BRESLAU: Unaussprechlich schön – und ein heißer Tipp für einen Städtetrip

5
(1)

Was man bei einem Altstadt-Rundgang durch Breslau zu sehen bekommt: die Top 10 Sehenswürdigkeiten der Oderstadt.


(Werbung) Nach Warschau, Danzig und Krakau stand nun eine Städtereise nach Breslau auf dem Programm. Die Sehenswürdigkeiten in der Altstadt versammeln sich auch hier auf einem wunderschönen Flecken – in diesem Fall im Herzen Niederschlesiens.

Breslau, besser gesagt Wrocław, sollte man unbedingt für eine Städtereise auf dem Plan haben. Warum? Weil es farbenfrohe Giebelhäuser und spannende Ausblicke in der Altstadt zu entdecken gibt. Weil Barockkunst und gotische Kirchen vom Feinsten warten, genauso wie heimeliges Mittelalterflair auf der Dominsel, auf der noch immer der Laternenanzünder seine täglichen Runden dreht. Dazu viele kultige Lokale im pulsierenden Zentrum. Kein Wunder: Breslau ist Studentenstadt.

Auf also zu einer Sehenswürdigkeiten-Tour durch Breslau. Diese Stadt sollte man sich wirklich ansehen!

Ausgeflogen nach Breslau: die Top 10 Sehenswürdigkeiten der Stadt
1. Der Breslauer Rynek: farbenfrohe Giebelhäuser am zentralen Marktplatz
2. Die Magdalenenkirche: Stelldichein mit Zwergen zwischen zwei Kirchtürmen
3. Die Elisabethkirche: der wohl schönste Ausblick auf die Breslauer Altstadt
4. Die Breslauer Uni: barocke Pracht wohin das Auge schaut
5. Schöne Orte in Breslau für einen Pausenstopp: von der Markthalle bis zum Oderstrand
6. Die Oder-Inseln: Chill-Out-Zonen für die Breslauer Studenten
7. Die Dominsel: wo der Nachtwächter an den Rattenfänger von Hameln erinnert
8. Das Toleranzviertel: Religionsfreiheit im heutigen Szeneviertel
9. Panorama schauen wie vor 100 Jahren: Eintauchen in die Geschichte Polens
10. Architektur der Moderne: die Jahrhunderthalle und ihr schönes Rundherum

Meine Tipps für Breslau: Anreise, Öffis, Übernachtungs-Tipp

Sehenswürdigkeiten-Tour durch Breslau: Wo noch heute der Nachtwächter täglich seine Runden dreht

Breslau, bzw. genaugenommen Wrocław, ist Hauptstadt der Woidwodschaft Niederschlesien und drittgrößte Stadt in Polen. Die Stadt verteilt sich auf insgesamt 12 Inseln, die von der Oder und ihren Seitenkanälen umflossen werden.

Über 100.000 der rund 670.000 Einwohner Breslaus sind Studenten, was zum lebendigen Flair der lebenswerten Odermetropole beiträgt. Und das nicht erst seit 2016, als sich Breslau als Europäische Kulturhauptstadt (gemeinsam mit dem baskischen San Sebastián) von seiner schönsten Seite zeigte.

Aufgrund der gemeinsamen Geschichte mit Deutschland hat sich der Name Breslau schon vor Jahrhunderten als Bezeichnung eingebürgert. Heute spricht man natürlich von Wrocław – sofern man der polnischen Sprache mächtig ist. Wie gut, dass die Bewohner ihre Stadt auch liebevoll Wroc-Love nennen – das geht doch gleich viel einfacher über die Zunge.

Und sie haben Recht, diese Wroc-Lover! Breslau ist tatsächlich liebens-wert und für einen Städtetrip wirklich sehr zu empfehlen. Noch dazu, wo es für Besucher aus Deutschland und Österreich einiges an spannender Geschichte zu entdecken gibt. Denn: Nach langen Episoden unter der Herrschaft Böhmens, der Habsburger und Preußens gehört Breslau erst wieder seit 1945 zum polnischen Staat.

Breslau Sehenswürdigkeiten

Lag die Stadt, die sich um etwa 1.000 n.Chr. noch Wratislavia nannte, zu Beginn in der Hand der Piasten, ging die Stadt an der Bernsteinstraße schon früh Beziehungen zum Deutschen Reich ein. Im 12. Jahrhundert kam Breslau unter böhmische Herrschaft, ab dem 16. Jahrhundert wurde es Teil des Habsburger Reichs, gefolgt von den Preußen im 18. Jahrhundert.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg ging Schlesien als wiedergewonnenes Gebiet zu Polen über. Davor hatten die deutschen Bewohner, bevor die Stadt als „Festung“ in den Kriegsmonaten um jeden Preis gehalten werden sollte, bereits ihre Häuser geräumt. 70% der Stadt fielen im Krieg der Zerstörung zum Opfer. Danach besiedelten Vertriebene aus den Ostgebieten Polens, der heutigen Ukraine, die Stadt.

Während in der Nachkriegszeit noch alle deutschen Spuren getilgt werden sollten (Gebäude wurden im neugotischen Stil in Anlehnung an die alten slawischen Ursprünge errichtet), geht man heute wieder dazu über, die Spuren der deutschen Besiedelung sichtbar zu machen.

