MALLORCA Roadtrip: Tipps für eine Route von der Westküste in den Norden

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Unterwegs auf einer der schönsten Panoramastraßen Europas: ein Mallorca Roadtrip zum Nachfahren durchs Tramuntana-Gebirge im Westen bis zum Kap Formentor im Norden.


Mit dem Begriff „Traumstraße“ bin ich normalerweise recht vorsichtig. Irgendein PR-Fuzzi wird sich das wohl gut ausgedacht haben. Allerdings: Von Mallorca Roadtrip auf der Ma-10 kann ich nur eines sagen: So viele Postkartenmotive auf einmal habe ich selten in dieser geballten Form erlebt.

Da ist einerseits die Fahrt durch die Serra de Tramuntana: atemberaubende Felsen und Steilklippen. Dann der Blick aufs Meer: verborgene, traumhafte Buchten. Dann die abgeschiedenen Fincas, hinter Steinmauern versteckt. Und am Schluss die Halbinsel Formentor, wo das Tramuntana-Gebirge in der Bucht von Pollença versinkt.

Und fährt man dann zurück nach Palma, kann man bei diesem Mallorca Roadtrip auch noch Dörfer mitnehmen, in denen die Zeit stehengeblieben ist.

Ausgeflogen auf nach Mallorca: Roadtrip vom Westen in den Norden

die Serra de Tramuntana: ein UNESCO Welterbe – mit gutem Grund

Das Tramuntana-Gebirge befindet sich im Nordwesten Mallorcas. Auf knapp 90 Kilometern ragt die Steilküste dieses Höhenzugs direkt neben dem Meer empor. Der Name Tramuntana bezieht sich auf den „Norden auf der Windrose“ – aber auch auf den kühlen Nordwind, der rund um die 50 Tausender bläst…

Die Serra Tramuntana ist nicht nur für einen Mallorca Roadtrip perfekt geeignet. Die schroffe Natur ist auch ein Eldorado für Wanderer und Radler. Und die traumhaften Meeresbuchten tun ihr Übriges….

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1. Mallorca Roadtrip: der Einstieg in Palma

Los geht’s in Palma. Die Landschaft rund um die Plantagen ist in rotbraun und ocker getaucht, durchmischt von den grünen Einsprenkelungen der Olivenhaine. Ich wähle nicht den direkten Weg nach Sollér, sondern die Panorama-Route über die beiden hübschen Bergdörfer Valdemossa und Deiá.

2. durch das schönste Dorf Mallorcas

Durch Tunnel, vorbei an schroffen Felswänden, erreiche ich schon nach einer halben Stunde Valdemossa. Hier ist der Einstieg in die Serra de Tramuntana. Eingebettet in ein Hochtal liegt das Winterdomizil Chopins malerisch vor meinen Augen.

Valdemossa wurde nicht zu unrecht als eines der schönsten Dörfer Mallorcas gewählt. Man kann durch die engen, blumengeschmückten Gasserln schlendern. Und mit Glück auch noch den Markt erwischen.

  • Valdemossa
  • Valdemossa
  • Valdemossa
  • Valdemossa
  • Valdemossa

Der Wochenmarkt findet am Sonntag vormittag statt.

Einstieg in die Traumstraße Ma-10: wo der Mallorca Roadtrip so richtig losgeht

Nach Valdemossa bin nun auf der Ma-10 angelangt, die mich bis in den Norden zur Bucht von Pollença begleiten wird. Auf diesem Abschnitt bietet mir die Panoramastraße unzählige atemberaubende Postkarten-Ansichten auf die schroffe Küstenlinie und das blitzblaue Meer. Ich kann gar nicht oft genug stehenbleiben, um das Bild auf mich wirken zu lassen.

Nächster Stop ist Deiá, das „Künstlerdorf“ Mallorcas. Angefangen mit Robert Graves über Peter Ustinov bis zu Michael Douglas – viele bekannte Gesichter haben sich hier schon an den steilen blumengeschmückten Gassen und kleinen Cafes erfreut. An der schmalen Hauptstraße kommen mir schon die ersten Radler entgegen.

