunterschauen, von wo man eben hergekommen ist. Der Blick reicht hier weit nach Osten.

Für mich war die Eisentalhöhe einer der schönsten Punkte, um die Straße durch die Nockberge samt ihrem Kurvenverlauf einzufangen: im Vordergrund die Nockalmstraße, im Hintergrund die sonnenbeschienen Gipfel der Nocken, u.a. Falkert, Mallnock und Rosenock.

Wer möchte, kann hier auch im Bauernladen der Hütte einkaufen.

Zechneralm (1.900 m)

Die Zechneralm habe ich bei meiner Fahrt auf der Nockalmstraße als Startpunkt meiner Wanderung gewählt. In der Hütte selbst behandelt das Almwirtschaftsmuseum den Arbeitsalltag auf den Almen in vergangenen Zeiten. Auch hier gibt es einen Bauernmarkt.

Biosphärenpark-Zentrum Nockalmhof (1.700 m)

Eine unerwartete Überraschung hält der Nockalmhof parat. Neben Shop, Kino und Fledermaus-Ausstellung habe ich hier über die Fossilienausstellung „Versteinerte Welten“ gestaunt. Warum? Weil hier tatsächlich Saurier-Skelette ausgestellt sind, die zu den ältesten und am besten erhaltenen ganz Österreichs zählen.

Danach hält die Straße durch die Nockberge noch weitere schöne Momente bereit, und zwar auch lange, nachdem die Nockalmstraße bei der Ausfahrt Innerkrems ihr Ende gefunden hat. Zuerst noch an der Krems entlang, dann parallel zur Tauernautobahn an der Lieser entlang. Kleiner Tipp: Der Ausflugstag an der Nockalmstraße kann man perfekt bei einem Bummel durch Gmünd ausklingen lassen.

3. Stopp im Karlbad: Brettljause im ältesten Kurbad Österreichs

Einem besonders urigen Platzerl auf der Nockalmstraße sollte man auf jeden Fall einen Besuch abstatten: dem „Karl“, das bis heute die Tradition der Bauernbäder in den Nockbergen bewahrt hat. Schon seit dem 17. Jahrhundert wird im Karlbad gebadet, in der heutigen Form zurückreichend bis ins Jahr 1893.

Wie´s funktioniert? Die unter dem Haus entspringende Quelle wird über Rinnen zu den Badetrögen im Keller des Hauses geleitet. Ebenfalls aus dem Bach stammende Konglomeratssteine werden erhitzt und ins Wasser geworfen, woraufhin sich Mineralstoffe lösen, die gerade bei Rheuma und Gicht den Heilungsprozess unterstützen sollen.

In die Baderäume mit den Trägen – ausgehöhlte Holzstämme – kann man einen Blick hineinwerfen. Badetermine selbst finden allerdings nur mehr ein paar Mal pro Jahr statt, da ein Badetag Schwerstarbeit bedeutet. Schließlich werden die Steine per Hand vom Bach zum Ofen und danach zu den Trögen geschleppt.

Wer dieses exklusive Unterfangen tatsächlich erleben möchte, bucht einen der „Magischen Momente“, die vom Biosphärenpark als Tagesprogramm angeboten werden und eine geführte Wanderung mit den Rangern sowie ein Mittagessen im Karlbad beinhalten.

Für Tagesausflügler ist das Karlbad dennoch Grund genug, eine Pause einzulegen. Das hat mit einem weiteren Angebot zu tun: einer ordentlichen Portion Kärntner Kasnudeln oder alternativ einer Brettljausn mit hausgemachtem Speck, Würstln oder einer Megaportion Glundnerkas.

In welchen Hütten der Nockalmstraße man noch einkehren kann

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Hütten liegen u.a. folgende Jausenstopps am Weg:

• Penkerhütte
• Heiligenbachhütte
• Pflandhütte
• Tangerner Hütte

Alle Hütten entlang der Nockalmstraße sind hier aufgelistet.

4. Auf zum Königstuhl: eine Wanderung an der Nockalmstraße muss sein

Wenn schon, denn schon: Natürlich sollte man auch eine Wanderung auf der Nockalmstraße einlegen. Die geht sich auch beim Tagesausflug aus.

Gleich von drei Stopps auf der Nockalmstraße kann man zum Königstuhl, dem Dreiländereck zu Salzburg und der Steiermark auf 2.336 Metern, wandern: vom Karlbad, der Eisentalhöhe und der Zechneralm. Ich habe mir für meine Wanderung die Zechneralm als Ausgangspunkt ausgesucht.

Los geht es dafür auf 1.920 Metern, der Hin- und Retourweg zum Königstuhl ist in etwa 2,5 Stunden zu machen (440 Höhenmeter). Bis zum Ziel habe ich es bei meiner Wanderung in den Nockbergen nicht geschafft, bevor sich die Wolken reinhingen und mir der Wind um die Ohren pfiff. Kein Gipfelsieg also in Sicht, aber immerhin eine schöne Wanderung über Almwiesen und über einen Sattel bis kurz vor die Stele, wo es bei der Königstuhlscharte in steilen Kehren nach oben geht.

Doch auch der Friesenhalssee ist ein lohnendes Ziel, das in einer knappen Stunde von der Zechneralm zu erreichen ist.

Gut zu wissen: meine Tipps für einen Ausflug auf die Nockalmstraße

Übernachtungs-Tipp für Wanderer und Biker

Explorer Hotel in Bad Kleinkirchheim*

Warum? Gemütliche und stylishe Zimmer mit Fensternische zum Chillen. Viel Platz in der Eingangslounge zum offenen Austausch. Und eine sehr gute Lage mitten in Bad Kleinkirchheim. Tolles Extra: die versperrbaren Aufbewahrungsboxen für Ski und Bikes direkt im Hotel.

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Vielen herzlichen Dank für die Einladung in die Region an den Tourismusverband der Region Millstätter See – Bad Kleinkirchheim – Nockberge (Pressereise). Meine Eindrücke bleiben davon jedoch unberührt.

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