Bei einer Sehenswürdigkeiten-Tour durch Breslau gibt es also zu allen Phasen der abwechslungsreichen Stadtgeschichte genug zu sehen. Vorab stellt sich allerdings die Frage: Wie legt man den Stadtspaziergang an? Und was kann man tun, sollte man mehr als 1-2 Tage für Breslau zur Verfügung haben?

Ich habe meinen Besuch nicht nur für eine Sehenswürdigkeiten-Tour durch die Breslauer Altstadt genutzt, sondern mir auch für die Viertel rundherum etwas Zeit genommen. Und auch ein Ausflug in die Umgebung Breslaus ging sich aus.


Warum sich ein Städtetrip nach Breslau auszahlt

  • Weil sich die Altstadt genauso pittoresk zeigt wie in Krakau oder Danzig: Auf dem Breslauer Ring (Rynek) geben verschiedenfarbige Giebelhäuser ein Stelldichein, was man in dieser Größenordnung nicht erwartet hätte.
  • Weil gerade Kirchenliebhaber in Breslau auf ihre Kosten kommen: So findet man hier ein gotisches Langhaus nach dem anderen. Oft kann man die Kirchtürme für einen faszinierenden Ausblick über die Altstadt sogar besteigen.
  • Mit beeindruckender Architektur geht es bei den vielen Brücken über die Oder und ihre Kanäle weiter. Ob Sandbrücke, Dombrücke oder ehemalige Kaiserbrücke, ob Gusseisen oder Stahl: eine schöner als die andere. Von den dazwischenliegenden Inseln gar nicht zu sprechen.
  • Andere spannende Architektur gibt es dann etwas außerhalb der Altstadt zu sehen. Nicht nur bei der berühmten Jahrhunderthalle, sondern einem weiteren Projekt der Moderne.
  • Und sonst? Nun, die Stadt lebt, nicht nur abends treffen sich die Studenten in der Altstadt zum Plausch. Gerade im Sommer soll an den Oderbänken einiges los sein. Generell hat Breslau genauso wie Krakau eine äußerst vielseitige und coole Lokalszene zu bieten. Wer dann auch noch die Viertel rund um die Altstadt erforscht, hat einiges zu entdecken.
  • Nicht zu vergessen die Lage: Breslau ist nicht aus der Welt und gerade aus dem Osten Deutschlands, aber auch Österreichs, schnell zu erreichen. Tipps für die Anreise gibt es am Ende des Beitrags.
  • Das Wichtigste am Schluss: Natürlich darf man beim Städtetrip nach Breslau nicht vergessen, auf Zwergenjagd zu gehen: ein echt kultiges Zusatzprogramm beim Altstadtspaziergang! Die Breslauer Zwerge erinnern an die Oppositionsbewegung der 1980er Jahre, als stiller Protest gegen das Regime in Form von „Zwergengraffitis“ ausgedrückt wurde. Mittlerweile sollen es über 500 Gnome sein, die die Stadt überziehen – und jeder davon hat sein eigenes Motiv.
    Tipp: Auf Google Maps nach „Krasnal“ bzw. „Krasnale“ (Zwerg/e) suchen. Aber Achtung: Die Breslauer Zwerge sind recht klein. Man muss schon den Blick auf den Boden richten, um sie zu entdecken!
  • Zu guter Letzt: Natürlich darf man in Breslau auch nicht den Nachtwächter verpassen, der hier noch Tag für Tag, bzw. besser gesagt Abend für Abend, die Gaslaternen anzündet. Ein Spektakel, das man in Europa angeblich sonst nur mehr in Zagreb zu sehen bekommt. Echt kultig!

Wie man den Altstadt-Spaziergang durch Breslau am besten anlegt

Steht nur 1 Tag in Breslau zur Verfügung, dann kann man die meisten Sehenswürdigkeiten Breslaus (Punkt 1-7) problemlos bei einem Altstadtspaziergang erkunden. Am besten die Dominsel am Ende des Tages einplanen, um auch den Laternenanzünder live zu erleben (Punkt 7).

Breslau Sehenswürdigkeiten Altstadt

Auch die Sehenswürdigkeiten, die nicht innerhalb des Altstadt-Rings liegen (8 und 9) lassen sich gut zu Fuß erkunden. Für den Besuch der Jahrhunderthalle nimmt man entweder die Straßenbahn oder man erkundet die Stadtteile außerhalb der Altstadt an einem weiteren Tag. Ich habe mir am zweiten Tag ein Rad gemietet und konnte somit einige weitere interessante Ecken in Breslau mitnehmen.

Wer 3 Tage in Breslau zur Verfügung hat, kann auch einen Ausflug in die Umgebung unternehmen. Ich habe eine kurze Wanderung auf eines der Wahrzeichen Niederschlesiens, den Zobtenberg (polnisch: Ślęża), eingelegt – jenem Berg, der der Region ihren Namen gegeben hat.

Tipps für öffentliche Verkehrsmittel und Radverleih gibt es ganz unten. Die Tour ist in meinem Beitrag Breslau Tipps für Aktive nachzulesen.


Die Karte: Breslau Altstadtspaziergang

Auf der Karte der Breslauer Altstadt habe ich meinen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten 1-7 eingezeichnet. Das Toleranzviertel und das Panorama von Racławice liegen unmittelbar daneben. Die Jahrhunderthalle kann, wie bereits oben erwähnt, mit der Straßenbahn erreicht werden. Alternativ nimmt man wie in meinem Fall das Rad.