  • Deiá
  • Deiá
  • Deiá

3. an die Bucht von Sollér

Der nächste Stop ist Port de Sollér, der zu Sollér gehörige Hafenort (Sollér werde ich ein anderes Mal mit mit dem „tren de sollér einen Besuch abstatten). Die Hafenstadt legt sich mit ihrem Sandstrand, den Yachten und den vielen Cafes an der dazugehörigen Promenade schön rund um die langgezogene Bucht, sanft eingebettet in die Berge der Serra.

Ein paar Schritte von der Platja d’en Repic hochgegangen – und statt der Bucht erblickt man das tiefblaue Mittelmeer.

Port de Sollér

Natürlich kann man auf dem Roadtrip nach Sollér auch die direkte Route von Palma wählen (kürzere Anfahrt, aber nicht so atemberaubend; Maut im Tunnel ist seit Ende 2017 nicht mehr zu entrichten). Oder man fährt mit dem „Roten Blitz“, wie ich es mit bei einem anderen Mallorca-Urlaub meiner Tochter getan habe.


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4. vorbei an Stauseen zur Schwarzen Madonna

Weiter geht’s auf meinem Mallorca Roadtrip in Richtung Lluc. Die Serpentinen der Bergstraße sind gut ausgebaut, aber der Niveauunterschied zum „Bankett“ beträgt hier oft gute 30 Zentimeter. Auto abstellen geht da für mich Mitteleuropäer schwer (die Mallorquiner schaffen das…).

Oberhalb von Fornalutx ist die Parkbucht aber auch für mich flach und groß genug, es zahlt sich aus, auf das kleine Dörfchen inmitten der Berghänge hinunterzusehen. Beim Mirador de ses Barques lässt sich die Bucht von Sollér nochmals schön überblicken, nicht nur ich, sondern zahllose Biker nutzen diesen Stop.


Kurz danach folgt bereits der Tunnel Puig de Massanella, und ich befinde mich im Hochtal zu Füßen des Puig Major, dem mit 1.445m höchsten Berg der Balearen. Zwei Stauseen warten hier mit ihrem türkis-milchigen Wasser auf mich, der Cúber und der Gorg Blau.


Und dann vor Lluc nochmal: Postkarten-Ansichten pur! Das Meer – so blau, dass es keine Steigerung dazu gibt. Davor die grün gesprenkelten Felsen. Schönere Fotos gibt’s im Folder vom Tourismusverband auch nicht…

Nach Lluc bin ich nicht zur spirituellen, sondern zur gastronomischen Einkehr gekommen. Wo andere die „Schwarze Madonna“ besuchen, die im Kloster Lluc verehrt wird, freue ich mich an einer „truita espanyola“, der mallorquinischen Variante der Tortilla.

Das Kloster habe ich zwar nicht gesehen, aber mein Tortilla-Plätzchen bietet direkten Blick zur Font Cuberta, einer der Madonna gewidmeten Quelle, bei der die Mallorquiner Wasserflaschen füllen. Anscheinend eine Pilgerstätte der Einheimischen, und das direkt von meinem Restaurantplatz aus: Restaurante Sa Font Cuberta, Calle Peregrino 8

5. nächster Stop des Mallorca Roadtrips: zur Bucht von Pollença und einem Traumbadestrand

Nach Lluc weitet sich die Ma-10 bereits: es geht hinunter zur Bucht von Pollença, die geschützt wie in einer Zange zwischen den Bergen bzw. zwei Halbinseln liegt.

Ich entscheide mich nicht für die Promenade von Port de Pollença, an der auch schon Agatha Christie entlanggewandelt ist. Sondern für den Serpentinenanstieg hinauf zum Cap de Formentor, der Landzunge, die hier so eindrucksvoll ins Meer ragt.