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

1. Der Breslauer Rynek: farbenfrohe Giebelhäuser am zentralen Marktplatz

Los geht die Sehenswürdigkeiten-Tour durch Breslau am Rynek, dem Marktplatz der Stadt (früher bekannt als Breslauer Ring). Ein überdimensionaler, einst eigens angelegter Platz, der, je nach Quelle, als zweit- oder drittgrößter Platz Polens gilt (ebenso unterschiedlich sind die Angaben zu seiner Größe: etwa 205x175m). Nur Krakau kann das noch toppen – und ja, auch den dortigen Rynek sollte man einmal gesehen haben.

Breslau Rynek

Ein Treffpunkt für Alt und Jung und natürlich für die Touristen, an dem früher sogar noch Autos verkehrten (sogar eine Tankstelle gab es mitten am Platz). Der nach dem Zweiten Weltkrieg rekonstruierte Platz hat echt Spannendes zu bieten: In der Mitte ist er mit einem eigenen Häuserblock bebaut, durch dessen schmale Gassen man auf jeden Fall durchspazieren sollte. Wo gibt es denn so etwas? Nun, hier in Breslau. Aber auch rundherum lassen sich noch so einige besondere Sehenswürdigkeiten auf dem Platz entdecken.


Erster Hingucker am Breslauer Rynek: das Rathaus

Bei der inneren Bebauung des Marktplatzes fällt zuerst einmal das Neue Rathaus auf, das fast eine gesamte Front des Häuserblocks einnimmt.

Rynek Rathaus

Das neugotische Gebäude aus dem 19. Jahrhundert hebt sich in seiner äußeren Erscheinungsform auch stark von den umgebenden Häusern ab – aber auch vom Alten Rathaus, das bereits einige Jahrhunderte davor, und zwar vom Ende des 13. bis zum 16. Jahrhundert erbaut wurde.

Rynek Rathaus

Die lange Bauzeit ist heute in den verschiedenen Baustilen ersichtlich. An der Ostfassade des Alten Rathauses kann man die astronomische Uhr aus dem Jahr 1580 nicht übersehen, der Pranger davor ist Treffpunkt für Jung und Alt, was ich bei meinem Besuch bestätigen konnte.

Im Untergeschoss des Rathauses kann man in einem der ältesten (Brau-)Restaurants Europas speisen: dem Schweidnitzer Keller.


Besondere Häuser mit Geschichte am Breslauer Rynek

Die echte Sehenswürdigkeit im Breslauer Altstadtzentrum sind allerdings die farbenprächtigen Giebelhäuser, die den Marktplatz umranden. Sie sind je nach Bauzeit in unterschiedlichen Stilen gehalten. Neben Klassik und Jugenstil dominieren aber vor allem die Renaissance- und Barockfassaden der Bürgerhäuser am Platz.

  • Breslau Rynek Giebelhäuser
  • Breslau Rynek Giebelhäuser
  • Breslau Rynek Giebelhäuser
  • Breslau Rynek Giebelhäuser

Es lohnt sich, nach ein paar „Zuckerln“ Ausschau zu halten wie z.B. auf der Westseite des Platzes:

  • Haus Nr. 5, bei dem eines der Fenster nur aufgemalt wurde
  • Haus Nr. 8 mit Freskenmalerei und Habsburger Adler („Haus zu den 7 Kurfürsten“)
  • Haus Nr. 2 mit weißen Löwen am Giebel („Greifenhaus“)

Vor allem aber die beiden Häuser am Übergang zur Elisabethkirche, die liebevoll „Hänsel und Gretel“ genannt werden, sind ein echter Hingucker (siehe dazu Punkt 3).


Die innere Bebauung

Größer als erwartet zeigt sich auch der Häuserblock im Zentrum des Platzes, in dem früher Handwerker und Händler ihrem Geschäft nachgingen. Vor allem Eisenwaren- und Topfwaren sowie feine Tuchwaren wurden hier gehandelt. Beim Flanieren durch die engen Gassen nicht vergessen, in die Auslagen zu schauen…

Tipp: Bücherfreunde sollten unbedingt einen Blick ins Buchgeschäft „Tajne Komplety“ werfen, das ein gut sortiertes eigenes Regal mit englisch- bzw. deutschsprachiger Literatur anbietet. V.a. durch einige Klassiker der (englischen) Literaturgeschichte kann man hier stöbern!


Der Salzmarkt (Plac Solny) gleich neben dem Rynek

An seinem westlichen Ende schließt an den Rynek der Salzring (so sein alter Name) an. Einst wurde hier das Salz aus dem Bergwerk von Wieliczka in der Nähe von Krakau verkauft.

Breslau Rynek

Heute geht es am Plac Solny um etwas ganz anderes, und zwar viel Schöneres: Die vielen Blumenstände, die die Hälfte des Platzes überziehen, kann man einfach nicht übersehen. Überraschung: Selbst abends werden hier nicht die Rollläden heruntergelassen und Blumen gekauft!

2. Die Magdalenenkirche: Stelldichein mit Zwergen zwischen zwei Kirchtürmen

Gleich östlich vom Rynek hat es eine weitere Breslauer Sehenswürdigkeit in sich. Man erkennt sie nicht gleich, weil die beiden Türme der Magdalenenkirche eher von oben als von unten auffallen (siehe Punkt 3). Steht man allerdings direkt davor, kommt sehr wohl die Frage auf: Worum handelt es sich eigentlich bei diesem eigenartigen Anblick?

Breslau Magdalenenkirche

Die zwei Westtürme der gotischen Backsteinkirche aus dem 13./14. Jahrhundert sind schuld, die im Zweiten Weltkrieg etwas Mitleidenschaft gezogen wurden. Aber eigentlich kommt man ja wegen etwas anderem, und zwar dem Ausblick von oben. Noch dazu, wo man hier zwischen den zwei Kirchtürmen hin- und herspazieren kann!

Breslau Magdalenenkirche

Für die Brücke der Büßerinnnen muss man nur rund 45 Meter nach oben steigen, um den Ausblick auf die Stadt genießen zu dürfen. Den gibt es dann in Gesellschaft, zwar nicht des jungen Mädchens, das aufgrund seiner Faulheit einst auf diese Brücke verbannt wurde (so die Legende).

Breslau Magdalenenkirche

Nein, selbst hier oben haben sich zwei Breslauer Zwerge eingenistet.

Wobei die Magdalenenkirche auch einiges zu erzählen hat. Das dreischiffige Gotteshaus ist trotz des Wirkens der Habsburger protestantisch geblieben. Den deutschen Einfluss im Laufe der Geschichte bemerkt man an den Epitaphen auf der Kirchenfassade.

Und natürlich fällt auch das berühmte Olbiner Portal, das erst nach der Zerstörung der dortigen Abtei im 16. Jahrhundert zur Zierde der Magdalenenkirche nach Breslau gebracht wurde, mit seinem romanischen Aufbau ins Auge.

Breslauer Zwerg

Selbst unten am Gehsteig wartet ein Breslauer Zwerg. Einer meiner Favoriten übrigens: Ist er nicht ein freundlicher Kerl?

Für das Erklimmen der Brücke sind etwa 240 Stufen zu absolvieren. Der Eintritt kostet aktuell 15 Zloty. Öffnungszeiten der Kirche am besten hier checken. Im Inneren der Kirche darf leider nicht fotografiert werden.

3. Die Elisabethkirche: der wohl schönste Ausblick auf die Breslauer Altstadt

Hänsel und Gretel wurden ja bereits unter Punkt 1 erwähnt: jene beiden Altaristenhäuser (Häuser der Kirchendiener) neben dem „Einfallstor“ zur nächsten Kirche – und zum nächsten tollen Ausblick über die Stadt. Eigentlich handelt es sich bei dem barocken Torbogen zwischen den beiden Häusern um das Friedhofstor.

Die Elisabethkirche ist eine der größten und ältesten Breslaus, was man spätestens dann bemerkt, wenn man ihren Turm besteigt. Fast schafft das gotische Gotteshaus aus dem 14./15. Jahrhundert die 100-Meter-Marke (es sind fast 92 Meter). Wer kann, sollte den Aufstieg hier wirklich in Angriff nehmen. In diesem Fall geht es eine wirklich enge Wendeltreppe mit teils sehr hohen Stufen hinauf, aber der Blick über die Stadt (und bei guter Sicht bis ins Riesengebirge) zahlt sich definitiv aus.

  • Breslau Sehenswürdigkeiten
  • Sehenswürdigkeiten Breslau schönster Ausblick
  • Sehenswürdigkeiten Breslau schönster Ausblick
  • Sehenswürdigkeiten Breslau schönster Ausblick
  • Sehenswürdigkeiten Breslau schönster Ausblick
  • Sehenswürdigkeiten Breslau schönster Ausblick

Auch zu der Elisabethkirche, die bis 1945 die Hauptkirche Schlesiens war, gibt es einiges an interessanter Geschichte zu erfahren – und zwar nicht nur zu ihrem Turm: Es begann mit dem Einsturz seiner Spitze 1529, gefolgt 1649 vom Einsturz dreier Kirchenpfeiler aufgrund des zu hohen Gewichts der Orgeln. Selbst im 19. Jh. stürzten noch zwei Pfeiler ein, und Brände im 20. Jahrhundert taten ihr Übriges.

Innen wird man übrigens gleich des Öfteren an die deutsche Geschichte Breslaus erinnert: Gräber und Epitaphe erzählen von den Adelsfamilien, die einst das Leben im alten Breslau bestimmt haben. Auch der Kirchenplatz hat ein paar schöne Häuserfassaden zu bieten.

Ein Sehenswürdigkeiten-Stopp, der unbedingt bei einem Altstadt-Spaziergang mit aufgenommen werden sollte!

Für die Besteigung des Kirchturms sollte man einigermaßen fit sein: Die Wendeltreppe ist eng, die Stufen (300 sind zu besteigen) teilweise sehr hoch. Dafür ist der Blick atemberaubend. Tipp: Am besten nachmittags den Turm erklimmen, um Gegenlicht zu vermeiden (April bis Oktober, 10-17h, Eintritt 5 Zloty).


Ein Abstecher zu den Stare Jatki: Wo es nicht mehr um Hühner & Schweine geht

Als nächster Stopp beim Rundgang durch die Breslauer Altstadt nach dem zentralen Marktplatz und den zwei wichtigen Kirchen wartet die Universität, die ebenfalls berühmte Sehenswürdigkeiten in Breslau zu bieten hat.

Stare Jatki

Am besten die Route über die alten Fleischbänke nehmen, bei denen in alten Zeiten Fleisch und Geflügel verkauft wurden. Das dortige Denkmal dient heute eher als Spielplatz für Kinder, die Eltern können sich in den angrenzenden Galerien umsehen: nettes Flair und eine gute Gelegenheit für eine kurze Pause.