Der nördlichste Punkt Mallorcas befindet sich hier am „Treffpunkt der Winde“, wie die Halbinsel auch genannt wird. Die 13 Kilometer lange Straße führt über Serpentinen zwischen den Steilhängen hindurch und bietet Blick auf bizarre Felsformationen vor tiefblauem Meer. Die Miradores ermöglichen Blicke auf die Bucht von Pollença oder das Felsenchen Es Colomer.

Bis zum Platja de Formentor (oder Cala Formentor) fahre ich weiter. Ein herrliches Ambiente mit Blick auf die Bucht – trotz der vielen menschlichen Sardinen kommt ein Gefühl von Abgeschiedenheit hoch. Eine Traumbucht!

Parken kostet zwar 5cent/Minute, es zahlt sich aber dennoch aus, egal ob man den Nachmittag am Strand verbringen oder einfach nur einen Kaffee trinken möchte.

6. am Rückweg nach Palma: Dörfer, in denen die Zeit stehengeblieben ist

Eigentlich habe ich keinen rechten Plan, wie die Route bei meinem Roadtrip zurück nach Palma genau verlaufen soll. Ich weiß nur eines: weg von der gut befahrenen Landstraße, hinein in die stillen Winkel von Mallorcas Landesinnere. Die Zentralebene Es Pla ist das bäuerliche Mallorca, die Kornkammer der Insel. Ich fahre durch Weideland, Plantagen und abgelegene Dörfer, in denen jeden Moment Don Quijote um die nächste Ecke biegen könnte.


erster Stop: Costitx

Schon der Name: Man glaubt, in einem Asterix-Heft gelandet zu sein. Ständig schwirrt mir auch der Kalauer „Kost nix – in Costitx“ im Kopf herum. (Nach „Felanitx“ schaffe ich es an diesem Tag leider nicht mehr. Es hätte aber nicht viel gefehlt….)

Drei bronzene Stierköpfe wurden in Costitx gefunden – das ist die einzige „Attraktion“ des Ortes. Aber nicht für mich: Außer mir ist kein Tourist zu sehen, die Einheimischen trinken Wein in der Bar Espanyol, daneben spielen Kinder an der großen Plaza de la Iglesia. Die Zeit scheint hier tatsächlich stehengeblieben zu sein.


weiter nach Sencelles

Die Geschichte zu Sencelles ist Folgende: Es ist bekannt für seinen Dudelsackbau. Davon sehe ich nichts, aber dafür etwas Anderes, was mich sehr fasziniert: Ich gelange durch die Carrer d´Antoni Maura in den Ortskern, vor mir wackelt eine alte Dame die Straße entlang. Bei der Durchfahrt verfahre ich mich (herrlich: noch mehr Einöde in der Einöde!), und gelange per Zufall wieder aus derselben Richtung über die gleiche Straße in den Ortskern. Und da ist sie wieder, die alte Dame…


In Montuïri fühle ich mich wie Sancho Panza.

Angeblich sollen hier 19 Mühltürme stehen. Die Windräder sind ein Wahrzeichen der Insel, leider sind viele in den letzten Jahren verkommen. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts noch haben sie das Grundwasser für die Bewässerung der Plantagen heraufgepumpt oder als Olivenpresse gedient.

Am Schluss meines Mallorca Roadtrip geht’s inmitten weiterer Windräder zurück nach Palma.


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gut zu wissen: meine Tipps für den Mallorca Roadtrip von der Westküste in den Norden

  • Diese kleine Mallorca-Rundreise kann auch statt mit dem Mietauto gut per Bus absolviert werden. Die Verbindungen sind recht gut, einzig und allein die Haltestellenangaben sind etwas verwirrend. Mehr zum Reisen mit Bus auf Mallorca hier.
  • Von Palma an die Bucht von Sollér verkehrt auch der tren de Sollér, den ich bei einem weiteren Aufenthalt gemeinsam mit meinem Kind bestiegen bin. Unsere Erfahrung sowie Tipps für den „tren“ finden sich hier.

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