Dann schlägt man am besten die Route über die Kotlarska ein, um über die Kuźnicza zum Universitätsplatz vorzuflanieren. Warum? Weil man am Weg an kultigen Lokalen wie dem Vinyl Cafe oder dem Art Café Kalambur vorbeikommt (mehr zu den coolen Lokalen in Breslau gibt es hier nachzulesen). Eindeutig ein Zeichen dafür, dass die Uni nicht mehr weit ist…

4. Die Breslauer Uni: barocke Pracht wohin das Auge schaut

Tatsächlich: Die Breslauer Universität ist wahrlich eine Pracht – nicht nur, was ihre berühmten Barocksäle betrifft. Auch mit ihrer Außenfassade kann die Uni aufwarten, im Fall des Hauptgebäudes mit seinen 171 Metern handelt es sich um eine der längsten Barockfassaden der Welt. Schön zieht sich dieses monumentale Gebäude aus dem 18. Jahrhundert an der Oder entlang.

Breslau Universität Barocksäle

Auch hier gibt es wieder gemeinsame Geschichte zu entdecken, dieses Mal die Habsburger betreffend, namentlich Kaiser Leopold I., welcher im Jahr 1702 den Grundstein des Hauses als Akademie legte.

Bei unserem Altstadtspaziergang durch Breslau kommen wir nicht an der der Oder, sondern gegenüber an der am Universitätsplatz liegenden Seite an und landen bereits vor der nächsten Sehenswürdigkeit, dem wunderschönen Hauptportal. Natürlich ist auch der obligatorische Breslauer Zwerg nicht weit entfernt – bei der Uni mit Tintenfass und Kladde. 

Im Inneren stehen vier Möglichkeiten zur Auswahl: Ich habe mich bei meinem Besuch für die Besichtigung der zwei Barocksäle und des Mathematischen Turms entschieden.

Als erstes war das Oratorium Marianum an der Reihe, das aufgrund seines Akustik v.a. im 19. Jahrhundert als Konzertsaal für Künstler wie Liszt und Brahms diente.

Die Aula Leopoldina ist ein heute noch genutzter Konzertsaal, der vor allem aufgrund seiner illusionistischen Deckenmalerei bekannt ist. Leopold I. ist hier mit seinen Söhnen in einer Nische zu sehen, umgeben von „Consilio“ (Vernunft) und „Industria“ (Fleiß) – sowie Porträts von Plato bis Sokrates, die sich in Nischen an den Seiten des Saals aufreihen.

  • Breslau Sehenswürdigkeit Aula Leopoldina
  • Breslau Sehenswürdigkeit Aula Leopoldina
  • Breslau Sehenswürdigkeit Aula Leopoldina
  • Breslau Sehenswürdigkeit Aula Leopoldina
  • Breslau Sehenswürdigkeit Aula Leopoldina
  • Breslau Sehenswürdigkeit Aula Leopoldina

Wer in den Astronomischen Turm steigt (einst als Observatorium genutzt), kann sich im 5. Stock eine Ausstellung zur Zeitmessung im Lauf der Jahrhunderte ansehen.

Vorrangig geht es aber darum, wieder einen schönen Blick auf die Altstadt Breslaus, aber auch auf die Viertel jenseits der Oder zu werfen. Das geht gut von der Aussichtsplattform, die von vier Figuren (stellvertretend für die vier Fakultäten der Breslauer Universität) eingerahmt werden. Auch von unten ist dieser Aussichtspunkt in Breslau übrigens gut zu erkennen!

Bei der Besichtigung der Breslauer Universität hat man die Auswahl, zwei, drei oder gleich vier Säle zu besuchen. Mehr Infos zu Öffnungszeiten & Eintritten hier.


Und noch ein hübscher Hingucker: der Barockgarten des Ossolineums

Wenn man schon in der Nähe ist, sollte man sich von hier gleich in Richtung Osten begeben, denn: Am Weg zum nächsten Sehenswürdigkeiten-Stopp, der Markthalle Breslaus, kommt man am nächsten wunderschönen Kleinod vorbei: dem Barockgarten des Ossolineums.

Hier spaziert dann auch (fast) kein Tourist mehr vorbei und man kann die hübsche Anlage vor dem alten Kloster aus dem 17./18. Jahrhundert, das später als Gymnasium diente, in Ruhe genießen. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog das Ossolinski Nationalmuseum samt Verlagshaus (der Name geht auf die Adelsfamilie Ossolińscy zurück) wie so viele Einrichtungen von Lemberg in dieses Gebäude in Breslau um.

5. Schöne Orte in Breslau für einen Pausenstopp: von der Markthalle bis zum Oderstrand

Weiter geht der Altstadt-Spaziergang durch Breslau nun in Richtung Markthalle, die direkt an der Piaskowy-Brücke an der Oder liegt.

Der Walk of Breslau erzählt einiges zur Stadtgeschichte (u.a. „Festung Breslau“ 1945, „Solidarność“ 1980, Fußball-Europameisterschaft 2012) und verkürzt den Weg vorbei an der St. Vinzenz-Kirche, bis die  Kirchenarchitektur (gotisch, Backstein) von der Fassade der Markthalle abgelöst wird: wieder Backstein, aber dieses Mal im Stil des Historismus.

  • Markthalle Breslau
  • Markthalle Breslau
  • Markthalle Breslau

Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut, zeigt sich im Inneren der Hala Targowa mit den Streben aus Stahlbeton ein gänzlich anderes Bild. Bunt ist es aber allemal, denn Stände mit Obst, Gemüse und Fleisch gibt es genug. Unbedingt bis nach hinten durchgehen, denn dort haben die vielen Blumenhändler das Sagen.

Die Markthalle ist Montag bis Samstag von 8.00 – 18.30 geöffnet. Tipp: Wer günstig zu Mittag essen möchte, tut es den Studenten gleich und holt sich ein Menü vom Buffet der Bar Karmazyn.


Ein Muss: Spaziergang am Xawery-Dunikowski-Boulevard

Unbedingt hier noch nach Osten abbiegen, bevor der Altstadt-Spaziergang dann zur nächsten Sehenswürdigkeit Breslaus führt.

Altstadtspaziergang Oder Breslau

Es wartet: eine unglaublich schöne Promenade an der Oder, an der sich Spaziergänger und Radfahrer abwechseln und wo auch im Winter eindeutig zu erkennen ist, dass hier im Sommer einiges los sein muss. Denn auch bei frischen Temperaturen haben sich schon ein paar Sonnenhungrige am Oderstrand für einen Kaffee oder ein Bier niedergelassen.

Kein Wunder: Der Blick über die Oder auf die Dominsel ist auch wirklich atemberaubend. Und dorthin geht es auch nun weiter bei unserem Sehenswürdigkeiten-Spaziergang durch Breslau.

6. Die Oder-Inseln: Chill-Out-Zonen für die Breslauer Studenten

Wir verlassen nun die Breslauer Altstadt und wechseln dorthin, wo die eigentliche „Altstadt“, also die Keimzelle der Stadt, zu finden ist. Zuerst führt der Weg über die Most Piaskowy auf die Sandinsel (Wyspa Piasek). Schon die Bernsteinstraße von der Ostsee an die Adria führte über diese Insel, auf der früher auch Mühlen in Betrieb waren (aber auch das Kommando während der Zeit der „Breslauer Festung zu Ende des Zweiten Weltkriegs). Unübersehbar auf der Sandinsel ist die Sand-Kirche (wieder ein gotischer Backsteinbau), in der Reliquien von Papst Johannes Paul II. aufbewahrt werden.

  • Oderinseln Breslau
  • Oderinseln Breslau
  • Oderinseln Breslau
  • Oderinseln Breslau
  • Oderinseln Breslau

Von der Sandinsel geht es weiter auf die kleine Mühleninsel (Wyspa MłyńskaI), von der nach links auf die nächste Insel, die Wyspa Słodowa, abgebogen werden kann: Im Sommer ein Hot Spot, da hier Alkohol in der Öffentlichkeit konsumiert werden darf (was sonst in Polen nicht erlaubt ist). Ich bin auch hier bei meiner zweiten Sehenswürdigkeiten-Tour durch Breslau mit dem Rad vorbeigekommen. Die coolen Bars hatten im März allerdings noch nicht geöffnet. Von dieser Insel hat übrigens man besten Blick auf die begehbare Skuptur auf der Dahlieninsel (Wyspa Daliowa). Von der Grodzka-Straße am südlichen Oderufer wiederum besten Blick auf alle Oderinseln und das im roten Tudor-Stil gehaltene Gebäude der ehemaligen Odertorwache hinter der Słodowa-Insel.

Dominsel Breslau

Doch noch einmal zurück zur Sandinsel: Den schönsten Blick gibt es natürlich auf die Dominsel, und dorthin geht es gleich weiter auf unserer Sehenswürdigkeiten-Tour durch Breslau. Und zwar über die Tumski-Brücke (die übrigens von einem Breslauer Zwerg bewacht wird, der hier die an der Brücke angebrachten Liebesschlösser wieder entsperrt…).

7. Die Dominsel: wo der Nachtwächter an den Rattenfänger von Hameln erinnert

Also nun, endlich – die Dominsel (Ostrów Tumski) ist erreicht, und ja, hier wartet noch ein besonderes Sehenswürdigkeiten-Highlight in Breslau. Eigentlich handelt es sich heute um keine Insel mehr, seit ein Oderarm im Jahr 1811 aufgeschüttet wurde. Aber es fühlt sich so an, denn einerseits muss man dafür die Tumski-Brücke überqueren, und noch dazu fühlt es sich auf der Dominsel tatsächlich an wie auf einer Insel (der Seligen) – nicht nur wegen der vielen Kirchen.

Zuerst spaziert man durch den gusseisernen Torbogen auf der Most Tumski. Dann geht es immer der Nase nach in Richtung der zwei Kirchtürme auf der Katedralna entlang. Und ja, die Szenerie wirkt hier (nach eingehenden Renovierung) tatsächlich noch aus wie im Mittelalter, als die Stadt unter ihren Begründern noch als Wratislavia bekannt war.

Einst war die Dominsel Zentrum der kirchlichen Macht (die Gerichtsbarkeit hatte an der Grenze zur weltlichen Stadt ein Ende), was man an den alten Domherrenhäusern noch heute bewundern darf. Hübsche Häuschen aus Renaissance und Barock in freundlichen Pastellfarben reihen sich links und rechts von der kopfsteingepflasterten Straße auf. Es geht heimelig zu – einfach eine echte Ruheoase.

Am Weg zum Breslauer Dom hat man schon die St. Peter-und-Paul-Kirche, die Heiligkreuzkirche und die St. Martinskirche mitgenommen. Den Abschluss bildet nun das Haupthaus auf der Mitte des Domplatzes: die Kathedrale St. Johannes der Täufer. Auch diese Kirche schafft mit ihren Doppeltürmen die 100-Meter-Marke nur knapp (98m).

Vom 13. bis ins 16. Jahrhundert wurde an dem Gotteshaus gebaut, das wieder einmal im Krieg zerstört wurde. Bei meinem Besuch fand hier eine Messe statt (was man in Polen auch einmal gesehen haben sollte!).


Eine „guided tour“ der ungewöhnlichen Art

Die eigentliche Sehenswürdigkeit auf der Breslauer Dominsel spielt sich allerdings rund um den Breslauer Dom ab – zumindest dann, wenn es dunkel wird. Der Laternenanzünder ist gemeint, eine moderne Ausgabe des mittelalterlichen Nachtwächters, der mit Bunsenbrennner und Handy bewaffnet allabendlich den Weg zu den 102 Gaslaternen antritt, die er eine nach der anderen zum Leuchten bringt. Nur in Zagreb gibt es europaweit noch solch ein Spektakel – daher unbedingt einplanen bei einem Städtetrip nach Breslau!

Wie der Rattenfänger von Hameln zieht der Nachtwächter einen Tross von Touristen (und Fotografen) mit sich, während sein schwarzer Umhang bei jedem Schritt im Wind weht. Eine ganz besondere Atmosphäre, die durch das schöne Flair auf der Dominsel verstärkt wird. Gleichzeitig erhält man einen tollen (geführten) Spaziergang durch das Viertel, den man alleine nie besser hinbekommen hätte. Eine perfekte Gelegenheit, den Spaziergang durch die Breslauer Altstadt stimmungsvoll abzuschließen.

Am besten plant man den Besuch der Dominsel für den späten Nachmittag ein. Treffpunkt für den Nachtwächter ist auf dem Platz vor der Kathedrale. Dafür einfach vor Sonnenuntergang dort eintreffen. Dann braucht man dem Laternenanzünder nur mehr hinterherspazieren, während er seine Runden dreht. Wer ein etwaiges Zeitfenster füllen möchte: Nördlich des Doms befindet sich der Botanische Garten.

8. Das Toleranzviertel: Religionsfreiheit im heutigen Szeneviertel

Natürlich gibt es noch weitere Sehenswürdigkeiten in Breslau zu sehen, die sich im Zentrum der Stadt – wenn auch außerhalb der einstigen Stadtmauern – befinden.

Beginnen wir mit dem Toleranzviertel, das Startpunkt für meine Entdeckertouren sowie meine Radtour durch Breslau war. Dieser Stadtteil, der gerne auch als Vier-Tempel-Viertel bezeichnet wird, bezieht sich auf das südwestlich der Altstadt noch innerhalb des Festungsgrabens gelegene Eck, das von den Straßen Kazimierza Wielkiego, Mikołaja, Włodkowica und Św. Antoniego eingerahmt wird.

Toleranzviertel Breslau

Gleich vier Religionen sind in dieser Nachbarschaft mit ihren Gotteshäusern vertreten: die römisch-katholische, evangelische, orthodoxe sowie die jüdische Kirche. Einen passenden Eingang ins Viertel gibt es gleich zu Beginn der Św. Antoniego bei der Skulptur des Kristallplaneten, der auf die gelebte Nachbarschaft verweist.

Neben den drei christlichen Kirchen (evangelische Kirche der göttlichen Vorsehung, Kathedrale der orthodoxen Diözese Breslau-Stettin, römisch-katholische Kirche St. Antonius) fällt im Toleranzviertel vor allem die Synagoge zum Weißen Storch auf.

Man kann es zwar nicht mit dem jüdischen Viertel in Krakau vergleichen – dennoch hat auch Breslau einiges an Geschichte zu erzählen. Auch hier Juden viele Jahrhunderte lang. Bis zum Zweiten Weltkrieg zählte die jüdische Gemeinde an die 20.000 Mitglieder.

Synagoge Breslau

Der schöne Hof der Synagoge (erbaut im Jahr 1847), in dem man heute gemütlich im Gastgarten des Mleczarnia sein Bier genießt, wurde einst als Versammlungsort für die Deportationen, später als Autowerkstatt genutzt. Nur wenige Juden kehrten nach dem Krieg zurück, die Synagoge wurde 1966 geschlossen und kehrte erst in den 1990er Jahren wieder in den Besitz der jüdischen Gemeinde zurück. Heute zählt diese 300 Juden, die Synagoge wird für Veranstaltungen und Konzerte genutzt.

Tipp: Direkt beim Kristallplaneten den Weg über die Pokoyhof-Passage nehmen, einem Juwel aus der Jahrhundertwende, das an die Zeiten der Zugehörigkeit Breslaus zum Deutschen Reich erinnert. 

coole Lokale Breslau

Was rund um das Toleranzviertel allerdings am meisten auffällt, ist die unglaubliche Dichte an empfehlenswerten (und coolen) Lokalen. Ein guter Platz übrigens, um sich einzuquartieren (siehe Übernachtungstipp am Ende des Artikels) und von früh bis spät durchzukosten.

Und dann gibt es dort auch einige weitere coole Sehenswürdigkeiten zu sehen, Stichwort Kunst im öffentlichen Raum. Dafür am besten in meinem zweiten Artikel zu den Geheimtipps in Breslau nachlesen.

9. Panorama schauen wie vor 100 Jahren: Eintauchen in die Geschichte Polens

Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Breslaus, die ebenfalls direkt neben dem Zentrum angesiedelt ist, ist das berühmte Panorama von Racławice. Ein beeindruckendes Rundgemälde auf einer 114×15 Meter messenden Leinwand, die tatsächlich einen 3D-Eindruck vermittelt. Kino wie im 19. Jahrhundert.

  • Panorama von Racławice
  • Panorama von Racławice
  • Panorama von Racławice

Worum es bei dieser Schlacht, die für Polen zu einem nationalen Mythos verklärt wurde, überhaupt geht – und warum sich der Besuch des Panoramagemäldes auszahlt, selbst wenn man in der polnischen Geschichte nicht sehr bewandert ist, das kann man ebenso in meinem Artikel zu den Geheimtipps in Breslau nachlesen.

10. Architektur der Moderne: die Jahrhunderthalle und ihr schönes Rundherum

Die Jahrhunderthallte, letzter Sehenswürdigkeiten-Punkt in Breslau, ist tatsächlich nicht mehr bei einem Altstadt-Spaziergang zu absolvieren. Die UNESCO Welterbestätte, bei der es nicht um ein sozialistisches Monumentalgebäude, sondern um einen beeindruckenden Bau der Moderne geht, ist nach einer kurzen Fahrt mit der Straßenbahn (oder eben mit dem Rad) zu erreichen.

Jahrhunderthalle Breslau

Rund um die berühmte Jahrhunderthalle darf man einige Schmankerln wie den Multimedia-Brunnen samt Pergola, den japanischen Garten oder die schlesische Holzkirche nicht verpassen. Aber auch nicht ein weiteres Wohnprojekt der Moderne.

Die Jahrhunderthalle war Endpunkt meiner Radtour von West nach Ost, die mich rund um die Breslauer Altstadt samt Abstecher in ein alternatives Viertel in den Norden geführt hat. Und auch ein Ausflug zum „Schlesischen Olymp“ ist sich bei meinem Städtetrip ausgegangen.


Mehr Tipps für Breslau

Breslau Geheimtipps

Ein Städtetrip per Rad: schöne Plätze rund um die Altstadt und ein paar Geheimtipps für Breslau

Gut zu wissen: meine Tipps für Anreise & öffentliche Verkehrsmittel und Hoteltipp für Breslau

  • Anreise nach Breslau
    Breslau ist gut per Zug zu erreichen, sowohl aus Deutschland, aber auch aus Österreich. Seit einigen Monaten verkehrt neben dem Nachtzug auch eine tägliche Verbindung zwischen Wien und Breslau (Fahrtzeit von Wien: 6 h, Tickets ab € 29,-/Richtung). Alternativ kann man auch den Flixbus besteigen.
  • Unterwegs in Breslau mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
    Tickets können am Automaten, aber auch in der Straßenbahn (Achtung: nur per Karte!) gekauft werden. Die Altstadt ist allerdings überschaubar und kann gut abspaziert werden.
    Einzelfahrkarten kosten aktuell je nach Fahrtzeit um die 3-4 Zloty. Infos zu den Tickets gibt es hier, zum Fahrplan hier.
  • Breslau per Rad entdecken
    Die Stadt lässt sich auch gut per Rad erkunden – auf diese Weise kann man auch die Viertel rund um die Altstadt gut entdecken. Tipps für die Radleihe gibt es hier nachzulesen.
  • Wo Übernachten in Breslau: der etwas andere Hotel-Tipp
    Wer´s gerne kultig hat, individuelle Übernachtungsmöglichkeiten und altes Mobiliar liebt, der sollte sich unbedingt im Mleczarnia Hostel* einquartieren. Ein uriges Plätzchen – aber gerade das macht es aus.
    Man kann das Mleczarnia als Hostel nutzen (Gemeinschafts-Wohnküche), aber man kann sich auch ein eigenes Zimmer mieten, um sich rundherum von einem Lokal ins andere fallen zu lassen. Das geht auch im hauseigenen Lokal gut: Morgens für ein Frühstück im dunkelgetäfelten Café mit Spitzendeckchen und Kerzenschein sitzen, abends bei einem Bierchen im Gastgarten direkt im Hof der Synagoge den Tag ausklingen lassen. Und wer Abwechslung liebt: da gibt es einige weitere kultige Lokale genau vor der Haustüre.

*Affiliate Link. Für eine Buchung über diesen Link (die Kosten bleiben natürlich gleich!) erhalte ich eine kleine Provision, die 1:1 in die Betreuung meines Blogs fließt. Danke für deine Unterstützung!

Dieser Artikel ist im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit Poland Soul Travel entstanden – ein Projekt, das Lust auf Slow Travel in Polen machen möchte. Es ist gelungen, herzlichen Dank für die Einladung! Meine Eindrücke bleiben davon allerdings unberührt.

Weitere interessante Städtetrips

Weitere Reiseziele in Polen


Wie hilfreich war dieser Beitrag?

5 Sterne = TOP // 1 Stern = Flop

Weil du diesen Beitrag nützlich fandest...

...folge mir doch in den sozialen Netzwerken!